Die Tränen der Massai
Geist durch und verbiss sich das Lächeln. »Diese Somalis sind zu nichts zu gebrauchen! Und Sie sind viel zu weich mit ihnen. Bedrängen Sie sie das nächste Mal mehr. Horn ist dieser Tage das Einzige, das wirklich gute Preise bringt.«
Er stieg vom Laster und winkte Onditi, ihm zurück zum Haus zu folgen. Als sie ein Stück den Hang hinaufgegangen waren, fragte er: »Keine Probleme unterwegs?«
»Nein. Es ist alles glatt gegangen.«
Mengoru warf einen Blick über die Schulter, obwohl sie weit außer Hörweite der Männer waren. »Bedanken Sie sich bei Ihrem Onkel Nicholas dafür, dass wir den Laster benutzen durften.«
»Ja. Ich werde ihn aufsuchen, wenn ich heute Abend nach Nairobi zurückkehre.«
»Gut. Und sagen Sie Seiner Exzellenz, dass ich dafür sorgen werde, dass er seinen Anteil auf die übliche Weise erhält.«
»In Ordnung.« Onditi verlangsamte seinen Schritt, als Mengoru schwer zu atmen begann. »Und wann wird das passieren?«
»Ich werde mich um das Verladen …« Mengoru stützte eine Hand auf sein Knie. »Um das Verladen in Muhoro kümmern … übermorgen …« Er stapfte weiter. »Montag … Also halten Sie im Tal die Augen offen … bis Dienstag … dann bin ich in Entebbe.« Keuchend blieb er stehen. Schweiß lief ihm übers Gesicht und tropfte von seinem Kinn. Seine Augen traten bei der Anstrengung aus den Höhlen. James wagte nicht, zu lächeln oder eine Bemerkung zu machen.
»Also wird es Ende des Monats auf seinem Konto sein«, sagte Mengoru.
»Das wird ihn freuen.«
Sie hatten die Hügelkuppe erreicht. Der Rangerover sackte nach unten, als Mengoru sich darauf lehnte und sich mit einem schmutzig weißen Taschentuch die Stirn abwischte. Onditi wartete, bis der ältere Mann wieder zu Atem gekommen war, dann fragte er: »Noch etwas?«
»Nein. O ja. Wenn Sie durchs Tal kommen, überzeugen Sie sich, dass diese nutzlosen Polizisten auch wirklich tun, was sie tun sollen. Ich zahle nicht für ihren Tee, wenn sie nicht jeden Tag arbeiten. Das Geld, das sie heutzutage verlangen! Es ist wirklich unglaublich. Aber danken Sie Ihrem Onkel trotzdem sehr freundlich dafür, dass er sie mir besorgt hat. Und jetzt gehen Sie. Ich werde Sie rufen lassen, wenn Sie gebraucht werden.«
Onditi stieg langsam in den Wagen und schüttelte den Kopf. Mengoru war wie ein altes Weib. Er glaubt, ich bin ein Neuling, was solche Dinge angeht.
Überprüfen Sie die Polizeistation. Zahlen Sie bloß nicht zu viel!
Ich könnte das alles so viel besser als er. Wenn ich nur direkten Kontakt zu den Arabern in Entebbe hätte, könnte ich wirklich gute Geschäfte machen.
Kapitel 25
Aus Peabodys Ostafrikaführer (5. Auflage):
Ein Elefant macht im Dschungel nur ein kleines Loch. (Massaisprichwort mit der Bedeutung, dass scheinbar wichtige Ereignisse sich mit der Zeit als recht unbedeutend erweisen können.)
E s war beinahe vier Uhr. Die Gespräche in der Bar verstummten rasch, als ein riesiger Mann sich unter dem Türsturz durchbeugte und auf die Gruppe zuging wie eine Giraffe durch einen Akazienwald. Ein Stück rotes Tuch hing ihm wie eine Toga von der Schulter bis zu den Knien, und viele Schnüre mit bunten Perlen waren über Kreuz über seine Brust geschlungen. In seinem rechten Ohrläppchen steckte ein großer Holzpflock, und Perlenohrringe schmückten das linke. Er hatte eine schlanke Ebenholzkeule unter dem Arm.
Er sah die Touristen aus jettschwarzen Augen an, ließ den Blick kurz auf Malaika ruhen und sagte dann: »
Jambo.
Ich heiße Tingisha.« Seine Stimme war tief. »Ich bin, äh, Ihr Massaiführer für die Wanderung.« Er unternahm einen wenig überzeugenden Versuch zu einem freundlichen Lächeln, der nur zeigte, dass ihm unten zwei Schneidezähne fehlten. Dann wurde sein Gesichtsausdruck wieder mürrisch, und er fuhr monoton fort: »Heute gehen wir, äh, in die Nähe des Masai-Mara-Wildreservats. Das Masai-Mara-Wildreservat … äh, hat keinen Grenzzaun. Wir werden alle, äh, Tiere sehen, die sich, äh, im Masai Mara befinden, aber, äh, wir werden in Sicherheit sein.« Dann legte er eine dramatische Pause ein. »Wenn wir Glück haben.« Wieder versuchte er zu lächeln.
Die Gruppe reagierte mit höflichem leisem Lachen.
»Während wir unterwegs sind, werde ich, äh … ich werde versuchen, Fragen zu beantworten. Bitte folgen Sie mir und bleiben Sie, äh, in der Nähe.« Er drehte sich um und ging nach draußen, wobei er sich an der Tür wieder bücken musste.
»Du solltest zu deinen
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