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Die Tränen der Maori-Göttin - Lark, S: Tränen der Maori-Göttin

Die Tränen der Maori-Göttin - Lark, S: Tränen der Maori-Göttin

Titel: Die Tränen der Maori-Göttin - Lark, S: Tränen der Maori-Göttin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Lark
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Roberta.
    Violet biss sich auf die Lippen. »Er ist immerhin dein Bruder, Roberta. Und er … also er hat es ja durchaus zu etwas gebracht hier. Vielleicht müssen wir ein bisschen mehr Respekt aufbringen, wir …«
    »Du bist eine sehr gute Mutter!« Roberta und Sean sagten den Satz wie aus einem Mund und lachten.
    Violet und Sean ließen sich dann gern von Chloé in die Besitzerloge einladen, aber Roberta suchte Vincent in den Ställen. Die waren an diesem Tag allerdings nicht so ohne Weiteres zu betreten. Ein als Wächter abgestellter Stalljunge wies Roberta höflich, aber bestimmt ab.
    »Sie müssen das verstehen, wir können nicht jeden in die Ställe lassen. Da herrscht sowieso schon ein ziemliches Durcheinander, wenn auch noch Fremde dazukommen, regen die Pferde sich noch mehr auf … und die Fahrer.« Er grinste entwaffnend. »Aber vielleicht setzen Sie sich einfach da auf die kleine Tribüne – die halten wir frei für die Trainer und den Veterinär und so. Und ich sag dem Doc, dass Sie da sind. Wenn er Zeit hat, schaut er nach Ihnen. Ist das recht?«
    Roberta nickte. Im Grunde setzte sie sich ganz gern, sie hatte die Bequemlichkeit mal wieder der Mode geopfert und trug ein Korsett und ein sehr elegantes Samtkostüm in dunklem Fliederton mit dazu passendem Hütchen. Es sah gut aus, engte ihre Bewegungen aber ziemlich ein und war alles andere als geeignet für einen Stallbesuch. Also wartete Roberta und winkte kurz darauf Rosie zu, die ihr zweites Rennen fuhr. Diesmal ging ein Rapphengst vor dem Sulky – und kurz nach dem Start tauchte Bulldog neben Roberta auf der Tribüne auf. Er schien den Versuch zu machen, sich hinter ihr zu verstecken.
    »Ganz schnell, Rosie darf mich nicht sehen, ich sollte ja eigentlich bei Diamond bleiben. Aber ich muss schauen, wie Dream läuft. Das ist nämlich meiner, der Hengst. Hübscher Kerl, nicht? Und so ’ne Art Glücksbringer. Hätte ich den nicht gekauft, dann hätte ich Rosie nie wiedergefunden. Spirit’s Dream heißt er. Und Rosie hat schon seinen Vater gekannt. Hält ihn für sehr vielversprechend. Aber jetzt hat er lange gelahmt, ein Wunder, dass er heute wieder starten kann. Rosie wollte erst nicht, aber der Doc sagt, sie soll ihn ruhig fahren. Und das muss ich doch miterleben.«
    Rosie und Dream sollten ihren eifrigsten Bewunderer nicht enttäuschen. Der schwarze Hengst war bester Stimmung und lief das Rennen seines Lebens. Mit einer ganzen Pferdelänge Vorsprung ging er vor einem Pferd aus Joe Fence’ Stall ins Ziel.
    Bulldog schrie und jubelte wie ein kleiner Junge, besann sich dann aber auf seine Pflichten.
    »O Mann, ich muss zurück in den Stall. Wenn mich Rosie hier erwischt, wird sie böse. Und jetzt muss ich auch noch so tun, als wüsste ich’s noch nicht mit dem Sieg … Nicht dass Sie mich verraten, Roberta!«
    Roberta sah ihm lächelnd nach und machte das Siegeszeichen, als Rosie mit Dream nach der Ehrenrunde an ihr vorbeitrabte. Sie konnte nicht widerstehen, auch Joe zuzuwinken, der Rosie verdrossen folgte. Er grüßte bärbeißig. Dreams Sieg war zweifellos eine peinliche Schlappe. Aber das wichtigste Rennen des Tages stand ja noch aus.
    Vincent schaute zur Mittagszeit kurz bei Roberta vorbei und entschuldigte sich wieder wortreich.
    »Dies sollte unser Wochenende werden, Robbie, ich hatte mich so auf dich gefreut. Aber heute scheint so ziemlich jedes Pferd ein Wehwehchen zu entwickeln, das in irgendeinem Rennen starten soll. Ich war allein schon dreimal bei Joe Fence, und Rosie musste mir ihren Dream auch unbedingt kurz vor dem Rennen noch mal vortraben, als ob sie nicht selbst sehen könnte, ob er lahmt oder nicht. Aber morgen nehme ich mir Zeit für dich, bestimmt … und bis dahin ist hoffentlich auch …«
    »Doc? Sie sollen gerade noch mal zu Fence rüber. Eine Kolik.« Der Stalljunge verzog bedauernd das Gesicht. »Tut mir leid, Doc …«
    Vincent seufzte. »Na, dann werde ich mich mal beeilen, nicht dass ich nachher noch Rosies Rennen verpasse. Die Qualifikation will ich auf jeden Fall sehen. Also halt meinen Platz frei, Robbie!«
    Er küsste sie flüchtig, wozu der Stallbursche vergnügt grinste, und machte sich dann auf den Weg.
    »Da stimmt doch was nicht, Bulldog, sie hat schon wieder diesen Glanz in den Augen …«
    Rosie hatte Diamond eingespannt, was nicht ganz einfach gewesen war. Die Stute war nervös, schien sich ungern von ihren Stallgefährten zu trennen und zappelte herum, als Rosie sie vor den Sulky führte.
    Bulldog

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