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Die Tränen der Massai

Die Tränen der Massai

Titel: Die Tränen der Massai Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Coates
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dann.«
    »Hey, das tut mir Leid, Jack. Also, du hattest was mit – wie hieß sie noch?«
    »Wie sie hieß? Carla. Was sagst du dazu? Ich hätte beinahe ihren Namen vergessen. Sie hieß Carla.«
    »Und?«
    »Oh! Nein, ich hab sie nicht wiedergesehen.«
    »Warum nicht?«
    »Sie war … sie wohnte zu weit entfernt. North Queensland. Unmöglich. Und überhaupt, es war nur Sex.«
    »Ich verstehe«, sagte Bear und nickte.
    Jack schwieg.
    »Und was hast du in Kenia vor?« Bear trank einen Schluck.
    »Vorhaben? Ich werde einfach weitermachen. Zwölf Monate lang komme ich mit allem zurecht.«
    »Pass auf, Kumpel, es wird dir ans Herz wachsen.« Bear griff nach Jacks Plastikglas und goss nach. Dann füllte er sein eigenes. »Als ich herkam, habe ich genauso geredet wie du, aber Afrika hat drei Frauen überdauert.«
    Ein Brüllen erklang in der Ferne. Es hätte ein Löwe sein können oder ein Elefant. Es war schwer zu sagen.
    »Das bezweifle ich. In einem Jahr bin ich hier weg.«
     
    Früher Morgen in der Serengeti. Feiner Tau glitzerte wie Diamanten auf den trockenen Grasstoppeln – ein köstlicher Duft. Die Sonne hatte sich über die niedrigen Hügel geschoben, eine hellgoldene Vorbotin der kommenden Hitze.
    Jack kletterte nur mit der Unterhose bekleidet aus dem Landrover und streckte sich. Er sah, dass Bear schon aufgestanden war und Kaffee trank.
    »Hey! Guten Morgen! Du siehst für diese Tageszeit ziemlich gut aus.« Die Black-Label-Flasche stand beinahe leer auf dem Stein.
    »Ja, es geht mir gut. Aber ich muss einige Zeit vollkommen weg gewesen sein, denn gegen vier kam eine Hyäne ins Lager und hat unseren großen Kochtopf angefressen.« Er nickte zu dem Topf hin. »Sie hat auch unseren Wasserbehälter in den Busch getragen; ich hab ihn vor etwa einer halben Stunde gefunden, als es hell genug war. Sie hat die Zähne in den Topf geschlagen.«
    Jack griff nach dem Aluminiumtopf. »Wow«, sagte er und drehte ihn um. »Sieht aus wie Kugellöcher. Sie hat einfach den ganzen Topf zerdrückt.« Er stellte ihn wieder auf den Stein. »Aber woher weißt du, dass es um vier war?«
    »Weil das Mistvieh mich geweckt hat. Hat angefangen, am Ende meines Schlafsacks zu ziehen, der aus dem Zelt ragte. Als ich aufwachte, ist sie abgehauen.«
    »Lieber Himmel!«
    »Danach war es ziemlich schwierig, wieder einzuschlafen. Hab seitdem hier gesessen und Kaffee getrunken.« Er warf Jack einen Blick zu. »Was gibt es da zu grinsen?«
    »Kumpel … Koffein? Das Zeug ist gefährlich!«

Kapitel 19
    Aus Peabodys Ostafrikaführer (5. Auflage):
    Solange man sich erinnern kann, haben die Monsunwinde die großen Handelsdaus aus dem Osten nach Mombasa gebracht. Von Oktober bis April trug sie der Nordostwind – Kazkazi auf Swahili – zur afrikanischen Küste, und den Rest des Jahres segelten sie auf dem Kazi wieder zurück.
    Die Daus brachten Nachschub zu den arabischen Siedlungen auf dem Küstenstreifen, und wenn der Wind sich drehte, segelten sie beladen mit Elfenbein und Gold, Weihrauch und Myrrhe und einer menschlichen Fracht von Konkubinen, Dienern, Arbeitern und Bergleuten zurück zu den goldenen Sultanaten im fernen Wüstenland.
     
     
    D ie Besprechung im Konferenzraum des UNDP war verlaufen wie vorhergesehen. Bhatra vom UNDP und Joe Kibera, der Leiter des kenianischen Büros von AmericAid, verbrachten fünf Minuten damit, höflich darauf zu beharren, dass der andere den Vorsitz führen sollte. Joe siegte schließlich, und Bhatra schnaufte sich durch die Tagesordnung.
    Kibera hatte Malaika mitgebracht, die die Einzelheiten über die Gesundheitszentren lieferte. Jack und Bear waren anwesend, damit Bhatra vor dem traditionellen halben Dutzend wichtiger UNDP -Bürokraten, die bei diesen Drei-Jahres-Besprechungen stets anwesend waren, besser dastand. Sie lieferten ein würdiges Publikum für Bhatras beeindruckende Gesprächsleitung.
    Mit Bears Hilfe, was die technischen Dinge anging, schloss Jack seinen Statusbericht ab.
    »Wir können also zusammenfassend feststellen, Mr. Morgan, dass alle Parteien zugestimmt haben, dieses Projekt zum ersten unserer integrierten Entwicklungsprogramme zu machen?«, sagte Bhatra.
    »Das stimmt.«
    »Und Mr. Kibera? Nach Ihrem Bericht sieht es so aus, als sei AmericAid bereit?«
    »Ja, das sind wir.«
    »Also gut. Wirklich sehr gut.« Er fuhr mit dem Finger über seine Notizen. »Soweit ich sehen kann, Mr. Morgan, brauchen Sie also nur noch ein wenig Ausrüstung?«
    »Ja. Sie ist im Augenblick in

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