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Die Toten, die niemand vermisst: Ein Fall für Sebastian Bergman (German Edition)

Die Toten, die niemand vermisst: Ein Fall für Sebastian Bergman (German Edition)

Titel: Die Toten, die niemand vermisst: Ein Fall für Sebastian Bergman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Hjorth , Hans Rosenfeldt
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ihr Wasser brachte und es zusammen mit einem Glas auf den Tisch stellte. Natürlich hatte sie in gewisser Weise recht. Gegen Valdemar würde ein Haftbefehl erlassen und Anklage erhoben werden, da war er sich ziemlich sicher. Er beschloss, einen Schritt nach dem anderen zu tun. Nachzudenken, ehe er sprach. So würde sich das Problem schon lösen lassen.
    «Eine Frau kam vorbei und ließ eine ganze Tüte mit Material über deinen Vater da», begann er langsam. «Die alte Ermittlung, ergänzt mit neuen Informationen, unter anderem darüber, dass dein Vater in den Daktea-Fall verwickelt ist», fuhr er fort, noch ehe sie fragen konnte, was die Tüte enthalten hatte.
    «Wie ist sie denn an die alte Ermittlung gekommen?», fragte Vanja, die ihr Glas hielt, während er ihr das Wasser einschenkte.
    «Wir wissen es nicht.» Peter zuckte mit den Achseln. «Die Frau sagte irgendetwas darüber, dass Trolle Hermansson involviert gewesen sei.»
    Vanja schreckte so sehr zusammen, dass Peter einen Teil des Wassers danebengoss.
    «Weißt du, wer das ist?», fragte er, nachdem er Vanjas Reaktion gesehen hatte.
    «Ja, ein ehemaliger Polizist.»
    «Offenbar ist er tot.»
    «Das stimmt, ich habe seine Leiche damals selbst im Kofferraum eines Autos gefunden.»
    Vanja stand auf und nahm einige Servietten aus einem Gestell auf dem Tresen. Diese Zusammenhänge verwirrten sie. Der Name Trolle Hermansson, ein ehemaliger Polizist, den sie nie getroffen hatte und von dem sie früher noch nie etwas gehört hatte, tauchte im Laufe weniger Monate nun schon zum zweiten Mal in ihrem Leben auf. Was hatte er mit Valdemar zu tun?
    «War dieser Hermansson an den Ermittlungen gegen meinen Vater beteiligt gewesen?», fragte sie, während sie den Tisch trockenwischte.
    «Beim ersten Mal?»
    «Ja.»
    «Nein, soweit ich weiß, nicht. Aber diese Frau, die uns das Material brachte, hat gesagt, Trolle Hermansson hätte das alles herausgefunden.»
    Vanja wurde ein wenig schwindlig. Eigentlich hatte sie keine großen Erwartungen an das Essen gehabt. Sie hatte nicht gedacht, dass Peter ihr groß helfen konnte oder wollte. Doch jetzt hieß es, dass dieser Trolle Hermansson in die Sache involviert gewesen war, zusammen mit einer unbekannten Frau, die anscheinend fest entschlossen war, Valdemar hinter Gitter zu bringen. Hermansson war erwiesenermaßen tot, also musste Vanja mehr über die Frau erfahren.
    «Wisst ihr, wer diese Frau ist?», fragte sie.
    «Nein, aber wir haben auch nicht nach ihr gesucht. Die Ermittlungen über Hermanssons Tod wurden eingestellt.»
    «Wie heißt sie?» Vanja beugte sich vor, um keine einzige Silbe des Namens zu verpassen.
    Diesmal seufzte Peter laut. Er musste nicht einmal darüber nachdenken. Das kam auf keinen Fall in Frage. Den Namen einer Informantin an die Angehörige eines Verdächtigen weiterzugeben, war vollkommen unmöglich. Das verstieß gegen alle nur denkbaren Regeln. Selbst wenn die Betreffende Polizistin war und, das musste er zugeben, immer noch äußerst attraktiv.
    «Also wirklich, Vanja», stammelte er. «Du weißt, dass ich das nicht sagen kann.»
    Vanja nickte. Natürlich wusste sie das. Aber sie wusste auch, dass sie nicht vorhatte, das Restaurant zu verlassen, ohne den Namen zu kennen. Im Kopf erstellte sie blitzschnell eine Rangliste der verschiedenen Möglichkeiten, die sie hatte, um ihn zu erfahren. Die nächstliegende verwarf sie sofort, da sie nicht einmal wusste, ob er Single war oder nicht, und beschloss stattdessen, an den Polizisten Peter Gornack zu appellieren. Die Sache zu einem gemeinsamen Fall zu machen.
    «Ich weiß, dass mein Vater nicht unschuldig ist», sagte sie und blickte Peter aufrichtig in die Augen. «Möglicherweise werde ich dafür sorgen, dass er einen guten Anwalt bekommt, aber mehr werde ich nicht tun, um ihm zu helfen.»
    Sie beugte sich vor, vergewisserte sich mit einem Blick durch das Restaurant, dass niemand zuhörte, und senkte ihre Stimme. Peter musste sich ebenfalls vorbeugen, um zu hören, was sie sagte.
    «Ich habe Trolle tot in einem Auto gefunden, ermordet von einem Mann, der im Auftrag von Edward Hinde handelte. Und Hinde selbst ist wiederum damals aus Lövhaga ausgebrochen, hat mich gekidnappt und mir gedroht, mich zu töten.»
    Peter nickte nur, natürlich kannte er einen Teil der Geschichte, aber nicht die ganze, und er war zugegebenermaßen ziemlich neugierig. Edward Hindes Flucht und sein Tod waren etwas, von dem die Kollegen immer noch sprachen, ganz gleich, welchem

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