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Die Tränen der Maori-Göttin - Lark, S: Tränen der Maori-Göttin

Die Tränen der Maori-Göttin - Lark, S: Tränen der Maori-Göttin

Titel: Die Tränen der Maori-Göttin - Lark, S: Tränen der Maori-Göttin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Lark
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aus seinem Gewehr. Es schoss in Richtung Barrister auf den Boden, die Kugeln peitschten in den roten Sand.
    »Dagegen können Sie sich nicht wehren, Miss, es ist unser Recht.«
    »Recht?« Die Frau schoss nun deutlich gezielter. Barrister zog sich hinter einen Baum zurück. »Sie haben hier überhaupt kein Recht! Nicht auf diese Farm, nicht auf dieses Land … Verschwinden Sie!«
    Barrister hob die Hand, und die ersten Pfleger eröffneten das Feuer.
    Kevin hielt seine ursprüngliche Idee, hier die militärischen Nieten einzusetzen, plötzlich für gar nicht mehr so gut. Und hatte auch ohnehin keine Lust, sich ein Feuergefecht mit einer jungen Frau zu liefern. Er sah sich das Anwesen genauer an und versuchte, sich ein Bild von dem Haus zu machen. Vorn gab es keine Veranda, aber es war unwahrscheinlich, dass die Farm keine hatte. Wahrscheinlich lag sie hinten, mit Blick auf den Fluss. Also musste es auch eine Hintertür geben.
    »Kommen Sie!« Kevin rief den Schotten an, dem er von allen noch am meisten Treffsicherheit und Courage zutraute. »So gibt das nichts, wir gehen da von hinten rein.«
    »Was gibt Ihnen die Sicherheit, dass da nicht auch jemand mit dem Gewehr hockt?«, fragte McAllister, folgte seinem Kollegen aber bereitwillig.
    Kevin zuckte die Schultern. »Nichts. Aber solange Barrister vorne mit dem Mädchen diskutiert, wird keiner damit rechnen, dass wir von hinten kommen. Hoffe ich jedenfalls. Und die Hauptbefehlshaberin hört sich auch nicht so an, als hätte sie schon in vielen Schlachten Erfahrung gesammelt.«
    McAllister schien dazu etwas sagen zu wollen, überlegte es sich dann aber anders. Die Rückseite des Hauses war jedenfalls leicht zu erreichen. Im Schatten der Scheune schlichen sich die beiden Ärzte um die Vorderfront herum und nutzten dann die Deckung hinter einer Hecke. Hinter dem Haus lag ein mit stacheligen Sträuchern eingefriedeter Garten. Und tatsächlich eine Veranda, von der eine breite Flügeltür ins Haus führte.
    »Na also!«, raunte Kevin. »Kommen Sie, wir schleichen uns von links und rechts ran. Mit ein bisschen Glück ist die Tür nicht verschlossen. Wir öffnen beide Flügel gleichzeitig, dann haben wir einen Überraschungseffekt. Und Deckung hinter den Türen, falls da auch noch jemand sitzt, der sofort schießt.«
    »Aber wir kommen vom Hellen ins Dunkle«, gab McAllister zu bedenken. »Bis sich die Augen umgestellt haben, können die uns haben. Lassen Sie uns erst durch die Fenster reinschauen, ob es wirklich ungefährlich ist.«
    Auf beiden Seiten der Veranda gab es Fenster ins Innere.
    »Eine Küche«, flüsterte McAllister, als beide Männer zu den Fensteröffnungen robbten und ins Innere des Hauses spähten. »Aber niemand drin.«
    »Und eine Art Speisezimmer«, antwortete Kevin. »Auch leer. Sollen wir Position einnehmen?«
    Der Schotte nickte. »Sie scheinen Recht zu haben, die konzentrieren sich auf den Vordereingang. Also los! Auf drei! Eins … zwei …«
    Die Männer stießen vorsichtig die Tür auf und ließen helles Sonnenlicht in den mit einem groben Holztisch und schlichten Stühlen möblierten Raum. Augenscheinlich eine große Familie, Kevin registrierte neun Sitzgelegenheiten. Das Esszimmer grenzte an eine ebenfalls große Küche, in einem verglasten Schrank stand blau gemustertes Keramikgeschirr.
    »Sehr gut, dann Deckung und langsam in die vorderen Räume vorarbeiten«, meinte McAllister. »Rechnen Sie damit, dass wir auf Leute stoßen, die möglichst nicht schreien sollten, wenn wir den Überraschungsmoment ausnutzen wollen.«
    Kevin verkniff sich die Frage, wie er sie daran hindern wollte. Schließlich durfte es sich kaum um Männer, sondern um Frauen und sicher auch Kinder handeln.
    Die Ärzte hielten die Waffen schussbereit vor sich, als sie sich nun durch die Tür schoben, die das Esszimmer von weiteren Räumlichkeiten trennte.
    »Nicht … nicht schießen!« Eine gepresst klingende weibliche Stimme, aber nicht forsch wie die der jungen Frau vorn, sondern eher völlig verängstigt. »Bitte nicht schießen, Baas!«
    Kevin spähte in den dunklen Korridor, der ihm eben nochvöllig leer erschienen war – und hätte beinahe wirklich abgedrückt, als er in den auf ihn gerichteten Gewehrlauf sah. Die junge Frau hatte in ihrer Panik wohl vergessen, ihn zu senken. Oder sie hielt die Waffe einfach so, wie es ihr gezeigt und befohlen worden war. Dies war keine selbstbewusste Burentochter, sondern ein ängstliches schwarzes Geschöpf mit kurzem krausem

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