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Die Toten schweigen nicht: Thriller (German Edition)

Die Toten schweigen nicht: Thriller (German Edition)

Titel: Die Toten schweigen nicht: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul Cleave
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Spiel.
    »Du musst schon mit irgendwas rausrücken, Tate, sonst kann ich dir nicht helfen.«
    Vermutlich ist es am besten, wenn ich das Spielchen mitspiele. Doch bevor ich das tue, werde ich ihm noch was verraten.
    »Vater Julian kannte den Mörder der Mädchen.«
    »Was?«
    »Er hat es zugegeben. Und Bruce Alderman hat sie begraben. Das hat er mir erzählt.«
    »Was? Warum, verdammt noch mal, hast du uns das nicht gesagt?«
    Ich schildere Schroder meine Gespräche mit dem Priester, beschreibe ihm in allen Einzelheiten, wie ich Julian gebeten habe, mir den Namen des Täters zu nennen, und erwähne sogar, wie enttäuscht ich war. Ich merke, dass Schroder sich fragt, wie weit er gegangen wäre, wenn er gewusst hätte, dass Vater Julian dem Täter die Beichte abgenommen hat. Ich berichte ihm von Bruce Alderman und was er über Würde gesagt hat, bevor er sich auf so stilvolle Weise eine Kugel in den Kopf gejagt hat.
    »Das hättest du uns erzählen müssen«, sagt er. »Wir hätten Julian zu einer Aussage bewegen können.«
    »Wohl kaum.«
    »Wir hätten was tun können, Tate. Irgendwas. Doch stattdessen wartest du einen ganzen verdammten Monat, und jetzt ist es zu spät. Darum hast du also vor der Kirche gestanden, stimmt’s? Du hast gar nicht Vater Julian beschattet. Du hast dort gewartet für den Fall, dass der Mörder auftaucht, ohne allerdings zu wissen, nach wem du Ausschau hältst.«
    »Ich musste irgendwas unternehmen.«
    »Du hast es verbockt.«
    »Ich weiß.«
    »Und jetzt ist Vater Julian tot. Und du steckst bis zum Hals in der Scheiße.«
    »Es ist ein Abgrund.«
    »Was?«
    »Komm schon, Carl, du kennst mich. Du kennst mich jetzt seit fast fünfzehn Jahren.«
    »Was das hier nicht gerade leicht für mich macht. Wir haben den Hammer in deiner Garage gefunden.«
    »Und darum lasst ihr mich gehen.« Es ist Zeit für das Spielchen.
    »Was?«
    »Ihr habt nichts in der Hand, um mich festzuhalten.«
    Er wirft einen Blick auf den Hammer, für den Fall, dass ich ihn vergessen habe. Doch das habe ich nicht.
    »Ihr habt ihn in meiner Garage gefunden.«
    »Ja.«
    »Okay, zunächst mal wisst ihr gar nicht, ob das überhaupt mein Hammer ist.«
    »Das ist nicht der …«
    »Zweitens«, sage ich, hebe die Hand und fange an, meine Einwände aufzuzählen. »Ihr werdet darauf keine Fingerabdrücke von mir entdecken. Oder wollt ihr ernsthaft behaupten, dass ein ehemaliger Detective des Morddezernats so dumm ist, die Fingerabdrücke abzuwischen, aber nicht das Blut, so dumm, die Waffe zu behalten und sie in der Garage liegen zu lassen, wo jeder drüber stolpern kann?«
    »Nicht dumm, aber betrunken.«
    »Und genau darauf will ich hinaus.«
    »Was?«
    »Drittens«, sage ich und zähle einen weiteren Punkt mit dem Finger ab. »Und das war’s dann. Darum werde ich gleich aufstehen und gehen.«
    Schroder lehnt sich zurück. Er weiß, was jetzt kommt.
    »Der zeitliche Ablauf. Tja, Carl, wir kennen ihn, dumm nur, dass der Typ, der den Hammer dort deponiert hat, ihn nicht kannte.«
    Schroder sagt keinen Ton. Ihm war klar, dass ich darauf kommen würde, doch er hat gehofft, dass es etwas länger dauert. Oder dass er mich völlig durcheinanderbringt und ich mit weiteren Informationen rausrücke, vielleicht über Sidney Alderman.
    »Ihr geht davon aus, dass er gegen Mitternacht gestorben ist«, sage ich, nicht weil er mir das erzählt hat, sondern weil um diese Uhrzeit die Person, die ich für den Priester gehalten habe, die Kirche verlassen hat. Der Mörder hat zwar meinen Wagen bemerkt, aber nicht mich, weil ich von Nebel umhüllt auf dem Boden lag. Wahrscheinlich hat er angenommen, dass ich wie üblich betrunken und bewusstlos auf dem Vordersitz hocke. Er blieb im Schatten, weil er glaubte, dass man ihn so nicht sehen kann.
    »Dass ich es nicht bis nach Hause geschafft habe, konnte der Mörder nicht wissen. Er ist zu meinem Haus gefahren und hat den Hammer, den er gestohlen hat, um damit den Priester zu töten, wieder zurückgelegt. Er wusste nicht, dass ich ihm folge. Und er konnte auch nicht wissen, dass ich dabei in einen Unfall verwickelt werde. Dann sind eure Jungs aufgekreuzt und haben mich eingebuchtet. Mein Wagen wurde abgeschleppt, und nachdem ihr Vater Julian tot aufgefunden hattet, habt ihr den Wagen wieder abgeholt, diesmal als Beweisstück in einem Mordfall. Ihr habt ihn hergebracht und gründlich gefilzt. Aber – kein Blut von Vater Julian und, noch wichtiger, kein Hammer, richtig? Ihr habt eine Brieftasche registriert

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