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Die Tränen der Maori-Göttin - Lark, S: Tränen der Maori-Göttin

Die Tränen der Maori-Göttin - Lark, S: Tränen der Maori-Göttin

Titel: Die Tränen der Maori-Göttin - Lark, S: Tränen der Maori-Göttin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Lark
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Jimmy Dunloe hat mich darauf angesprochen, dass du Schulden machst!«
    »Laut Claire und Kathleen lässt Juliet allein in Lady’s Goldmine ein Vermögen«, fügte Lizzie hinzu. »Das musst du eindämmen, Kevin, auch wenn es schwierig ist. Mach ihr klar, dass ein Arzt nun mal kein Plantagenbesitzer ist.« Juliets Herkunft von einer Baumwollpflanzung in Louisiana hatte sich inzwischen herumgesprochen. Wobei Kevin erleichtert gewesen war,als sie dies offenbarte. Wenigstens ihre Abstammung war über jeden Zweifel erhaben.
    »Wenn ich sie heirate, muss ich ein Haus kaufen«, seufzte Kevin. Das war praktisch das Erste, was Juliet verlangt hatte, nachdem sie über den ersten Schreck hinweg war, als Kevin ihre Schwangerschaft diagnostizierte. Sie hatte angeblich nichts geahnt, und natürlich war sie ebenso entsetzt gewesen wie er – oder hatte doch zumindest so getan.
    »Es geht schon los«, seufzte Lizzie. »Aber gut, beim Hauskauf können wir dich vielleicht noch unterstützen. Sofern es im Rahmen bleibt. Denk also gar nicht erst an einen Palast in der Upper Stuart Street. Besser irgendein nettes Cottage, zum Beispiel in Caversham …«
    Kevin hätte der Kopf schwirren sollen, als er seine Eltern schließlich verließ und im strömenden Regen zurück nach Dunedin ritt. Zusammengesunken und den Wachsmantel eng um sich gezogen saß er auf seinem Pferd und kämpfte gegen den Wind und die Gedanken an seine Zukunft. Er hätte Pläne schmieden sollen, aber tatsächlich konnte er nur dumpf vor sich hin brüten. Er wollte Juliet nicht heiraten! Je länger er darüber nachdachte, desto schrecklicher erschien ihm der Gedanke. Dabei hatte er bisher nie längere Überlegungen an Dinge wie die eine große Liebe verschwendet. Wenn er überhaupt mal an Ehe gedacht hatte, so an eine ruhige, angenehme Beziehung zu einer passenden Frau. Die Gesellschaft hatte feste Vorstellungen von einer Arztgattin. Man erwartete soziales Engagement, vielleicht tätige Mithilfe in der Praxis des Gatten, zumindest aufrichtige Teilnahme am Schicksal seiner Patienten. Kulturelle Interessen waren durchaus erwünscht, und Kevin wollte ja auch kein Dummchen an seiner Seite. Dazu wünschte er sich seine Frau aufgeschlossen und sinnlich – eine moderne, junge Frau, vielleicht studiert … eigentlich hatte er immer anein Mädchen wie Atamarie oder ihre Freundin gedacht – wie hieß sie noch mal?
    Juliet LaBree passte nur begrenzt in dieses Bild, wobei er ihr durchaus die Fähigkeit zugestanden hätte, sich anzupassen. Er fragte sich nur, ob sie das wollte, und genau das bezweifelte Kevin. In den letzten Wochen hatte es oft Streit darüber gegeben, ob dieser oder jener Anlass wirklich so dringend ein neues Kleid forderte, ob die neue Kutsche wieder nur ein schlichter »Doktorwagen« sein sollte oder doch etwas Repräsentativeres, das sich besser für Wochenendausflüge eignete. Und nun sollte er ihr auch noch klarmachen, dass seine Eltern ihm vielleicht ein Cottage in Caversham finanzieren würden, aber sicher nicht das Stadthaus, in dem seine Praxis und seine Wohnung lagen. Das stand gerade zum Verkauf, und Juliet hatte es sofort ins Gespräch gebracht, als sie von ihrer Schwangerschaft erfuhr.
    Kevin fürchtete sich nicht vor der Ehe mit einer nur mäßig geliebten Frau, aber er dachte mit Grausen an die vor ihm liegenden Streitgespräche. Es würde um das Haus gehen, die Einrichtung, eventuelle Dienstboten … Bisher hatte Kevin nur eine Zugehfrau, die seine Wohnung in Ordnung hielt, aber Juliet würde kaum selbst kochen und ihr Baby versorgen wollen. Und sie war vernünftigen Argumenten gegenüber nicht allzu zugänglich. Schon jetzt hatte es Tränen und Geschrei gegeben, Juliet warf ihm vor, ihr Leben zerstört zu haben, indem er sie geschwängert hatte. Mit diesem Vorwand würde sie mehr und mehr Forderungen stellen – und Kevin war das jetzt schon leid. Dazu kam Juliets flatterhaftes Wesen, in den letzten Wochen hatte er angefangen, ein bisschen an ihrer Treue zu zweifeln. Würde er das jetzt sein ganzes Leben lang tun müssen?
    Kevin glich in vieler Hinsicht seinem Vater Michael. Beide waren charmant, schienen manchmal etwas leichtlebig und gingen Schwierigkeiten gern aus dem Weg. Das bedeutete jedoch nicht, dass sie nicht verlässlich waren – im Gegenteil. Michaelhatte jahrzehntelang an seiner ersten Liebe festgehalten, und Kevin hatte zielstrebig seinen Berufswunsch und sein Studium verfolgt. Er war trotz aller Nebeninteressen ein

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