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Die Toten von Santa Clara: Roman (German Edition)

Die Toten von Santa Clara: Roman (German Edition)

Titel: Die Toten von Santa Clara: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Wilson
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Columbo – zusammenhanglose Fragen. Es geht um den Staatsanwalt, stimmt’s? Sie denken, dass ich im Begriff bin, eine Affäre mit Juez Calderón anzufangen. Und ja, ich habe die Geschichte gelesen… Javier Falcón. Seine Verlobte ist Ihre Ex-Frau. Geht es darum?«
    Maddy Krugmans Wangen hatten eine leichte Färbung angenommen. Sie war wütend. Falcón hätte sich gerne gegen das Blitzen ihrer Augen und das lodernde Rot ihrer Haare abgeschirmt. Er erkannte, dass sie beide bereit waren, dem anderen wehzutun.
    »Nachdem ich herausgefunden habe, dass Ihr Motiv, Amerika zu verlassen, ein wenig komplizierter war, als Sie mich glauben machen wollten, muss ich die Dinge aus einer anderen Perspektive betrachten.«
    »Und was soll dann der ganze Kram mit Esteban?«
    »Sie haben ihn erwähnt, nicht ich«, sagte er. »Es hat mich interessiert, weil er gestern ein Treffen mit mir abgesagt hat. Jetzt erfahre ich, dass es Ihretwegen war.«
    »Lieben Sie Ihre Ex-Frau noch, Inspector Jefe?«
    »Das hat damit gar nichts zu tun.«
    »Warum sind Sie so neugierig wegen Esteban?«, fragte sie. »Es sollte Sie nicht kümmern, was er mit seinem Privatleben macht. Und Sie sollten sich einen Dreck um Ihre Ex-Frau kümmern, aber das tun Sie nicht.«
    »Die beiden heiraten. Ich mache mir keine Illusionen.«
    »Jetzt haben Sie sich verraten, Inspector Jefe«, sagte sie. »Sie machen sich keine Illusionen, aber ich wette, Sie hätten nichts gegen eine Chance.«
    »Sie sind wie ein Strafverteidiger, der einem Zeugen der Anklage Worte in den Mund legt.«
    »Und Sie können keinen Einspruch erheben«, sagte sie und blickte sich traurig im Wohnzimmer um, bevor sie ihn wieder ansah. »Jede Frau über zwanzig würde Esteban Calderón mit einem Blick als den Mann erkennen, der er ist.«
    »Und das wäre?«
    »Ein Frauentyp, der immer auf der Suche ist«, sagte sie. »Sie erkennen es nicht, weil Sie ein anderer Typ sind. Ich hoffe, Ihre Ex-Frau ist nicht übermäßig romantisch.«
    »Und was wäre, wenn?«
    »Dann würde sie sich der Illusion hingeben, diesen Typ Mann verändern zu können«, antwortete sie. »Aber eines kann ich Ihnen versprechen… Sie weiß, wie er ist. Das könnte keine Frau übersehen. Was glauben Sie, warum Esteban am ersten Tag Ihrer Ermittlung mit wedelndem Schwanz hier aufgekreuzt ist?«
    »Wie reagiert Ihr Mann auf so etwas?«, fragte Falcón.
    »Marty muss sich keine Sorgen machen«, sagte sie. »Er vertraut mir.«
    »Wie hat er denn auf Reza Sangari reagiert?«
    Schweigen, während Maddy ihre Zigarette mit einem Dutzend präziser Stöße im Aschenbecher ausdrückte.
    »Wir hätten es beinahe nicht überstanden«, sagte sie, und als sie aufblickte, war ihr Blick von Tränen verschleiert. »Es war meine erste und letzte Affäre.«
    »In der Zeit, als Reza ermordet wurde, haben Sie sich da noch mit ihm getroffen?«
    Sie schüttelte langsam den Kopf.
    »Haben Sie daran gedacht, Ihren Mann für Reza Sangari zu verlassen?«
    Sie nickte.
    »Und was ist dann passiert?«
    »Das ist Privatsache«, erwiderte sie.
    »Ich bin sicher, Sie mussten dem FBI auch alles erzählen, oder haben die Ihre Privatsphäre respektiert?«
    »Es regt mich zu sehr auf. Ich will nicht darüber sprechen.«
    »Haben Sie von den anderen Frauen erfahren?«, fragte Falcón ohne Rücksicht auf ihre Empfindlichkeiten.
    »Ja«, sagte sie. »Sie waren jünger als ich. Widerstandsfähiger.«
    »Und warum haben Sie, wenn Sie so deutlich erkannt haben, was für eine Sorte Mann Esteban Calderón ist, Reza Sangari nicht durchschaut?«
    »Ich habe den fatalen Fehler gemacht, mich total und Hals über Kopf in ihn zu verlieben.« Sie begann, nervös im Zimmer auf und ab zu laufen. »Ich bin zweimal in der Woche nach New York City gefahren«, sagte sie. »Ich habe für mehrere Zeitschriften gearbeitet und ein Studio benutzt, das zufällig in der Nähe von Rezas Lagerhaus lag. Er kam eines Tages mit einem Model, das ich für ein Shooting gebucht hatte. Sie ist direkt anschließend nach L.A. geflogen. Reza hat mich zum Mittagessen eingeladen. Am Ende des Nachmittags hatten wir gegessen, Wein getrunken und uns auf einem Stapel reiner Seidenteppiche aus Qom geliebt. Und so war alles, was er tat. Nichts war gewöhnlich. Er war sehr schön, und ich bin ihm verfallen wie keinem anderen Mann zuvor.«
    »War der Name des Models Françoise Lascomb?«
    »Ja.«
    »Sie muss nach ihrer Rückkehr aus L.A. doch auch präsent gewesen sein. Haben Sie sie nie getroffen?«
    »Reza war sehr

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