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Die Tränen der Justitia (German Edition)

Die Tränen der Justitia (German Edition)

Titel: Die Tränen der Justitia (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Gold
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um die anderen Fälle kümmern. Heute Abend ist ein hohes Tier aus Japan angesagt. Er will sich die BASELWORLD anschauen. Da müssen meine Leute zur Stelle sein. Sorry.»
    «Vollkommen klar.»
    «Ihr wart bei Hotz?»
    «Vor dir lässt sich auch nichts geheim halten. Wir baten ihn um Unterstützung.»
    «Du treibst ein gefährliches Spiel, Francesco. Wenn seine Leute ausschwärmen, dann fliegen die Fetzen. Sind Chris und Joe mit von der Partie?»
    «Es scheint so.»
    «Dann habt ihr Mark Hotz sicher erzählt, dass Heller einer der Verdächtigen ist.»
    «In der Tat», lächelte der Kommissär.
    «Wenn das mal gut geht! Die drei beherrschen die Nachtclubszene. Und Chris hat noch eine Rechnung mit Heller offen.»
    «Oh! Das wusste ich nicht.»
    «Du bist ein verdammt schlechter Schauspieler, aber ein cleverer Chaib.»
    «No risk, no fun!», doppelte Nadine nach.
    «Ihr passt wirklich gut zusammen. Ich möchte euch nicht als Feinde. Wobei ich noch immer nicht weiss, wer von euch die Fäden zieht. Du oder der tapsige Bär da.»
    Wieder einmal kam der Kommissär zur gleichen alten Erkenntnis. Porsche fahren war nicht seine Sache. Die Kiste lag zu tief am Boden, kein richtiger Überblick, zu viele tote Winkel, und die hintere Scheibe beschlug sich ständig. Zudem waren die Stossdämpfer zu hart, sodass man bei jedem Stein einen Schlag in den Rücken bekam, trotz dieser sündhaft teuren Recarositze. Warum nur fuhr Nadine auf so etwas ab?
    «Wow! Das ist halt schon etwas anderes als mit dem Tram. Einmal kräftig aufs Pedal und schon stehen wir in der Schalerstrasse.»
    «Mit dem Tram wärs auch gegangen.»
    «Aber ohne Spass.» Sie liess den Motor aufheulen. «Hörst du das? Das ist Musik in meinen Ohren.»
    «Umweltverschmutzung und Lärmbelästigung pur!»
    «Fun pur! Nur schade, dass wir in der Schweiz nicht mehr als hundertzwanzig fahren dürfen. Ich muss wieder einmal nach Deutschland und mit zweihundertfünfzig über die Autobahn brettern.»
    «Super! Am besten mit heruntergelassenem Verdeck.»
    «Erst ab Ende Mai. Hardtop im Winter, Cabriolet im Sommer.»
    Grauenhafte Aussichten. Im Sommer pfeift mir dann wieder der Wind um die Ohren, wenn die Verrückte durch Basel rast. Julia Doppler sah noch schlechter aus als beim letzten Besuch. Anscheinend waren sie in einen Familienrat hineingeschneit.
    «Georg teilte uns mit, dass Sie die Suche nach Lena unterbrechen. Was meint er genau damit?»
    «Ein Teil seines Teams wurde zu einem dringenden Einsatz abgezogen, aber alle anderen machen weiter. Wir auch, wir geben nicht auf, bis wir sie gefunden haben. Das versprechen wir dir, Julia.»
    «Danke … aber … wir können nicht mehr, Nadine. Das Warten macht uns alle kaputt. Wenn es wenigstens einen kleinen Hoffnungsschimmer gäbe.»
    «Wir … wir verfolgen eine Spur, nur dürfen wir noch nichts sagen.»
    «Wirklich!» Julia warf sich Nadine an den Hals. «Mein Gott! Ihr verfolgt eine Spur?! Dann gibt es doch wieder einen Funken Hoffnung. Hörst du, Lukas …»
    Lukas Doppler sass mit gesenktem Kopf am Tisch.
    «Das … wenn ich das nur glauben könnte.»
    Nadine bestätigte die Vermutung von Josef Doppler, dass die Entführung im Zusammenhang mit Julias Vater stehe. Sie bräuchten jedoch noch Zeit, um die Drahtzieher zu erwischen.
    «Hängt es mit einem seiner Fälle zusammen?»
    «Ja, vermutlich ein Racheakt eines Verbrechers, den er hinter Gitter gebracht hat.»
    «Ich habs ja gesagt! Borer ist an allem Schuld», keifte Josef Doppler.
    «Halt den Mund, Vater!», Lukas explodierte. «Ich habe deine ständigen Vorwürfe bis oben hin satt. Nadine sagt, dass sie eine Vermutung haben. Es muss noch lange nicht so sein.»
    «Wie redest …»
    «Wie ich mit dir spreche? Endlich einmal klipp und klar. Deine ständigen Sticheleien und deine Bevormundungen kannst du dir sonst wohin stecken. Wir haben jetzt wirklich ganz andere Sorgen als diese sinnlosen Schuldzuweisungen.»
    «Lukas!»
    «Was, Lukas!? Es reicht, Mutter. Wenn Vater noch einmal Jakob und damit Julia angreift, werfe ich ihn aus der Wohnung. Verstanden?»
    «Deutlicher kann man es nicht sagen. Emma, wir gehen.»
    Julia starrte ihren Mann entsetzt an.
    «Lukas, bitte …»
    «Es bleibt dabei. Seit wir zusammen sind, versucht er, einen Keil zwischen uns zu treiben. Und immer wieder redet er mir im Römerhof drein.»
    «Du vergisst wohl …»
    «Ich will nichts mehr hören, Vater, ausser einer Entschuldigung. Ich denke, das bist du Julia mehr als schuldig.»
    Josef Doppler

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