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Die Tränen der Maori-Göttin - Lark, S: Tränen der Maori-Göttin

Die Tränen der Maori-Göttin - Lark, S: Tränen der Maori-Göttin

Titel: Die Tränen der Maori-Göttin - Lark, S: Tränen der Maori-Göttin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Lark
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viele haben. Aber ich will nicht eine, die so wissend guckt, verstehn Sie? Die schon mehr Männer hatte als ich Pferde im Stall. Oder eine von den höheren Töchtern, die studiert haben und so. Die sind sicher nett. Aber … da hätt’ ich Angst vor.«
    Violet lachte über sein Geständnis. »Nun, Rosie kriegt auch leicht Angst«, meinte sie.
    Bulldog nickte. »Weiß ich! Aber das muss sie ja jetzt nicht mehr. Ich werde ganz vorsichtig mit ihr umgehen, versprochen!« Er hielt Violet eine Pranke hin und wartete mit treuherzigem Blick, bis sie zögernd einschlug. Dann strahlte er. »Wissen Siewas, Mrs. Coltrane, ich schick jetzt noch mal jemand in den Pub, wo unser Essen herkommt. Die sollen was mehr bringen für Sie und Ihren Mann. Und wenn er dann kommt mit Rosie, dann tafeln wir alle zusammen, wie in einem Ihrer schönen Hotels und Restaurants. Rosie würd das gefallen!«
    Violet lächelte. »Wir werden uns geehrt fühlen, Mr. Tibbs!«
    Tom Tibbs grinste. »Sagen Sie Bulldog. Sagt Rosie auch immer. Ach gucken Sie, da kommen Rosie und Diamond. Und Ihr Gatte …«
    »Nennen Sie mich Violet. Und das ist Sean«, stellte Violet vor, als Sean, ein bisschen grün im Gesicht, vom Sulky stieg. Er hatte sich hinter Rosie hineingeklemmt.
    Rosie strahlte übers ganze Gesicht. »Sie ist neuen Rekord gelaufen!«, freute sie sich. »Trotz des doppelten Gewichts!«
    Sie hatte das Pferd wohl von der Rennbahn bis nach Christchurch traben lassen und dabei wahrscheinlich so manch anderen Wagen überholt.
    »Sie war ungeheuer schnell«, bestätigte Sean ein wenig gequält. »Und … sie nimmt die Kurven ziemlich knapp … Ich bin offensichtlich nicht schwindelfrei.«
    Bulldog grinste. »Tja, zum Rennfahren muss man schon ein ganzer Kerl sein!«, erklärte er eifrig. »Wie Rosie! Warten Sie, Sean, ich hab hier ein Bier, danach geht’s Ihnen besser. Rosie, mach Diamond schnell fertig für die Nacht. Wir haben hier nämlich ein Dinner. Ich hab Violet und Sean eingeladen zu einem ganz feinen Essen wie im Restaurant.«
    Rosie errötete, aber Violet erkannte die Freude auf ihrem Gesicht. »Aber nicht so was, wo man die Gabeln verwechseln kann?«, fragte sie argwöhnisch.
    Bulldog schüttelte den Kopf. »Ach was, Rosie! Kennst mich doch. Violet … Sean … ich hoffe, Sie mögen Fish and Chips …«

KAPITEL 6
    Juliet brauchte nicht mehr als ein paar Tage, um hinter Matarikis Familiengeschichte und die Abstammung ihrer Tochter Atamarie zu kommen. Tatsächlich verlangte das nicht mal detektivischen Spürsinn, sondern ergab sich ganz von selbst bei ihrem nächsten Besuch in Lady’s Goldmine. Juliet ließ es sich nicht nehmen, ihre Garderobe auch weiterhin hier zu erstehen, obwohl Patrick immer wieder über die Preise stöhnte. Aber jetzt brauchte sie wirklich ein Kleid für das demnächst anstehende Rennwochenende in Christchurch. Und am besten noch eins für die mit diesem Ereignis sicher verbundenen Abendveranstaltungen – schlimm genug, dass sie die aktuellen Ausstellungen und Konzerte im Rahmen von »Die Kunst ist weiblich« in ihren alten Sachen besuchen musste. Juliet verschwand also mit einem Traum aus dunkelrotem Chiffon in einem der Umkleideräume, während sich im Laden Atamarie vor dem Spiegel drehte. Juliet fragte sich flüchtig, woher die kleine Halb-Maori das Geld für diese Kleider hatte – die sie darüber hinaus kaum zu schätzen schien.
    »Es ist wunderschön, aber dieses Korsett – ich werde kaum was essen können«, beschwerte sie sich gerade.
    Juliet warf einen kurzen Blick durch die Tür der Ankleide. Die junge Frau verkörperte die modische S-Linie perfekt in einem zartgrünen Samtkleid.
    »Nun stell dich nicht so an!«, meinte Kathleen. »Seit Jahrzehnten tragen Frauen Korsetts, und noch keine ist verhungert. Außerdem brauchte ich dich kaum zu schnüren bei deiner schlanken Taille. Man könnte neidisch werden.«
    Claire Dunloe lachte. »Da siehst du mal, wie wir anderen Frauen uns gefühlt haben, als du in ihrem Alter warst, Kathleen Burton«, neckte sie. »Atamie ist dir wie aus dem Gesicht geschnitten, ich bin eben fast erschrocken, als sie aus der Kabine kam. In den weiten Kleidern und mit dem langen Haar fiel’s nicht so auf. Aber jetzt … ich weiß noch, wie wir damals im White Hart in Christchurch Tee getrunken haben, und alle Leute starrten dich an.«
    »Du übertreibst«, wehrte Kathleen ab.
    Auch Atamarie protestierte. »Ich finde, ich seh meiner Mommy ähnlich!«, erklärte sie.
    Juliet Drury

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