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Die Tote im Keller - Roman

Die Tote im Keller - Roman

Titel: Die Tote im Keller - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PeP eBooks
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würde sich mit dem Unterhemd über dem Bikini begnügen, da sie ohnehin nicht
vorhatte, das Hotel zu verlassen. Sie steckte Geld, Handy und Sonnenbrille in ihren Rucksack und ging runter zum Hotelpool.
    In der Nähe des Pools gab es einen Stand, an dem man sich Handtücher abholen konnte, wenn man seine Zimmernummer angab. Irene legte das dicke Frotteebadetuch und das Taschenbuch, das sie aus Schweden mitgebracht hatte, auf einen Liegestuhl. Jenny hatte ihr das Buch zu Weihnachten geschenkt. Es war ein Krimi von Ed McBain mit dem Titel »Give the Boys a Great Big Hand«. Irene hatte sich englische Bücher gewünscht, da sie ihre Englischkenntnisse aufbessern wollte.
    Am Pool saßen bereits Hotelgäste beim Mittagessen. Irene rumorte der Magen vor Hunger, und sie nahm das als gutes Zeichen. Es war Zeit, endlich wieder etwas Anständiges zu essen. Seit ihrer letzten warmen Mahlzeit waren fast vierundzwanzig Stunden vergangen.
     
    Während sie das Essen verdaute, lag sie auf ihrem Liegestuhl und versuchte, in ihrem Taschenbuch zu lesen. Aber es gelang ihr nicht wirklich, sich zu konzentrieren, und so lag sie die meiste Zeit nur da und dachte an alles, was passiert war. Plötzlich fühlte sie sich rastlos. Es kam ihr unmöglich vor, wieder zu ihrer Lektüre zurückzukehren. Sie beschloss, einen Spaziergang an der Strandpromenade zu unternehmen. Laut Karte war sie etwa 15 Kilometer lang und führte vom Fährhafen in Los Cristianos am Fañabéstrand entlang zum kleinen Dorf La Caleta. Da Irenes Hotel ziemlich genau in der Mitte lag, beschloss sie Richtung Norden nach La Caleta zu gehen. Rasch packte sie ihre Sachen zusammen. Das Handtuch ließ sie liegen. Schließlich hatte sie bei ihren beiden Pauschalurlauben nach Kreta etwas gelernt. Es hatte Vorteile, den Liegestuhl reserviert zu halten, falls sie nach ihrem Spaziergang im Pool schwimmen und ausruhen wollte.
     
    Auf der breiten Strandpromenade war viel los. Menschen verschiedener Nationalitäten betrachteten die Stände der Händler
und versuchten den Schleppern der Restaurants auszuweichen. Alle Tische der Straßencafés waren besetzt. Irene war satt, hatte aber vor, etwas später noch ein kaltes Bier zu trinken. Der Arzt hatte ihr schließlich geraten, viel zu trinken. Allerdings hatte er von Wasser gesprochen.
    Hohe Wellen schlugen an den Strand. Im Wasser trieben Surfer mit Neoprenanzügen. Sie warteten auf eine gute Welle.
    Es wehte eine frische Brise, die auf der Haut angenehm kühl war. Die Palmwedel raschelten. Zum ersten Mal, seit sie auf der Insel gelandet war, hatte Irene ein Gefühl von Freiheit. Jetzt war sie eine der Tausenden von Touristen. Niemand wusste, was sie erlebt hatte, obwohl die Schlagzeilen der Zeitungen es hinausschrien : »Masacre!« Jetzt wollte sie einfach nur den schönen Spaziergang die Küste entlang genießen und versuchen, die furchtbaren Bilder, die sie heimsuchten, zu vergessen.
    In raschem Tempo ging sie die steinigen Strände entlang, an den lauten Bars, den schönen, künstlichen Sandstränden und den exklusiven Hotelanlagen vorbei. Am Ende des Fañabéstrands machte sie kehrt und schlenderte gemächlich zum Hotel zurück.
    Sie sah ihn sofort, als sie das Entree betrat. Er saß in demselben Sessel wie Günter Schmidt am Abend zuvor. Inspektor Juan Rejón lächelte, als er sie sah. Er erhob sich. Die Empfangsdame vom Vortag sah das Lächeln und warf Irene einen sauren Blick zu.
    Nach ein paar höflichen Erkundigungen, ob sie sich von der Schießerei erholt habe, bat Rejón, sie zu einem Bier an die Poolbar einladen zu dürfen. Dagegen hatte sie nichts einzuwenden. Sie hatte das deutliche Gefühl, dass er etwas auf dem Herzen hatte.
    Als die großen, beschlagenen Biergläser endlich vor ihr standen, stieß er mit ihr an.
    »Auf den glücklichen Ausgang der schrecklichen Ereignisse des gestrigen Tages.«
    Sie tranken beide einen großen Schluck. Als sie ihre Gläser wieder hingestellt hatten, sagte Irene:

    »Für die anderen im Raum war der Ausgang nicht so glücklich. «
    Die Miene von Rejón verdüsterte sich einen Augenblick.
    »Nein, und deswegen schweben Sie auch in Gefahr. Sie sind die einzige Überlebende. Und Sie sind Polizistin. Mit anderen Worten, Sie sind eine glaubwürdige Zeugin und haben nichts mit den streitenden Parteien zu tun«, sagte er ernst.
    Ihr schoss der Gedanke durch den Kopf, dass sie vermutlich die einzige Polizeikraft in Las Américas war, die keinerlei Kontakte zu irgendwelchen Banden pflegte, sagte

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