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Die Tote im Maar - Eifel Krimi

Die Tote im Maar - Eifel Krimi

Titel: Die Tote im Maar - Eifel Krimi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: emons Verlag
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wenn nicht schlimmer, aber Isabel klammerte sich an ihn, als wäre sie aus einem Alptraum erwacht. Und er hatte nichts Besseres zu tun, als sie zu küssen. Wieder kitschig.
    Das hatte er vom ersten Augenblick an gewollt. Und sie küsste ihn zurück. Es war ein kurzer Moment, vielleicht hatte es ihn nur in seiner Phantasie gegeben.
    Er zwang sich dazu, die Umarmung zu lockern, sagte sich, er würde sich noch in Teufels Küche bringen, wenn er die Frau nicht gleich freigab.
    Der Gedanke half ihm dabei, sein Umfeld wahrzunehmen.
    Was war hier los? Auf einer Bahre lag Katharina Friedrich, ihr Oberkörper war zur Hälfte entblößt.
    Isabel zitterte. »Ich wusste nicht, dass es so viele Einstiche sind«, sagte sie jetzt. »Ich wusste es nicht.«
    Vincent half ihr auf einen Stuhl. Die Gerichtsmedizin und ihr Vertreter würden sich hüten, solche Verletzungen einem Angehörigen zu präsentieren.
    Er konnte versuchen, die Knöpfe von Katharinas Kleid zu schließen. Er sollte es versuchen, denn mit ihren zitternden Händen wäre Isabel dazu nicht in der Lage.
    Dann musste ihr ein anderer das Kleid angezogen haben, überlegte Vincent. Einer der Mitarbeiter, und ihm drängte sich das Bild desjenigen auf, der sie begleitet hatte. Vincent hatte bei seinem Anblick dieses Nicht-ganz-astrein-Gefühl beschlichen. Er konnte es aber nirgendwo festmachen. Am ehesten an seinem Blick.
    Er hätte sich besser an der Suche nach der Ratte beteiligen sollen. Die Luft anhaltend, beugte er sich über die Tote.
    Vincent versuchte, Katharina nicht ins Gesicht zu sehen, und er sollte das mit dem Zuknöpfen besser gleich beim ersten Mal schaffen. Seine Konstitution war im Beisein von übel zugerichteten Leichen nicht gerade legendär, aber er schaffte es.
    Er wusste, er musste etwas sagen, zur Abwechslung sollte es etwas Vernünftiges sein. Er fand, er schuldete ihr eine Erklärung. »Wir kennen die Tatwaffe nicht. Etwas Scharfes muss es gewesen sein, nur circa drei Millimeter stark und spitz.«
    Die Wundränder waren verschieden ausgeprägt, was darauf schließen ließ, dass die Verletzungen von unterschiedlichen Gegenständen verursacht worden waren. Eine Gemeinsamkeit gab es allerdings. »Es war kein Messer«, sagte er. »In den Wunden fand man schwache Rückstände von Quecksilber, Amalgam und Zinn.«
    »Danke«, sagte sie schlicht. Es war die kürzeste Erwiderung auf eine Erklärung, welches Tatwerkzeug benutzt worden war, die er je zu hören bekommen hatte. »Würden Sie noch etwas bleiben?« Sie wandte ihm bittend ihr schönes Gesicht zu.
    Bleiben ja, aber ungern in diesem Raum.
    »Sie könnten einfach da sein, während ich Katharina die Haare mache und … was sonst nötig ist. Die Musik suchen Sie aus.«
    Das war weder Coolness noch Kälte, das war pure Verzweiflung.
    Er würde die Situation ausnutzen. »Keine Musik. Sie kümmern sich um Katharinas Frisur und das Make-up und erzählen mir Ihre Geschichte. Noch besser, Sie erzählen mir Ihrer beider Geschichte.«

13
    Am nächsten Morgen bellte der Köter wieder – wie an jedem verdammten Morgen. Christoffer stürzte ans Fenster, riss es auf und brüllte hinaus: »Den mach ich noch platt, verlasst euch drauf!« Wankend hielt er sich am Fensterkreuz fest.
    Er konnte heute nicht zum Frühstück runtergehen, weil er überhaupt nicht gehen konnte, er konnte ja nicht mal stehen.
    Mit der Flasche Wodka legte er sich wieder ins Bett und pulte das Etikett ab, bis überall kleinste Schnipsel herumlagen. Er war schon fast wieder eingeschlafen, als er die Ausläufer eines Polterns auf der Treppe hörte. Sein Gehör war noch immer nicht das alte.
    Sein Vater riss die Tür auf, und Christoffer wusste, seine Mutter war auch nicht weit. Zuerst hielt er die Augen stur geschlossen, aber sein Vater klang wütend und seine Mutter irgendetwas zwischen schwer leidend und grätzig.
    Jetzt riss ihm sein Vater die Decke weg und hob ihn aus dem Bett. Wut mobilisierte Kräfte.
    Er musste die Augen aufmachen. Das Geschüttel hatte es in sich. Die Bewegung des rüden Emporgezogenwerdens gab ihm den Rest, und er spuckte den ganzen Wodka und was sich sonst noch in seinem Magen befunden hatte in hohem Bogen aus.
    »Schuligung«, schluchzte er.
    Seine Mutter heulte und stürzte sich auf ihn. Wie einem Kleinkind wischte sie ihm den Mund ab.
    »Ich verlange eine Erklärung für dein Verhalten«, schrie sein Vater ihn so laut an, dass es niemand überhören konnte. »Du gehst kalt duschen. Dann will ich dich am

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