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Die Tränen der Justitia (German Edition)

Die Tränen der Justitia (German Edition)

Titel: Die Tränen der Justitia (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Gold
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erhob sich mit funkelnden Augen und hinkte zur Tür.
    «Nie mehr siehst du mich hier … nie mehr, das schwöre ich dir!»
    Man hörte einige Zeit nur noch Ferraris rhythmisches Klopfen auf dem Tisch. Die ohnehin äusserst angespannte Stimmung drohte ganz zu kippen. Julia strich Lukas sanft über die Wange und wagte einen Versöhnungsversuch.
    «Bitte, Lukas. Josef kann nichts dafür. Sie sind sich zu ähnlich, unsere Väter. Du musst hinuntergehen und dich bei ihm entschuldigen.»
    «Kommt nicht infrage.»
    «Wir konnten immer auf ihn zählen, das hat er nicht verdient, Lukas.»
    «Er mischt sich überall ein und versprüht sein Gift.»
    «Das ist unfair. Bitte, Lukas!»
    «Immer wieder taucht er im Römerhof auf, kommandiert die Leute herum, motzt die Gäste an und kritisiert mich. Nichts kann ich ihm recht machen. Alles wie eh und je.»
    «Er ist ein alter Mann, Lukas.»
    «Ja, alt und frustriert. Er soll uns endlich in Ruhe lassen und sich aus unserem Leben raushalten.»
    Julia küsste ihn zärtlich.
    «Heute siehst du alles viel zu schwarz. Lass uns morgen nochmals darüber reden.»
    Wortlos verschwand Lukas im Nebenzimmer.
    «Es tut mir leid wegen dieses Streits. Irgendwann musste es eskalieren. Josef kann den Römerhof einfach nicht loslassen und Lukas leidet sehr unter seinen Einmischungen, aber er ist schliesslich Lukas’ Vater.»
    «Das entschuldigt auch nicht alles.»
    «Ich bin ein Familienmensch, Nadine, und will die Familie zusammenhalten. Es ist nicht gut, wenn man sich so wie heute streitet. Da bleibt immer etwas hängen … Es entgleitet mir alles.» Julia begann zu weinen. «Lena … meine Lena fehlt mir so sehr. Habt ihr wirklich eine Spur, Nadine?»
    «Wir haben einen starken Verdacht.»
    «Lukas muss unbedingt mit Josef Frieden schliessen. Ich ertrage das nicht auch noch.»
    «Ihr müsst Josef halt verbieten, den Römerhof zu betreten.»
    «Das ist nicht so einfach. Es ist auch eine Frage des Geldes.»
    «Das verstehe ich nicht», setzte Ferrari nach.
    «Der Römerhof ist das Vereinslokal des BHC. Josef sitzt im Vorstand des Vereins.»
    «Bringt das dem Römerhof Einnahmen?»
    «Nach den Heimspielen isst das ganze Team gemeinsam im Römerhof und die gegnerischen Mannschaften übernachten in unserem Hotel. Zudem kommen viele Gäste zu uns, weil uns ein Handballspieler weiterempfiehlt. Das hat Josef auf die Beine gestellt.»
    «Die zwei müssen einen Konsens finden. Besser heute als morgen.»
    «Ich gebe mein Bestes, Francesco, aber beide sind Dickschädel.»
    Nadine schlug mit der Faust aufs Lenkrad.
    «Elender Mist! Julia sah so deprimiert aus und unendlich verzweifelt.»
    «Du musst dir nichts vorwerfen, wir haben ja wirklich eine Spur.»
    «Ach was! Wir sind weit davon entfernt, aber jetzt schöpft Julia Hoffnung.»
    «Und das ist gut so. An etwas fest zu glauben, nie die Hoffnung aufzugeben, kann entscheidend sein. Wer weiss, vielleicht landen wir einen Lucky Punch.»
    «Schöne Aussichten! … Zurück ins Büro?»
    «Nein, es ist genug für heute.»
    «Dann fahr ich dich heim, Monika will nämlich noch mit mir reden.»
    Viviane trug eine Sonnenbrille. Ferrari küsste sie auf die Wange und zog ihr die Brille von der Nase.
    «War das Röbi? Und komm mir nicht mit einem Treppensturz oder so was Ähnlichem.»
    «Er lauerte mir vor der Firma auf. Als ich mich losriss, schlug er zu … Ich … ich habe Angst, Francesco.»
    Nadine griff zum Handy. Eine unbändige Wut stieg in ihr hoch.
    «Bitte nicht, Nadine … Das bringt alles nichts. Heute sperren sie ihn ein und morgen ist er wieder draussen, lauert mir erneut auf. Ich … ich fühl mich so schutzlos.»
    Nadine zitterte vor Erregung.
    «Dieser Scheisskerl! Damit kommt er nicht durch. Das schwöre ich dir.»
    Der Kommissär versuchte die Wogen zu glätten.
    «Wir müssen ihn verhaften lassen, Viviane. Vielleicht kommt er dann zur Besinnung.»
    «Der doch nicht!», auch Monika konnte sich nur mit Mühe beherrschen.
    «Was wollt ihr sonst tun? Soll ich ihn auseinandernehmen?»
    «Eine sehr gute Idee.»
    Monika und Nadine sahen ihn auffordernd an.
    «Moment mal! Das ist nicht euer Ernst, oder?»
    «Doch!», kam es im Duett zurück.
    «Also gut. Ich fahre jetzt zu ihm, klopfe an seine Tür und wenn er mir garantiert, dass er dich in Ruhe lässt, kommt er mit einem blauen Auge davon. Entschuldige die dumme Bemerkung, Viviane. Ansonsten verhaften wir ihn.»
    «Und morgen gehts von vorne los, genau wie Viviane gesagt hat.»
    «Hast du eine bessere

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