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Die Tote von Charlottenburg: Kriminalroman (German Edition)

Die Tote von Charlottenburg: Kriminalroman (German Edition)

Titel: Die Tote von Charlottenburg: Kriminalroman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susanne Goga
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Veränderung in ihrem Gesicht vor sich ging. »Frau Schröder?«
    Sie legte einen Finger an die Lippen. »Ich habe mal in ihremSchreibtisch etwas gesucht, als Dr.   Strauss nicht da war. Eine Patientin brauchte dringend ein Dokument für die Klinik«, fügte sie entschuldigend hinzu. »Und da lag eine Ansichtskarte in der Schublade. Schön gerahmt.«
    Sie stand auf und trat an den Schreibtisch von Henriette Strauss. Aus der untersten Schublade holte sie den Rahmen samt Ansichtskarte heraus und reichte ihn Sonnenschein.
    Ein großes, elegantes Gebäude vor einer prachtvollen Bergkulisse. Bogenfenster, Sonnenbalkone, drei gewaltige Giebel in einer Reihe. In einer Ecke stand in geschwungener Prägeschrift: »Haus Alpenblick, Davos«. Er blickte auf. »Hat sie das jemals erwähnt?«
    »Nein. Aber es muss ihr viel bedeutet haben, sonst läge es nicht in der Schublade. Ich vermute, sie wollte es aus irgendwelchen Gründen nicht aufhängen, aber in ihrer Nähe behalten.«
    »Allerdings nicht in ihrer Wohnung«, sagte Sonnenschein nachdenklich. Dort gingen Verwandte und Freundinnen ein und aus. Hatte sie es hier in der Beratungsstelle vor neugierigen Blicken schützen wollen?
    Aus einer Eingebung heraus löste er behutsam die Rückseite vom Rahmen und nahm die Ansichtskarte heraus. Hier fand er, was er gesucht hatte: »Haus Alpenblick, Sanatorium, Am Kurpark, Davos   – Fernruf 137«.
    »Ich werde die Karte als Beweisstück an mich nehmen«, erklärte Sonnenschein.
    »Was hat es damit auf sich?«, fragte Lisbeth Schröder. Dann begriff sie. »Sie meinen, das Kind wurde dort geboren?«
    »Ich kann mich zu den laufenden Ermittlungen nicht äußern«, erklärte er und stand auf. »Sie haben mir jedenfalls sehr geholfen, Frau Schröder. Ich hoffe, Sie finden bald eine passende Nachfolgerin für Dr.   Strauss.« Eilig verabschiedete er sich und verließ das Büro.
    Es regnete. Jetzt musste er umgehend Kommissar Wechslervon der Karte berichten. Hoffentlich war er noch nicht unterwegs zu Lehnhardts.
    Als Sonnenschein einen öffentlichen Fernsprecher gefunden hatte, meldete sich niemand im Büro. Verdammt   – er zog sein Notizbuch heraus und blätterte. Noch einmal warf er Geld nach und ließ sich mit der Villa Lehnhardt verbinden.
    Das Hausmädchen meldete sich. »Ja, die Herren sind gerade eingetroffen. Einen Augenblick, bitte.«
    Dann war Leo Wechsler am Telefon. »Was gibt es?«
    Rasch berichtete Sonnenschein von seinem Fund.
    Schweigen in der Leitung.
    »Sind Sie noch da, Herr Kommissar?«
    »Ja.« Die Stimme klang ernst, fast bedrückt. Leo sprach gedämpft weiter, als hielte er die Hand vor die Muschel. »Hören Sie, Sonnenschein, wissen Sie, was Sie da sagen?«
    »Nein, wieso   …?«
    »Adrian Lehnhardt ist in Davos geboren. Ich habe Dr.   Behnke nach dem Grund gefragt. Er sagte, Frau Lehnhardt sei während der Schwangerschaft leidend gewesen und zur Erholung in die Schweiz gereist, wo auch das Kind zur Welt kam.«
    »Verdammt«, entfuhr es Sonnenschein. »Da haben wir das Motiv.«
     
    Leo war angespannt, als er in den Salon zurückkehrte. Adrian Lehnhardt sah mitgenommen aus, mit dunklen Ringen unter den Augen. Er saß auf der Sofakante, schien aber jeden Moment aufspringen zu wollen.
    Seine Mutter hingegen wirkte kampflustig. »Ich kann es nicht fassen, dass Sie uns schon wieder belästigen, Herr Wechsler. Habe ich mich heute Morgen nicht klar ausgedrückt?«
    »Doch, das haben Sie.« Er warf Walther einen Blick zu.»Aber es gibt Fragen, die keinen Aufschub dulden.« Er sah von einem zum anderen und überlegte, ob es besser wäre, Mutter und Sohn einzeln zu befragen. Er entschied sich dagegen.
    »Bei einer neuerlichen Untersuchung des Leichnams von Henriette Strauss wurde festgestellt, dass sie vor Jahren ein Kind geboren hat.«
    Es war totenstill im Zimmer. Adrian Lehnhardt schaute die Kriminalbeamten fassungslos an, während seine Mutter unbewusst an ihrem Kleid zupfte, ansonsten aber ruhig blieb.
    »Das halte ich für ausgeschlossen. So etwas hätte sie nie vor mir geheimgehalten«, erklärte sie entschieden.
    »Nun«, meinte Walther, »wenn es im Ausland geschehen wäre, beispielsweise auf ihren Reisen durch Asien, hätten Sie nicht zwangsläufig davon erfahren. Wir konnten bisher nicht feststellen, wann Ihre Schwester schwanger war und ob das Kind überlebt hat.«
    Der junge Mann schien wie in einem Traum gefangen. Er starrte vor sich hin, als nähme er die anderen Personen im Zimmer gar nicht wahr.
    »Wir

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