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Die Toten schweigen nicht: Thriller (German Edition)

Die Toten schweigen nicht: Thriller (German Edition)

Titel: Die Toten schweigen nicht: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul Cleave
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ich mir keine Sorgen zu machen brauche, dass Emily jetzt im Himmel ist und alles gut wird.
    »Ich weiß nicht«, sagt sie. »Sie hätten sie umbringen können.«
    »Das war nicht meine Absicht«, sage ich, als wäre das eine ausreichende Entschuldigung. Sie geht auf meine Bemerkung nicht weiter ein und tritt stattdessen einen Schritt zur Seite.
    »Beeilen Sie sich.«
    Mrs. Adams folgt mir dicht auf den Fersen, als wäre ich nicht nur betrunken Auto gefahren, sondern könnte auch was von dem Schnickschnack mitgehen lassen, der überall auf den Tischen und Arbeitsflächen herumliegt.
    »Das Telefonbuch?«, frage ich.
    Sie seufzt; vielleicht hätte sie mich nicht hereingelassen, wenn sie von Anfang an gewusst hätte, dass ich so viele Umstände mache. Sie kramt in einer Küchenschublade und zieht ein Telefonbuch heraus.
    Ich rufe im Krankenhaus an und erkundige mich nach Emma Greens Zustand. Wie sich herausstellt, ist das tatsächlich der Nachname des Mädchens – Donovan Green hat also doch keinen falschen Namen benutzt. Die Schwester erklärt mir, dass sie nur Familienangehörigen Auskunft erteilen darf.
    »Können Sie mir nicht einfach sagen, ob es ihr gut geht?«
    »Wann kapiert ihr Kerle endlich, dass wir nicht den ganzen Tag mit euren Fragen verplempern können?«
    »Was für Kerle?«
    »Reporter«, sagt sie und spuckt das Wort fast aus. Wenn sie wüsste, wer ich bin, wäre alles wahrscheinlich noch schlimmer.
    Dann tätige ich einen weiteren Anruf, diesmal in die Leichenhalle.
    »Hier ist Tate.«
    »Tate? Mein Gott, ich hab gehört, was passiert ist. Bist du okay?«, fragt Tracey. Sie ist die erste Person, die mich das fragt, und es fühlt sich richtig gut an.
    »Okay? Hängt davon ab, was du darunter verstehst. Pass auf, ich wollte fragen, ob du mir bei der einen oder anderen Sache behilflich sein kannst.«
    »Tate, es tut mir wirklich leid, was passiert ist, aber du weißt, dass ich dir nicht helfen kann. Nicht nur wegen der letzten Tage, sondern auch, weil du den Ring des Mädchens aus der Leichenhalle mitgenommen hast. Landry war heute Morgen hier und hat mich deswegen befragt, und ich hatte keine Ahnung, was ich ihm sagen sollte.«
    »Tut mir leid, dass ich dich in so eine Situation gebracht habe.«
    »Mir auch. Denn jetzt bin ich diejenige, die einen Anschiss kriegt. Das kann ernste Konsequenzen für mich haben. Soweit ich weiß, können sie mich deswegen beurlauben. Oder noch schlimmer, mich rausschmeißen.«
    »Hör zu, Tracey, bitte, es ist wichtig.«
    »Ich kann nicht.«
    »Es dreht sich um das Mädchen. Das ist alles.«
    »Was?«
    »Ich muss wissen, wie’s ihr geht. Im Krankenhaus sagt mir das keiner.«
    »Keine Ahnung, wie’s ihr geht.«
    »Aber du kannst das rausfinden, oder?«
    »Du bist ganz schön hartnäckig, Tate.«
    »Bitte. Es ist wichtig.«
    »Ruf mich in fünf Minuten wieder an.«
    »Ich muss sowieso zu dir runterkommen. Setz meinen Namen auf die Liste. Wir sehen uns in ein paar Stunden.«
    »Hör zu, ich kann dir nicht …«
    »Danke, Tracey. Ich muss jetzt los.« Ich lege auf, bevor sie protestieren kann.
    Mrs. Adams scheint nicht gerade begeistert, dass ich so viel von ihrer Zeit beanspruche. Über den Küchentisch verteilt liegen verschiedene Backzutaten, die das ergeben, was so fantastisch duftet und gerade im Ofen braun wird.
    Ich erledige einen weiteren Anruf. Meine Mutter meldet sich, sie ist ein wenig aus der Puste, als wäre sie gerade aus dem Garten ins Haus gerannt.
    »Ich habe versucht, dich zu erreichen«, sagt sie. »Aber dein Handy ist nicht eingeschaltet.«
    »Ich hab’s verloren.«
    »Dein Anschluss zu Hause ist ebenfalls tot.«
    »Hab vergessen, die Rechnung zu bezahlen.«
    »Stimmt, was in der Zeitung steht?«
    »Hab sie nicht gelesen.«
    »Ich hätte mich mehr um dich kümmern müssen«, sagt sie.
    »Was?«
    »Das alles ist meine Schuld. Ich hätte sehen müssen, wie du dich seit dem Unfall verändert hast. Aber keine Sorge, wir sind jetzt für dich da.«
    »Das ist nicht deine Schuld. Also, ich rufe an, weil ich einen Wagen brauche.«
    »Einen Wagen?«
    »Dad benutzt seinen doch kaum noch, oder? Ihr könnt beide mit deinem fahren, während ich seinen benutze.«
    »Was ist mit deinem? Oh«, sagt sie, als sie kapiert. »Ich weiß nicht, ob das so eine gute Idee ist.«
    »Ich werd ihn schon nicht zu Schrott fahren, Mum.«
    »Ich weiß nicht …«
    »Es ist wichtig, okay? Es ist wichtig, dass ihr mir vertraut.«
    »Natürlich vertrauen wir dir. Aber haben sie dir nicht

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