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Die Tote im Nebel - historischer Krimanlroman

Die Tote im Nebel - historischer Krimanlroman

Titel: Die Tote im Nebel - historischer Krimanlroman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gmeiner-Verlag
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Bitte, es war ein Befehl, und sie wusste, dass sie keine andere Wahl hatte. »Bald«, stieß sie hervor. »Versprichst du es mir?«
    Hannes schüttelte sacht den Kopf. »Ich verspreche dir nichts, das weißt du. Aber wir werden gehen. Wenn die Zeit reif ist. Und nun geh und leg das Geld dorthin zurück, wo du es gefunden hast.« Seine Hand glitt von ihrer Schulter. »Du hast doch sicher etwas entwendet, nicht wahr?«
    Er kannte sie zu gut, um ihn zu überrumpeln, musste sich Greta eingestehen, während sie sich stumm umdrehte und die Gassen hinaufschlich. Einen Moment lang hatte sie tatsächlich mit dem Gedanken gespielt, das Geld irgendwo verschwinden zu lassen und später zu holen. Aber Hannes hatte natürlich recht. Sie wollten keinen Ärger mit dem Doktor. Jetzt zumindest noch nicht.

IX
    Sophie musste sich zwingen , auf der engen Treppe nicht an Julius vorbei zu drängen. Ihr Herz schien in einen eisernen Panzer gedrückt bei dem Gedanken an Wilhelm, und ihre Knie zitterten, als sie endlich die Kammer erreicht hatten. Sie hielt sich nicht lange damit auf, Jakob zu begrüßen, sondern schob sich an ihm vorbei, um mit fliegenden Schritten zum Bett hinüberzueilen.
    »Wilhelm!« Ihr Lächeln war erfüllt von Erleichterung und Sorge, als sie auf die Knie fiel, ohne sich um ihren guten Rock zu scheren. »Heilige Elisabeth, was hat dieser Kerl mit dir angestellt?«
    »Dein Vetter sagt, ich habe Glück gehabt«, grinste Wilhelm schief. Er saß halb aufgerichtet im Bett, ein Hemd locker über die bandagierten Schultern gelegt, unter dem Sophie deutlich die anderen Verbände erkennen konnte, die seinen Brustkorb umspannten. Julius hatte ihr zwar erzählt, was vorgefallen war, dennoch hatte sie das Gefühl, ihre Knie würden vor Erleichterung unter ihr nachgeben, jetzt, da sich ihre schlimmsten Befürchtungen nicht bewahrheiteten.
    »Glück und einen Schutzengel«, stimmte Julius zu, der Jakob wie selbstverständlich Mantel und Hut in die Hand drückte. Er trat an das Bett und zwang Sophie mit leichtem Druck, zur Seite zu rücken. »Ich will dich untersuchen, später, wenn Sophie gegangen ist.«
    »Aber ich … «, setze Sophie an, verstummte jedoch gleich wieder. Sie wusste inzwischen zu gut, dass es sinnlos war, mit Julius zu streiten. Murrend ließ sie sich auf der Bettkante nieder und murmelte: »Hans wird das noch bereuen.«
    »Ich glaube nicht, dass Hans unser größtes Problem ist«, bemerkte Julius, der sich ungefragt einen Stuhl herangezogen hatte. Jakob blieb mit verschränkten Armen an der Tür stehen. Julius’ Mantel und Hut hatte er achtlos über den Tisch gelegt.
    »Hans ist sehr wohl ein Problem«, widersprach Sophie heftig. »Schau dir Wilhelm doch einmal an! Er hat ihn schon einmal angegriffen!«
    »Dass dieser Junge gefährlich ist, bedeutet nicht, dass er Helene Wittgen auf dem Gewissen hat. Ich traue diesem Hans viel zu, aber nicht, dass er jemanden mit Gift ermordet.«
    »Woher wissen Sie, dass das Mädchen vergiftet wurde?«, mischte sich Jakob ein. Seine Stimme trug eine unterschwellige Schärfe mit sich, die seine Gereiztheit verriet.
    Julius tastete Wilhelms Puls, ohne Anstalten zu machen, sich Jakob zuzuwenden. »Das, mein Lieber, ist eine leichtere Übung. Meine Untersuchungen haben ergeben, dass Helene sehr wahrscheinlich nicht ertrunken ist und nicht von wilden Tieren zerfleischt wurde. Zumindest nicht ursächlich. Also musste etwas anderes für ihren Tod verantwortlich sein. In Helenes Zimmer haben wir einen vergifteten Apfel gefunden. Die Tödlichkeit des Obstes habe ich nachgewiesen. Doch das ist nicht alles.«
    Wenn Sophie es nicht besser wüsste, hätte sie behauptet, dass für einen kurzen Moment ein triumphierendes Grinsen über seine Lippen huschte.
    »Es gab einen zweiten Todesfall – Emilie Breuer. Sie wurde ebenfalls vergiftet, mittels einer Wurst, wie ich inzwischen beweisen konnte. Wir haben also zwei Mordfälle, und ich bin mir sicher, dass ein Zusammenhang besteht.«
    »Woher wissen Sie, dass Frau Breuer mit einer Wurst vergiftet wurde?«, fragte Jakob skeptisch.
    »Ich habe die Reste an Ratten verfüttert.« Julius drehte sich leicht, sodass er Jakob aus den Augenwinkeln heraus sehen konnte. »Kurz darauf sind sie verendet. Den gleichen Befund hatte ich schon bei dem Apfel. Es ist nicht unwahrscheinlich, dass es sich um das gleiche Gift handelt.«
    »Wenn Sie das bereits wissen, dann sollten Sie doch um Himmels willen der Polizey Bescheid geben. Ein Mord ist eine zu ernste

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