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Die Toten von Bansin

Die Toten von Bansin

Titel: Die Toten von Bansin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elke Pupke
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sogar mit ihrer Nichte darüber.
    Â»Geht es dir gut?« Berta sieht sie fragend an. Die scheint wirklich einen siebten Sinn zu haben.
    Â»Doch, natürlich, alles in Ordnung. Ich geh dann auch mal.« Sie sitzt schon seit einer ganzen Weile mit Berta allein am Tisch. Arno, Anne und Sophie stehen an der Bar, die anderen sind gegangen.
    Berta steht ebenfalls auf. »Ich komme gleich mit. Ich muss auch noch eine Runde mit dem Hund gehen. Da kann ich dich nach Hause bringen.«
    Aber draußen stürmt es noch immer und inzwischen regnet es ziemlich heftig. Deswegen verabschieden sich die Frauen nur kurz und jede geht schnell in eine andere Richtung.
    Montag, 3. Dezember
    Das Boot liegt hochgezogen in der Nähe der Fischerhütte, aber Plötz hat seinen Ofen heute geheizt und flickt mit Arno zusammen Netze. Berta sitzt auf dem Küchenstuhl, zu ihren Füßen liegt der Hund. Der Sturm hat etwas nachgelassen, aber heute wollen die Fischer noch nicht riskieren, das Boot ins Wasser zu bringen.
    Â»Sag mal«, beginnt Berta zögernd das Gespräch mit ihrem alten Freund, »ist es dir eigentlich aufgefallen, dass es in letzter Zeit ein bisschen viele Unfälle gab in Bansin?«
    Arno sieht sie nur aufmerksam an, aber Plötz nickt zustimmend. »Ja, das hab ich auch schon so gedacht. Es ist direkt unheimlich. Besonders, weil wir keinen Arzt mehr haben. Aber da wird wohl bald eine Vertretung kommen.«
    Â»Wieso, was ist denn mit Dr. Moll?«
    Â»Der ist nun völlig durchgedreht. Meine Frau war heute Morgen hin und wollte sich was zum Einreiben verschreiben lassen, die hat es wieder so mit dem Rücken. Aber da hat Schwester Marita die Patienten schon nach Hause geschickt, hat gesagt, der Doktor ist selber krank. Aber eine hat ihr erzählt, der ist erst da gewesen und dann hat er auf einmal rumgeschrien und irgendwas an die Wand geworfen und Marita hat ihn schließlich nach Hause gebracht.«
    Â»Ach Gott, also trinkt er doch wieder.« Berta sieht nachdenklich vor sich hin, dann nimmt sie den Faden wieder auf. »In den letzten drei Monaten wurde Töpfer vom Zug überfahren, Sören von einem Auto, Manfred Jahn stürzt von der Steilküste, Arno hätte sterben können und der Moll trinkt wieder.«
    Â»Und jemand versucht Brinkmann zu ruinieren«, ergänzt Arno.
    Â»Stimmt, das könnte auch damit zusammenhängen.«
    Â»Womit zusammenhängen?« Plötz ist erstaunt.
    Â»Ja, das weiß ich eben auch nicht. Aber ich habe so ein ganz blödes Gefühl. Was hat das alles miteinander zu tun?«
    Â»Darüber zerbreche ich mir seit Tagen den Kopf«, gibt Arno zu. »Aber ich komme nicht dahinter.«
    Â»Mir ist etwas eingefallen.«
    Die beiden Fischer lassen die Netze sinken und blicken Berta gespannt an.
    Â»Erinnert ihr euch an den kleinen Jungen, der so vor zehn Jahren ertrunken ist?«
    Â»Ja, stimmt, das könnte ungefähr zehn Jahre sein. Oder noch länger. Aber was …«, Plötz sieht Berta fragend an.
    Â»Sören war damals Rettungsschwimmer und der Moll hat ihn erst mal wiederbelebt, aber er ist trotzdem gestorben.«
    Â»Richtig.« Arno ist aufgeregt. »Ein Auto hat die Zufahrt zur Promenade versperrt, der Rettungswagen kam nicht durch zum Strand. Moment mal, das war doch …«
    Â»Ja.« Berta nickt. »Töpfers Wagen. Genau das ist mir nämlich auch eingefallen.«
    Arno denkt einen Moment nach. »Aber was hab ich damit zu tun?«
    Â»Und Manfred Jahn?«, wirft Plötz ein.
    Â»Ja, das weiß ich eben auch nicht. Aber ich werde das Gefühl nicht los, dass es da einen Zusammenhang gibt. Wessen Kind war das eigentlich?«
    Die Männer zucken mit den Schultern. »Keine Ahnung«, brummt Plötz. »Aber ich glaub nicht, dass es ein einheimisches war. Daran würde man sich besser erinnern. Es wird ein Urlauberkind gewesen sein.«
    Â»Wir müssen das herausfinden«, beschließt Berta. Dann bricht sie das Thema ab, als jemand in die Bude kommt. Es ist der Weißhaarige. Er hält eine Flasche billigen Rum in der Hand.
    Â»Ich hab was für Grog mitgebracht.«
    Â»Ist gut, wird auch nicht richtig warm hier. Wärmen wir uns von innen auf«, stimmt Plötz zu.
    Arno füllt den Wassertopf.
    Â»Für mich nicht«, winkt Berta ab. »Ist mir noch zu früh für Grog, ich geh mal noch ein bisschen mit dem Hund.
    Â»Pass auf, dass er dir nicht wegfliegt,

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