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Die Toten vom Klan

Die Toten vom Klan

Titel: Die Toten vom Klan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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worden, hatte allerdings einige Trümmer abbekommen und zeigte Schäden auf dem Dach.
    »Was ist das für ein Bau?« fragte Abe.
    »Da hat Arnos Blake gearbeitet.«
    »Der Vater?«
    »Genau.«
    Der G-man schaute gegen den Eingang des zweiten Hauses. Er hatte das Gefühl, dorthin zu müssen, einen triftigen Grund konnte er nicht nennen. Manchmal erwachte in ihm eben ein gewisser Instinkt. Auch der Sheriff bemerkte die Unruhe des FBI-Mannes. »Was haben Sie, G-man?«
    »Das Haus, Chief. Es interessiert mich.«
    »Gehen Sie doch hin!« erwiderte Wilson keuchend.
    »Werde ich auch.«
    Abe schlug einen Bogen, hörte aber hinter sich den Schrei des Sternträgers, drehte sich um und sah das Winken des Mannes. »Wir haben eine Leiche gefunden, einen Vermummten. Er liegt neben dem Wagen!«
    Abe rannte wieder zurück. Der Sheriff starrte gegen die Wasserstrahlen.
    »Wir konnten sie erst jetzt entdecken.«
    Zwei Feuerwehrleute trugen den Mann zur Seite, wo der Rauch nicht mehr so störte und sich auch ein Ring aus Neugierigen gebildet hatte. Fast alles Farbige.
    Als die Menschen den Toten sahen, bekreuzigten sich einige von ihnen. Zwei Frauen fingen an zu jammern, andere wandten sich ab. Bei wieder anderen nahmen die Gesichter kantige Züge an.
    Chief Wilson persönlich zog der Leiche die weiße Kapuze vom Kopf. Er schaute in ein verzerrtes Gesicht, in dem die Augen noch weit offenstanden.
    »Kennen Sie ihn, Chief?«
    Wilson nickte Abe zu. »Ja, ich kenne ihn vom Ansehen. Gesprochen habe ich noch nicht mit ihm.«
    »Er arbeitete bei Morris als Helfer!« rief jemand aus dem Zuschauerring.
    »Da habe ich ihn schon oft gesehen. Der gehörte zu den Aufsehern, der sogar die Peitsche gebrauchte.«
    Douglas nickte und bedankte sich. »Was sagen Sie dazu, Chief?«
    Wilson hob die Schultern. »Ob er die Peitsche benutzte, kann ich Ihnen nicht sagen, aber für Morris hat der Mann schon gearbeitet.«
    »Ja, und jetzt haben Sie auch Ihren Klan, an den Sie nie recht glauben wollten.«
    »Stimmt.«
    »Wie geht es weiter?«
    Wilson schob sich einen frischen Kaugummi in den Mund und starrte in den Rauch. »Morton Morris hat mir versprochen, daß es eine besondere Nacht werden wird. Allmählich habe ich das Gefühl, daß ersieh damit nicht geirrt hat.«
    »Ich auch«, sagte Abe und fuhr fort. »Wenn dieser Mann zum Klan und zu Morris gehörte, möchte ich den Faden weiterspinnen. Ich kann mir gut vorstellen, daß Morton Morris derjenige ist, der die verfluchte Brut anführt.«
    »Das ist nicht sicher.«
    »Hören Sie auf, Chief.« Douglas winkte ungeduldig ab. »Ich weiß, daß es nicht sicher ist, aber die Spuren deuten darauf hin. Morton ist reif, verstehen Sie?«
    »Klar.«
    »Werden Sie ihn noch immer decken?«
    »Das ist jetzt kein Thema.« Der Sheriff bückte sich und untersuchte den Toten, wobei er nickte. »Ich kann mir vorstellen, daß ihn eine Schrotladung erwischt hat.«
    »Und wer schoß? Bestimmt nicht meine Freunde. Die sind mit Silberkugel-Berettas bewaffnet.«
    »Womit?«
    »Lassen wir das.«
    »Okay, ich sorge dafür, daß die Leiche weggeschafft wird.« Der Chief ging zu seinem Wagen zurück, um von dort aus über Autotelefon sich mit den entsprechenden Leuten in Verbindung zu setzen. Der Chief ließ Abe Douglas stehen, und der wiederum erinnerte sich an das zweite Haus, die Werkstatt.
    Dort wollte er noch nachschauen. Er konnte sich vorstellen, daß Menschen dort ihr Versteck vor den Flammen gefunden hatten. Der G-man schlug einen Bogen, als er sich dem Ziel näherte. Er sah auch, daß die Tür nicht verschlossen war. Ganz hineinschauen in die Werkstatt konnte er nicht.
    Wenig später stand er auf der Schwelle und erstarrte. Sein Blick war auf die Leiche des Farbigen gefallen, die rücklings vor seinen Füßen lag. Das Bild war schrecklich, selbst für einen altgedienten G-man wie ihn, der in seiner Laufbahn schon einiges zu Gesicht bekommen hatte.
    Wenn ihn nicht alles täuschte, hatten die Mörder den Mann gefoltert. Abe konnte sich nich vorstellen, daß dieser Mensch etwas Unrechtes getan hatte. Er hatte eben nur die falsche Hautfarbe besessen, eben eine schwarze.
    Da wußte Abe Douglas endgültig, daß es zu einem Kampf ohne Gnade geworden war. Hier stießen zwei Welten zusammen, wobei keine der beiden Gnade kannte. Douglas und Chief Wilson befanden sich ausgerechnet an der Nahtstelle und mußten achtgeben, von ihr nicht zerrieben zu werden.
    Er atmete tief durch, spürte plötzlich seine Wunden wieder und drehte sich

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