Die Tränen der Massai
Jack. Ihre leere Kaffeetasse klirrte an seiner Brust auf ihrer Untertasse. Jack hielt Malaika fest, bis sie das Gleichgewicht wiedergefunden hatte.
»Ich danke Ihnen, meine Damen und Herren. Wir hoffen, dass Sie Ihren Aufenthalt auf der Tamarind Dhow heute Abend genossen haben. Seien Sie auf der Gangway bitte vorsichtig.«
Er öffnete ihr die Tür und hielt ihr den Schlüssel hin. Als sie danach griff, nahm er ihre Hand, drückte sie an die Lippen und küsste ihre Finger. Dann küsste er ihren Mund. Ganz sanft. Ihre Lippen teilten sich, um seine Zunge zu spüren. Sie war enttäuscht, als er innehielt, aber nachdem er ihr einen Moment in die Augen gesehen hatte, küsste er sie entschlossen und mit einer Leidenschaft weiter, die sie überraschte. Es war die Flut, die dem ersten langen Regen folgt. Sie fegte über Malaika hinweg und riss sie mit. Er küsste sie, knabberte an ihrer Unterlippe und schmeckte ihren Mund, bis sie in der gleichen Strömung mitraste und versuchte, ihn einzuholen – versuchte, die Welle mit ihm zu reiten.
Sie lehnte sich gegen die Tür, drückte sie auf und zog ihn mit sich. Sein Mund blieb auf ihrem, als er die Tür mit dem Fuß zustieß. Malaika ließ sich gegen seinen warmen Körper sinken. Zum zweiten Mal, seit sie ihm begegnet war, hatte sie das wunderbare Gefühl, vollkommen entspannt zu sein, diesmal an Jacks Lippen und unter seinen forschenden Händen. Er streichelte sie so sanft, dass es war, als berührten Schmetterlingsflügel ihr Gesicht, ihre Arme, ihre Hände. Er hob ihre Finger an seine Lippen und küsste jede Fingerspitze. Er saugte an ihrem kleinen Finger, bog seine heiße Zunge darum.
Als er sein Gesicht zwischen ihren Brüsten vergrub, schob sie den Stoff beiseite, wollte seine Lippen direkt auf ihrer Haut spüren. Mit einer Bewegung von Daumen und Zeigefinger öffnete sie den BH und entblößte ihre Brüste für seinen suchenden Mund, erst eine Brustwarze, dann die andere, zusammengezogen zu kleinen Spitzen. Sie fuhr mit der Hand durch das weiche Haar an seinem Hinterkopf. Es war eine seltsame, erotische Empfindung. So weich und dennoch so gut imstande, die deutlich spürbaren Muskeln an seinem Nacken zu verbergen. Sie ließ sich treiben und bemerkte vage die anderen angenehmen Unterschiede – die Struktur seines Haars, lang und dick, aber gleichzeitig seidig fein, das leichte Kratzen der Bartstoppeln an ihrer Brust. Sie hob sein Gesicht und genoss, wie sich seine Lippen anfühlten – nicht besonders voll, aber deshalb nicht weniger sinnlich, mit winzigen Muskeln, die eine Empfindung nach der anderen auslösen konnten. Es waren magische Lippen.
In dem trüb beleuchteten Zimmer spielten seine Finger über ihre Wirbelsäule und nestelten einen Augenblick am Verschluss ihres Kleides. Der Reißverschluss machte ein köstliches Geräusch, als er ihn herunterzog. Vorsichtig schob er den verbliebenen Träger über ihre Schulter, so dass Kleid und BH auf den Teppich fielen.
Die Zeit schien stillzustehen. Malaika spürte jeden Augenblick in jeder Einzelheit – den Fall der Perlen in ihren Zöpfen auf seine Schulter, jede ein roter, blauer oder gelber Edelstein … lange Fingernägel auf dem glatten Stoff seines Hemds … Jacks unendlich langsame Atemzüge, als er sanfte, träge Küsse auf ihre Augen, ihre Nase, ihre Schultern drückte.
Sie fuhr mit den Fingern über seine Brust. Zoll um Zoll krochen sie über die statisch aufgeladene Seide, um die Knöpfe zu finden. Sie öffnete sie, genoss jeden Knopf als neue, hinreißende Wahrnehmung. Dann schob sie wie in einem Traum das Hemd über seine breiten Schultern. Es fiel weich zu Boden. Sie knabberte an seinem Nacken. Er seufzte – ein Laut wie von einem Mann, der aus der Gefangenschaft befreit wird.
Warme Hände fuhren über ihre Rippen zu den im französischen Stil geschnittenen Höschen und glitten unter die weiten Spitzenkanten, um ihren Po zu streicheln, was Malaika unwillkürlich schaudern ließ. Er zog an dem Höschen und beugte sich vor, um es über ihre langen Beine zu ziehen.
Als er wieder aufrecht stand, öffnete sie seinen Gürtel und den Reißverschluss. Seine Hose fiel herunter. Malaika spürte seine Erektion durch die Shorts, spürte, wie sie gegen sie drückte.
»Malaika«, flüsterte er, nahm ihre Hand und führte sie zum Bett.
Sie drückte die Wange an seine Brust, klammerte sich so fest an ihn, dass sie seinen schnellen Atem hören konnte. Sein Herz schlug wie ein Hammer.
Vom Kissen aus
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