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Die Toten vom Klan

Die Toten vom Klan

Titel: Die Toten vom Klan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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tatsächlich klappen. Ich komme dann.«
    »Sie wissen auch schon, wie es weitergeht?«
    »Mal abwarten. Ich hörte Gerüchte von meinem Deputy eben. Unangenehme Dinge.«
    »Der Klan?«
    »Er redete davon, obwohl ich nicht daran glaube, daß es ihn gibt. Sie verstehen?«
    »Klar, Chief. Sie wollen nicht daran glauben, aber man muß sich ja absichern.«
    »So ähnlich.«
    Abe Douglas atmete tief durch. »Okay, Wilson, Sie können dann auf mich zählen.«
    »Bis gleich.« Der Sheriff legte auf und stellte erst jetzt fest, daß er schweißnaß war. Er hatte sich vor der Unterhaltung mit dem G-man aus dem Norden etwas gefürchtet, nun war es besser gelaufen, als er befürchtet hatte. Wenn Douglas die Kunde mitfuhr, war Wilson so gut wie aus dem Schneider.
    Er tat es nicht gern, aber er verließ seinen Schaukelstuhl, um vor die Tür zu treten. Dieser Platz gehörte ebenfalls zu seinen Lieblingsorten. Da konnte er auf die Main Street schauen, dem Verkehr zusehen, schnuppern und erfahren, was die Menschen fühlten. Er entnahm es aus ihren Bewegungen.
    Im Schatten eines Pfostens blieb der Mann stehen. So konnte er nicht sofort gesehen werden. Schon bald spürte er, daß Markowitz recht gehabt hatte.
    In Cottonwood schlich etwas umher, das er nicht direkt sehen, nur fühlen konnte. Man mußte schon ein gewisses Gespür besitzen und auch im Ort aufgewachsen sein.
    Es lag an den Schwarzen.
    Sie waren es, die sich anders bewegten. Scheuer, geduckter. Sie schienen gemerkt zu haben, daß jemand dabei war, diesem Tag und der folgenden Nacht einen Stempel aufzudrücken. Geflissentlich gingen sie den Weißen aus dem Weg.
    Wer dies sah, konnte sich in Zeiten zurückversetzt sehen, die offiziell längst vorbei waren, tatsächlich aber noch unter der Oberfläche gärten und immer wieder hochkamen.
    Wie in den Sechzigern, als man in diesem Staat gegen einen Präsidenten Kennedy und dessen Rassengesetz revoltiert hatte. Kennedy war tot, der Haß der Alten aber war geblieben, was die Farbigen genau spürten. Zwei Mädchen gingen vorbei. Sie grinsten frech, dann liefen sie weiter und schwenkten ihre prallen Hinterteile. Das waren Weiße gewesen, die sich auf den Baumwollfeldern als Saisonarbeiter einige Dollars verdienten und am Abend in den berüchtigten Tanzdielen von Cottonwood den Bär rausließen. Fast lautlos näherte sich ein großer, schwarzer Wagen. Nur einer im Ort fuhr diese Luxuskarosse, der reichste und mächtigste Typ, eben Morton Morris.
    Für den Chief hatte es keinen Sinn, im Office zu verschwinden, Morris hatte ihn bereits entdeckt.
    Der Mercedes hielt an. Line Scheibe surrte nach unten. Im Rechteck erschien der Kopf des Mannes.
    »Hallo, Chief!« grüßte Morris.
    Wilson winkte zurück.
    »Denken Sie nach?«
    »Worüber, Mr. Morris?«
    »Über Ihren Fehler, Chief. Die Fremden haben mich angegriffen. Ich fand es nicht gut von Ihnen, daß Sie sich nicht auf meine Seite gestellt haben. Nein, das war schlecht.«
    »Ich hatte keine Beweise.«
    »Die Zeugen standen auf meiner Seite.«
    J.J. Wilson lachte. »Soll ich denn Kollegen einbuchten, Mr. Morris? Das hätte ein Theater gegeben, kann ich Ihnen sagen. Nein, so ist es mir schon lieber.«
    »Haben Sie überhaupt was getan?« erkundigte sich der Mann mit lauernder Stimme.
    »Sicher. Ich habe Ihnen nahegelegt, Cottonwood zu verlassen. Mehr konnte ich nicht tun.«
    »Werden sie fahren?«
    »Keine Ahnung, Mr. Morris.«
    Der King von Cottonwood nickte, was dem Sheriff nicht gefiel, denn er hatte in die Augen des Mannes geschaut. Zwar stand da kein Todesurteil zu lesen, doch Morris schien gedanklich bereits von Wilson Abschied genommen zu haben. »Wir reden morgen weiter, Chief. Morgen wird sich einiges verändert haben hier.«
    »Das glaube ich nicht.«
    Der Mann mit dem hageren Gesicht und den kalten Augen nickte.
    »Doch, Chief, glauben Sie mir. Es wird sich einiges ändern. Vielleicht sollten Sie schon packen.« Er lachte und gab seinem Fahrer ein Zeichen, der den Wagen sofort anrollen ließ.
    »Arschloch!« rief Chief Wilson hinter dem Mercedes her, allerdings so leise, daß nur er es verstehen konnte. Er war ziemlich wütend, denn er fühlte sich herumgeschoben wie eine Marionette. Das aber wollte Wilson nicht sein. Irgend jemand hatte ihn mal als einen Dickkopf bezeichnet, was auch stimmte, denn es gab bei Wilson einen Punkt, wo er mehr als sauer wurde. Daß Morris ihn so kalt hatte abfahren lassen, gefiel ihm überhaupt nicht.
    Der Sheriff erinnerte sich wieder an die

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