Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die träumende Welt 02 - Das Schattenreich

Die träumende Welt 02 - Das Schattenreich

Titel: Die träumende Welt 02 - Das Schattenreich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jonathan Wylie
Vom Netzwerk:
skeptisch.
    Man schickte V'dal nach Midholm, um den Propheten von den Tatsachen zu unterrichten, damit sie entscheiden konnten, wie zu verfahren sei. C'tis weigerte sich, Arden zu erlauben, sie zu begleiten, und er war froh, dass er sich ausruhen konnte.
    Nach ein paar Tagen jedoch begann die erzwungene Bewegungslosigkeit - trotz seiner freundlichen Gesellschaft - an seinen Nerven zu zerren, und es war eine große Erleichterung für ihn, als V'dal mit Neuigkeiten zurückkehrte.
    »Du hast sie ganz ordentlich aufgescheucht«, verkündete er. »Sie wollen persönlich mit dir sprechen.«
    »Ich werde gehen«, meinte Arden entschlossen und sah zu C'tis hinüber.
    »Das ist nicht nötig«, erklärte ihm V'dal. »Sie kommen hierher. Alle.«
    Die anderen waren verblüfft. Das hatte es noch nie gegeben.
    »Alle Propheten? Hierher?« stieß einer der Dorfältesten ungläubig hervor. »Mehr als zwei waren noch nie hier!«
    »Sie kommen alle», wiederholte V'dal. »Und sie haben es eilig. Sie sollten morgen bei Felsdunkel hier eintreffen.«
    Diese Ankündigung verbreitete zusätzliche Panik unter ihren Gastgebern. Der Zustrom derart hochstehender Gäste erforderte eine Menge an Organisation, und kurz darauf herrschte im gesamten Höhlensystem geschäftiges Treiben. In der Höhle, in der Arden lag, blieb es auch weiterhin vergleichsweise ruhig, und er konnte die Ereignisse mit V'dal, D'vor und C'tis besprechen. Alle waren entschlossen, den Versuch zu wagen und Verbindung zum Untergrund aufzunehmen, und man schmiedete Pläne, wie sich ihr Anliegen am besten vortragen ließe. V'dal berichtete, es hätte bereits mehrere erhitzte Debatten über diesen Punkt gegeben - es ging sogar das Gerücht, die Propheten seien in der Angelegenheit zerstritten.
    »Dein Auftritt mit den Elementalen hat ziemlich großen Eindruck gemacht«, bemerkte ihr Anführer. »Wenn auch k Tod uns doppelt getroffen hat, denn jetzt haben die
    Propheten keinen Augenzeugenbericht von einem aus ihrem eigenen Volk.«
    »Glücklicherweise«, fügte D'vor hinzu, »gibt es eine Menge anderer, deren Geschichten recht eindeutig sind. Schließlich lässt sich schlecht leugnen, dass du dich mit den Elementalen auseinandergesetzt und mit uns zusammen gekämpft hast.«
    »Das war eher Pflichtgefühl als irgendetwas anderes«, räumte Arden ein.
    »Mach dich nicht kleiner, als du bist«, gab D'vor zurück. »Ich war dabei, vergiss das nicht.«
    »Was sie jedoch wirklich verunsichert hat, ist die Verbindung mit Dacey«, fuhr V'dal fort. »Du hast den Untergrund uns gegenüber nie zuvor erwähnt, es schien also ein sehr verblüffender Zufall zu sein, ausgerechnet unter den Leuten, die erwiesenermaßen unsere Feinde sind« - er hob die Hand, um Ardens Einwand zuvorzukommen - »diese angeblich freundliche Organisation zu finden.«
    »Es gab keinen Grund, euch von ihnen zu erzählen«, sprudelte Arden hervor. »Seit ich hier unten bin, habe ich gar nicht mehr an sie gedacht - und ganz bestimmt hatte ich keine Ahnung, dass sie überhaupt von eurer Existenz wissen, ganz zu schweigen davon, dass sie einen Verbündeten suchen.«
    »Wir alle hier wissen das«, sagte D'vor gewichtig, »die Propheten sind es, die wir überzeugen müssen.«
    »Keiner hier versteht die Oberwelt«, gab C'tis zu bedenken. »Bevor du kamst, konnten wir sie ausschließlich nach den Handlungen der Vandalen beurteilen. Wieso sollte der Untergrund besser sein als sie?«
    »Aus eben diesem Grund müssen sie mit dir persönlich sprechen«, fuhr V'dal fort. »Du bist der einzige, der darauf hoffen kann, sie zu überzeugen.«
    Arden musste schlucken, als er spürte, wie man ihm die Last der Verantwortung aufbürdete.
    »Ich werde mein Bestes geben«, versprach er.
    Die Gesellschaft aus Midholm zog in einer langen und stattlichen Prozession in White Falls ein. Alle Blicke richteten sich auf die Propheten. Es waren zweiundzwanzig. Sie hatten sich die Roben nach hinten gebunden, um das Reisen bequemer zu machen. Ihren dunklen Augen war nichts zu entnehmen. Man tauschte förmliche Begrüßungen aus, dann suchten zwei der Propheten Arden auf. Er war in ihrer Gegenwart nervös und musste sich zurückhalten, um nicht gleich hier mit der Tür ins Haus zu fallen. Man kam überein, dass Arden sich am darauffolgenden Tag in der größten Höhle von White Falls mit dem vollständigen Rat - und so vielen Soldaten und Dorfbewohnern wie möglich - treffen sollte. Die Propheten bekannten, nach der langen und beschwerlichen Reise

Weitere Kostenlose Bücher