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Die Tote im Maar - Eifel Krimi

Die Tote im Maar - Eifel Krimi

Titel: Die Tote im Maar - Eifel Krimi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: emons Verlag
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war.
    »Er sagt, jemand hat versucht, ihn umzubringen.«
    »Umbringen? Bestimmt nicht!«, schnappte Luise und war sich sicher, dass das die Wahrheit war. Fabian war aus dem Spanischen Zimmer gekommen, und er hatte nicht ausgesehen wie ein Unschuldslamm, aber ihr Neffe würde doch nichts zerstören.
    Sie schaute auf das Tauch-Equipment. Was konnte man daran am einfachsten manipulieren? Und schnell musste es auch gehen.
    Gummi war anfällig. Der Schlauch. Etwas war nicht so, wie es sein sollte. Sie knickte den Sauerstoffschlauch. Ein kleiner Schnitt, ganz nah am Verbindungsstück, glatt und sauber und kaum zu sehen.
    Ihr wurde schlecht. Was sollte sie Fabians Eltern sagen, von denen der eine Teil ihre Schwester war?
    »Was treibt ihr euch auch in Brasilien rum?«, schimpfte sie. »Und währenddessen stirbt Kleiner Bär und euer Sohn organisiert eine Ratte.« Luise wütete. Der Amazonas war doch in Brasilien, oder? Und wenn nicht, dann war er eben woanders. Herrgott!
    Isabel breitete die Bettdecke über Vincent Klee. Der Slip blieb, wo er war. »Was ist los? Mit dir und mit dem Schlauch«, fragte sie und fixierte Luise mit ihrem Blick. »Was macht dich so wütend?«
    »Ich hab Fabian gesehen«, sagte Luise und gestikulierte aufgebracht, und dann erzählte sie Isabel, dass diese Beobachtung ihr Angst machte.
    Der Schlauch war angeritzt worden. Kinderleicht. Sicher nicht böswillig, denn das war Fabian nicht, trotzdem könnte er sich einen Spaß gemacht haben.
    »Das hier ist Vorsatz, eine Mordabsicht. Und wenn nicht das, dann doch ein billigendes Inkaufnehmen, dass etwas passieren kann«, sagte Isabel. Sie senkte den Blick.
    »Gut gesprochen«, gab Luise finster zurück. »Er hat Vincent Klee und mich mit tausend Flüchen bedacht. Aber du hast recht. Ich glaube ja auch nicht, dass Fabian so etwas machen würde. Er würde mir einen Streich spielen, mich erschrecken, irgend so was, aber diesen Sauerstoffschlauch anschneiden, das muss ein anderer getan haben.«
    »Genau«, sagte Isabel, und Luise stutzte, weil die Stimme ihrer Freundin plötzlich eigenartig unsicher klang.
    »Vielleicht weiß die Person nicht mehr, dass sie es getan hat. Vielleicht wollte sie nur jemanden schützen, vielleicht …« Isabel vollendete ihren Satz nicht.
    »Du meinst doch nicht dich?« Luise schrie es fast.
    Vincent Klee regte sich. Seine Hand griff nach Isabel.
    Die war weiß wie die Wand. »Ich bin unendlich müde.«
    Sie hatte den Polizisten aus dem See gefischt, sie waren knapp einem Blitzschlag entkommen, und sie hatte ihn beatmet. Danach musste sie ihn und die Ausrüstung irgendwie zu ihrem Auto gebracht haben und mit ihm zum Weingut gefahren sein. Das genügte doch, um erschöpft zu sein.
    »Ich hätte dich sehen müssen, wann solltest du das denn unbemerkt angestellt haben? Ich bin ständig auf Beobachtungsposten«, Luise berichtigte sich, »na ja, beinahe, weil mir im Augenblick diese Weinrallye einiges abverlangt. Mein Artikel liest sich jedenfalls nicht so, als hätte ich eine Ahnung, wovon ich da schreibe.« Sie seufzte. »Wie kommst du auf den Gedanken, du könntest es getan haben?«
    »Weil ich im Augenblick einiges tue, das ich mir nicht erklären kann oder woran ich mich nicht erinnere. Aber davon lieber nichts in Gegenwart eines Polizisten.« Sie brachte ein Lächeln zustande.
    Luise nickte und deutete auf Vincent Klee, der mit seiner Hand immer noch Isabel in Beschlag nahm. »Ich könnte bei ihm bleiben, bis er aufwacht oder bis er etwas braucht. Und du fährst nach Hause und legst dich hin«, schlug sie vor.
    »Mache ich … nachher«, sagte Isabel.
    * * *
    Ich wusste nicht, ob Luise mich verstand, aber ich glaubte es. Und so blieb ich am Bett von Vincent Klee sitzen, bis mich die Müdigkeit überfiel, die ich so lange zurückgehalten hatte.
    Als ich Stunden später aufwachte, Arme und Beine unbeweglich, eingeklemmt zwischen Vincent Klee und dem Bettrand, und komplett desorientiert, musste ich mir erst mein Umfeld und die Situation vergegenwärtigen.
    Klee schlief tief und fest und atmete regelmäßig, was ich erleichtert zur Kenntnis nahm.
    Ich könnte kurz unter die Dusche gehen. Ich roch immer noch das Wasser des Totenmaares an mir.
    Ich wollte Vincent Klee tatsächlich aufwachen sehen, und was ich noch viel mehr wollte – einen Namen von ihm hören. Wen verdächtigte er, den Atemschlauch manipuliert zu haben? Nachdem ich mir den kleinen Schnitt angeschaut hatte, befand ich, es war kein Kunststück, und einfach jeder

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