Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Toten schweigen nicht: Thriller (German Edition)

Die Toten schweigen nicht: Thriller (German Edition)

Titel: Die Toten schweigen nicht: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul Cleave
Vom Netzwerk:
Kinder, die nie eine Chance haben. Aus einigen werden gute, aus anderen schlechte Menschen, und einige werden nach der Geburt auf den Müll geworfen. Früher war ich Teil einer Welt, die das ändern wollte, einer Welt, die versucht hat, das einzudämmen. Doch irgendwann habe ich mein Ziel aus den Augen verloren. Und bin in den Abgrund gestürzt.
    »Allerdings, Tate, es war dein Job. Und vor allem du scheinst das vergessen zu haben«, sagt Schroder. »Mit dem Mann von früher hast du nichts mehr gemeinsam. Du warst mal ein ehrlicher und aufrechter Bursche. Aber jetzt droht dir ein Verfahren wegen Trunkenheit am Steuer, au ßerdem haben wir dich wegen Diebstahls und Belästigung dran, und bald wahrscheinlich auch noch wegen Mordes.«
    »Ohne irgendwelche Beweise oder eine Anklage könnt ihr mich hier nicht festhalten. Das heißt, ich bin freiwillig hier. Ich kann also jederzeit aufstehen und gehen.«
    »Nein, du bist erst frei, wenn ich es sage«, erwidert Schroder. »Einer von den Jungs aus der Technik geht gerade deine Computerdateien durch. An dem Tag, als Sidney Alderman verschwunden ist, hast du angefangen, Vater Julian zu beschatten. Und dann diese Zeitungsartikel. Wie kommt es, dass es sich bei einigen um Originale handelt? Sie wurden offensichtlich ausgeschnitten, als die Mädchen verschwunden sind. Wo hast du sie her?«
    »Bruce Alderman hat sie mir gegeben. Er hat sie in meinem Wagen liegen lassen, als wir zu meinem Büro gefahren sind.«
    Schroder schiebt einen weiteren Plastikbeutel über den Tisch. Darin befindet sich ein kleiner Umschlag, auf dem mein Name steht. Er ist voller Blutflecken. Für einen kurzen Moment befinde ich mich wieder in meinem Büro, der Geruch von geschmolzenem Metall und Blut liegt in der Luft, und eine rosafarbene Wolke aus feinen Blutstropfen schwebt über dem Kopf des Friedhofswärters, der gerade von der Kugel zerfetzt wird.
    »Was war da drin?«, fragt Schroder. »Die Artikel? Sie waren aber nicht gefaltet, und anders passen sie nicht in den Umschlag.«
    »Ich kann mich nicht mehr erinnern.«
    »Wir haben in der Kirche ein paar Schriftproben gefunden. Das hier ist Bruce Aldermans Schrift.«
    »Und?«
    »Was hast du also noch gestohlen?«, fragt Landry.
    »Gar nichts. Auf dem Umschlag steht mein Name, folglich gehört, was auch immer da drin war, mir.«
    »Er hat dir einen Brief geschrieben? Ein Geständnis? Einen Abschiedsbrief?«, fragt Schroder.
    »Nein.«
    »Du kannst dich demnach nicht erinnern, was in dem Umschlag war?«
    »Genau.«
    »Aber du weißt noch, was nicht drin war?«
    »Mit der Erinnerung ist das so eine Sache.«
    »Hör auf mit dem Scheiß, Tate«, sagt Landry.
    »Die Uhr war drin, okay?«, sage ich, und es klingt glaubwürdig genug. »Keine Ahnung, woher Alderman sie hatte; als er sie mir gegeben hat, wusste ich jedenfalls nicht, wem sie gehört.«
    »Blödsinn«, sagt Landry.
    »Solange du mir nicht das Gegenteil beweisen kannst, halt lieber die Klappe.«
    »Warum sollte er von allen Leuten in der Stadt ausgerechnet zu dir kommen?«
    Ich zucke mit den Achseln. »Keine Ahnung. Vermutlich weil er mein Gesicht mit den Ereignissen in Verbindung gebracht hat. Immerhin habe ich die Leichen gefunden, bin mit der Anordnung für die Exhumierung dort aufgekreuzt und habe die Sache ins Rollen gebracht.«
    »Du hast uns einiges verschwiegen«, sagt Schroder. »Mit Hilfe der Beweise, die du gestohlen hast, hätten wir um einiges schneller Licht in die Sache gebracht. Den Ring, den du Rachel Tyler abgenommen hast – ja, Tate, vergiss nicht, dass du Rachel Tyler den Ring abgenommen hast. Damit hätte sich der ganze Zeitablauf geändert. Wahrscheinlich hätten wir die Person, die für das alles verantwortlich ist, längst geschnappt.«
    Das stimmt. Doch als sich der Sarg öffnete und ich das tote Mädchen sah, hatte ich keine andere Wahl. Denn weil ich vor zwei Jahren eine falsche Entscheidung getroffen habe, bin ich für den Tod weiterer Mädchen verantwortlich. Hätte ich den Ring etwa liegen lassen sollen? Seinetwegen hat sich jemand umgebracht. Seinetwegen habe ich einen Menschen getötet, bin ich betrunken Auto gefahren und am Arsch der Welt gelandet, wo man mich auch besser hätte lassen sollen.
    »All die unschuldigen Mädchen«, sagt Schroder und breitet die Artikel aus, einen Beutel für jedes Mädchen. »Interessiert dich das überhaupt?«
    »Natürlich.«
    »Es ist ihm egal«, sagt Landry, »sonst würde er uns helfen.«
    »Du hast in einem deiner Zimmer ein

Weitere Kostenlose Bücher