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Die tote Stadt: Frankenstein 5: Roman (German Edition)

Die tote Stadt: Frankenstein 5: Roman (German Edition)

Titel: Die tote Stadt: Frankenstein 5: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dean Koontz
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Plasmabildschirm zugeht, ertönt der Dreiklang. Der Text informiert ihn darüber, dass sich zusätzlich zu dem Problem im Sender Nester organisierten Widerstands in Rainbow Falls gebildet haben.
    Das war zu erwarten. Widerstand ist vergeblich. Schon jetzt steigen Dutzende von Baumeistern aus ihren Kokons, und die nächste, weitaus gewalttätigere Phase des Konflikts beginnt. Bald werden sie zu Hunderten schlüpfen. Sie sind unzerstörbar, unaufhaltsam, und ihre Anzahl, die schnell zunimmt, wird bald den Sieg in Rainbow Falls sicherstellen. Anschließend werden sie sich anonym erst über das Land und dann über die Welt ausbreiten, eine tödliche Seuche, deren Virulenz Tag für Tag exponentiell steigen wird.

49.
    Am Ende von Erikas Auffahrt fuhr Deucalion nach rechts, aber nicht auf die Landstraße, sondern direkt auf die Zufahrt zum Haus der Samples’. Durch die herausgebrochene Fensterscheibe in der Beifahrertür hörte er, wie der Wachposten, der ihm am nächsten war, leise einem zweiten, der weiter hinten stand, etwas zurief und der zweite einem dritten. Sie reichten die Nachricht weiter wie ein Löschtrupp einen Eimer Wasser. Der Name, mit dem sie seine Rückkehr ankündigten, war nicht sein eigener, sondern »Chris topher«, und er fragte sich, warum sie ihm einen Codenamen gegeben hatten.
    Als Deucalion aus dem Lastwagen stieg, erschien Mi chael, der durch die Wachposten von seiner Ankunft wusste . »Die apokalyptischen Reiter vergeuden keine Zeit. Die Bemü hungen, das Areal zu einem Truppenstützpunkt zu machen, schreiten schnell voran. Und dieses Areal weitet sich aus, während sich ihnen immer mehr Menschen anschließen. Diese Videos, die sie mit ihren Handys aufgenommen haben, machen Eindruck auf die Skeptiker. Und jetzt kommt auch noch dazu, was du beim Sender erreicht hast. Ein hiesiger Talkmaster verbreitet die Nachricht mit einer solchen Inbrunst, dass er über weite Strecken überzeugend klingt. Und selbst dann, wenn er vollkommen übergeschnappt wirkt, klingt er immer noch nach einem Irren, der die Wahrheit sagt.«
    »Weitere Kinder?«, fragte Deucalion.
    »Carson versammelt gerade die nächste Gruppe im Wohn zimmer.«
    »Wie viele?«
    »Ich glaube fünfzehn. Sie kommen über Zäune aus Nach barhäusern, von einem Hof zum anderen.«
    Deucalion öffnete die Türen des Laderaums und sagte: »Jocko hat ein paar nützliche Informationen gefunden. Die hilfreichste könnte der Name der Organisation sein, die Victor zur Tarnung benutzt. Fortschritt für vollkommenen Frieden .«
    »Ein interessanter Sinn für Ironie. Wenn wir alle tot sind, wird der Frieden vollkommen sein, nehme ich an.«
    »Das ist keine Ironie«, sagte Deucalion. »Das ist Zuversicht.«
    »Ich hasse diesen Kerl.«
    » Fortschritt für vollkommenen Frieden . Setz den Namen in Umlauf. Vielleicht hat jemand schon mal davon gehört. Vielleicht weiß jemand von einem anderen Firmensitz als dem Lagerhaus, in dem sie diese Menschen mit Gehirnschaden liquidiert haben.«
    Carson tauchte auf der Veranda vor dem Haus auf. Sie führte eine Gruppe gut eingepackter Kinder die Stufen hin unter und über den Hof zum Lieferwagen.
    Die Kinder mussten vorgewarnt sein, denn sie zeigten keine Spur von Furcht vor Deucalion. Die dünnen Atemwolken vor ihren Mündern schienen ihre Zerbrechlichkeit zu bezeugen und wie leicht ihr Lebenslicht ausgelöscht werden konnte, doch diese Wolken verrieten keinerlei Grau en vor ihm. Als sie in den Lieferwagen stiegen, sahen ihn manche von ihnen schüchtern an, und andere reizende, von der Kälte gerötete Gesichter betrachteten ihn mit einer Ehrfurcht, die ein Element von Freude zu enthalten schien.
    Er war es nicht gewohnt, Kindern Freude zu bereiten. Das gefiel ihm.
    Nachdem Deucalion den Kindern beteuert hatte, sie würden die Dunkelheit im Laderaum des Lieferwagens nur für wenige Minuten aushalten müssen, schloss er die Türen und sagte zu Carson: »Warum nennen die Wachposten mich Christopher?«
    »Christophorus ist der Schutzheilige der Reisenden und insbesondere der Kinder. Sie sagen, er war ein Kanaanäer von riesenhafter Gestalt. Mir scheint, Christopher passt besser zu dir als dein derzeitiger Deckname.«
    In einer Zeit, als er erbittert darüber gewesen war, zum Leben erweckt worden zu sein, als er voller Zorn war und noch nicht erkannt hatte, worin sein Auftrag bestehen musste, hatte er sich als Ausdruck seiner Selbstverachtung Deucalion genannt. Mary Shelley hatte ihrem Buch den Titel Frankenstein oder Der

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