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Die Tote von Charlottenburg: Kriminalroman (German Edition)

Die Tote von Charlottenburg: Kriminalroman (German Edition)

Titel: Die Tote von Charlottenburg: Kriminalroman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susanne Goga
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Herr schreibt. Aber ich kann mir keinen Reim darauf machen. Wie gesagt, mir gegenüber erwähnte sie nur die Schwierigkeiten im Krankenhaus.«
    »Trotzdem danke.« Leo ging zur Tür. »Dann wollen wir Sie nicht länger behelligen. Bis zum nächsten Mal, Herr Lehnhardt, und toi, toi, toi!«
    Er und Sonnenschein verließen die Garderobe. Der Pianist, der im Flur wartete, sah sie vorwurfsvoll an und ging rasch hinein.
    Im Gehen schob Leo den Brief in die Brusttasche und klopfte darauf. »Da steckt noch mehr dahinter. Warten Sie ab.«
     
    Walther und Berns wurde der Zutritt zu Dr.   Stratows Krankenzimmer verwehrt. »Es ist wichtig«, drängte Walther, doch der Oberarzt ließ nicht mit sich reden.
    »Mein Kollege hat sehr viel Blut verloren. Es ist nicht zu verantworten, dass Sie ihn befragen, das würde ihn zu sehr aufregen. Vielleicht morgen oder übermorgen.«
    Die Kriminalbeamten mussten sich fügen.
    »Hat er irgendetwas gesagt, als man ihn herbrachte?«, erkundigte sich Berns. »Wie es zu dem Überfall kam, ob er die Täterin kannte?«
    Der Arzt schüttelte den Kopf. »Er war bewusstlos und steht auch jetzt noch unter Schock. Ich kann Ihnen leider nicht weiterhelfen.«
    Auf der Frauenstation trafen sie Schwester Gertrud, die ihnen besorgt entgegeneilte. »Sind Sie wegen Dr.   Stratow hier?«
    »Ja.«
    »Es ist furchtbar, wir haben es gestern Morgen erfahren   …«
    Sie zeigten ihr die Zeichnung, die sie prüfend betrachtete. »Nein, die Frau kenne ich nicht.«
    »Bedenken Sie, dass es sich nur um ein Phantombild handelt«, sagte Berns. »Eine gewisse Ähnlichkeit wäre bereits ein Hinweis.«
    »Nein, das Bild erinnert mich an niemand. Das will natürlich nichts heißen. Die Frau könnte auch während meines Urlaubs hier behandelt worden sein. In Notfällen springen wir außerdem gelegentlich auf anderen Stationen ein, sodass nicht alle Schwestern jede Patientin kennenlernen. Heute, am Sonntag, sind wir nur zu zweit auf der Station. Da drüben ist Hilfsschwester Eva, die kann Ihnen vielleicht Näheres sagen.«
    Eine sehr junge Frau mit großen braunen Augen kam zögernd auf sie zu. »Eva, die Herren haben einige Fragen an dich.« Schwester Gertrud verschwand in einem Krankenzimmer.
    Berns zeigte Hilfsschwester Eva das Bild und wiederholte seine Frage. Sie kniff die Augen zu, überlegte und sagte dann: »Ich glaube, die kenne ich.«
    Walther atmete tief durch. »Was können Sie uns über die Frau sagen?«
    Schwester Eva schaute sich unsicher um und schluckte. »Ich bin noch nicht lange hier   … Es war so traurig   …«
    »Kommen Sie.« Berns nahm sie mit einer väterlichen Geste am Arm und steuerte sie in einen Nebenraum, in dem Medikamente und Verbandmaterial aufbewahrt wurden. »Setzen Sie sich mal, Sie sind ja ganz blass.«
    Die junge Schwester gehorchte und schaute angestrengt auf ihre Schuhe. »Es war vor ein paar Wochen. Ich   … ich bin noch neu hier und hatte so etwas noch nie erlebt   …«
    »Was genau, Schwester Eva?«, fragte Walther.
    »Ihr Kind ist kurz vor der Geburt gestorben. Sie musste   … Es musste auf normalem Weg geboren werden, mit Wehen und allem   … Sie hat schrecklich gelitten und war so verzweifelt   …«
    Die Männer sahen einander an.
    »Schwester Eva, das ist jetzt sehr wichtig. Sie haben von dem Überfall auf Dr.   Stratow gehört?«
    Sie nickte und hob nun doch den Kopf. »Ja, eine schlimme Sache. Wir sind alle sehr besorgt. Er ist ein netter Chef.«
    Walther räusperte sich. »Dieses Phantombild zeigt die Frau, die Herrn Dr.   Stratow niedergestochen hat.«
    Schwester Eva blickte ihn entsetzt an. »Sie meinen, die Frau, die das Kind verloren hat, wollte ihn   … töten?«
    »Es sieht danach aus. Dr.   Stratow ist noch nicht vernehmungsfähig, aber es gibt einen Augenzeugen, dem wir dieses
    Bild verdanken. Sie bleiben bei Ihrer Aussage?«
    Sie nickte langsam. »Wenn ich es nicht schwören muss. Aber die Ähnlichkeit ist sehr groß.«
    »Wissen Sie noch, wie die Frau heißt?«
    »Nein, aber das können wir in den Unterlagen nachschauen.«
    Sie begaben sich ins Schwesternzimmer, wo sie einen schweren Band aufschlug, in dem alle Patientinnen mit Einlieferungs- und Entlassungsdatum verzeichnet waren. Eva fuhr mit dem Finger die Spalten hinunter, bis sie in einer Zeile innehielt.
    »Margot Lincke, das ist sie. Ich notiere Ihnen die Adresse.« Sie reichte Walther den Zettel. »Morgen früh hat Schwester Annemarie Dienst, die war auch bei der Entbindung dabei.«
    Die

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