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Die Tränen der Justitia (German Edition)

Die Tränen der Justitia (German Edition)

Titel: Die Tränen der Justitia (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Gold
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abzuwarten, wie die Sache weitergeht. Uns sind die Hände gebunden. Einmal mehr.»
    «Super! Dann kann ich mich ja verziehen.»
    «Grüss Viviane von mir.»
    «Ich muss ein wenig Überzeugungsarbeit leisten, damit sie nicht umfällt und ihrem Röbi doch noch verzeiht. Immerhin scheint er deinen kleinen Wink verstanden zu haben.»
    «Erinnere mich bloss nicht daran. Mir sind die Nerven durchgegangen. Viel Spass im Ackermannshof.»
    «Es gibt eine Programmänderung, wir essen im Chanthaburi. Der Ackermannshof war ausgebucht.»
    «Wo?»
    «Im Chanthaburi an der Feldbergstrasse. Ein Geheimtipp für thailändisches Essen, ist absolut super. Nur nichts für einen Schniposa-Typen wie dich.»
    «Ich esse auch anderes.»
    «Rösti mit Kalbsleber und Fondue.»
    «Innereien mag ich nicht, aber Rösti und Fondue liebe ich.»
    «Im Keller des Lokals befindet sich auch das Boxmuseum.»
    «Gibts in Basel ein Boxmuseum?»
    «Wer von uns ist denn da der Urbasler? Du kennst dich nämlich gar nicht so aus, obwohl du immer damit angibst. Eigentlich kein Wunder, du hockst ja auch am liebsten zu Hause.»
    «Hm!»
    Ferrari stieg am Barfi in den Dreier. Wenn das mit der Lösegeldübergabe nur gut geht. Hoffentlich ist danach dieser Spuk endgültig vorbei. Sobald Lena frei ist, können wir in gewohnter Manier ermitteln, ohne Rücksicht auf alles und jeden. Wer auch immer dieser Erpresser ist, er wird keine ruhige Minute mehr haben. Wir werden ihn kriegen, das schwöre ich bei allem, was mir heilig ist. Egal, ob wir dafür ein Jahr brauchen. Eigentlich gibt es bei diesem Fall auch einen positiven Aspekt, nämlich die Zusammenarbeit von Polizei und einflussreichen Nachtclubbesitzern. Networking, wie man das auf Neudeutsch nennt, ist durchaus ein Versprechen, eine Chance, einen zukünftigen Verbrecher schneller zu erwischen, vorausgesetzt, beide Seiten profitieren davon. Wann findet wohl die Geldübergabe statt? Morgen oder erst übermorgen? Wird Lena auch wirklich freigelassen? Oder lassen sich die Dopplers übertölpeln? Ohne dass es Ferrari gemerkt hatte, fuhr das Tram bereits in die Endstation in Birsfelden ein. Überrascht und verwirrt zugleich stieg der Kommissär aus. Das darf doch nicht wahr sein! Ein Blick zurück ins Tram bestätigte seine Vermutung. Ich habe mich irgendwohin gesetzt, obwohl mein angestammter Platz frei gewesen ist!
    Monika telefonierte mit ihrer Mutter. Nur das nicht! Womöglich haben Hilde und Martha wieder Zoff und wir sollen schlichten.
    «Hallo, Francesco. Gruss von Mama.»
    «Danke, alles in Ordnung?»
    «Alles bestens. Sie wollte mir nur mitteilen, dass sie trotz des schlechten Wetters ins Tessin fahren.»
    Im Laufe des Abends berichtete Ferrari minutiös über die neuste Entwicklung im Entführungsfall. Monika hörte aufmerksam zu, stellte ab und zu eine Verständnisfrage.
    «Die gehen das viel zu blauäugig an», meinte sie nach einer Weile. «Sie handeln aus purer Verzweiflung, was natürlich mehr als verständlich ist. Ich befürchte nur, die Sache ist noch längst nicht ausgestanden.»
    «Das denken wir auch.»
    «Ich verstehe Borer nicht. Er hat doch solch schwierige Situationen schon mehrmals miterlebt. Müsste er nicht souveräner agieren?»
    «Sobald du direkt betroffen bist, ändert sich die Lage.»
    «Das stimmt. Hoffentlich sind sie nicht so dumm und bezahlen, ohne Lena gesund in die Arme schliessen zu können.»
    «Da vertraue ich auf Josef Doppler. Er war Major, eine Führungspersönlichkeit. Taktisch gut eingestellt. Ohne Lena wird er die Million nicht aus der Hand geben.»
    «Und wenn die Entführer Lukas oder Julia als Boten verlangen?»
    «Dann sieht es leider anders aus. Daran darf ich gar nicht denken», Ferrari strich sich durch die Haare und wechselt das Thema. «Wie geht es Viviane?»
    «Ziemlich gut. Röbi scheint von der Bildfläche verschwunden zu sein.»
    «Vorerst.»
    «Ich denke, dass er sie in Ruhe lässt.»
    «Wieso bist du so sicher?»
    «Sicher? Es ist nur eine Vermutung, mein Schatz.»
    Schatz?! Jetzt hast du dich verraten. Ich sehe es auch in deinen Augen. Du verheimlichst mir etwas, bist die Ruhe selbst und Nadine, wenn ich es mir genau überlege, ebenfalls. Die zwei führen etwas im Schild. Definitiv. Bloss was?
    «Was grübelst du? Willst du uns den Abend unnötig verderben?» Sie küsste ihn innig. «Immer noch Lust auf Diskussionen?»
    Ferrari lächelte und schwieg.

14. Kapitel
    Das war eine Nacht! Eine Nacht, in der die Sterne zum Greifen nah sind. Da soll noch jemand

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