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Die träumende Welt 02 - Das Schattenreich

Die träumende Welt 02 - Das Schattenreich

Titel: Die träumende Welt 02 - Das Schattenreich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jonathan Wylie
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ihrem Entschluss zu fliehen. Sie ging ihre Einfälle noch einmal durch und versuchte, den besten Ausweg zu finden.
    Von Zeit zu Zeit schnappte sie Bruchstücke der Unterhaltung zwischen den beiden Posten auf. Das meiste war belanglos und drehte sich um die Frage, wie lange sie brauchen würden, bis sie wieder in der Stadt waren, oder wie bitter das Gebräu war, das sie tranken. Dann sprachen sie über Gemma, und sie setzte sich auf und lauschte angestrengt.
    »Sie macht mir Angst«, gestand einer der beiden.
    »Stell dich nicht so an, Caley, das sind doch nur ein paar Tricks«, erwiderte Gerard.
    »Glaubst du, sie ist eine von diesen Nordländern?«
    »Vielleicht. Wenn, dann wird ihr unsere Richtung nicht gefallen, und wir werden noch schnell genug dahinterkommen.«
    »Glaubst du, ihr Haar ist gefärbt? Wray glaubt nicht daran.«
    »Ach, der sucht doch nur nach einer Ausrede, damit er Leute umbringen kann«, antwortete Gerard. »Für ihn ist dieser Ritt bestimmt sehr ermüdend.«
    »Der Boss will sie lebend.«
    »Ja, Aric scheint sie richtig ins Herz geschlossen zu haben«, schloss Gerard. Die beiden lachten und wandten sich anderen Themen zu.
    Gemma überlegte kurz, was mit ihr geschehen würde, wenn sie den Gesang der Sirenen hörte, während sie noch bei den Grauen Vandalen war. Wäre sie in der Lage, ihre Empfindungen zu verbergen? Es hat keinen Sinn, sich darüber Gedanken zu machen! schalt sie sich selbst.
    Drei Stunden später wurde ihr die Lider allmählich schwer, und noch immer hatte sie keine Lösung ihres Problems gefunden. Sie lauschte angestrengt auf die Geräusche der Bewegungen draußen und hörte eine gemurmelte Unterhaltung zwischen Dacey und Gerard, der offenbar zurückgekehrt war und sein Bett wiederhaben wollte. Dacey ging, und sie hörte, wie er Yarat begrüßte, der gerade Wache hielt. Gemma kam zu einem Entschluss - Yarat gehörte zu den Männern, die sie sowohl überlisten als auch abhängen konnte.
    Sie wartete, bis Gerard es sich bequem gemacht hatte, dann hob sie die Trennwand an und schlich zum Ausgang.
    »Wo zum Teufel willst du hin?« knurrte Gerard.
    »Ich muss mal nach draußen.«
    »Wozu?«
    »Stell nicht so dämliche Fragen!« fauchte sie ihn an.
    »Bei Gottes Zähnen!« murrte Gerard. »Wieso ausgerechnet, wenn ich an der Reihe bin? Ich muss dich begleiten.« Gemma schwieg. »Befehle«, fügte er hinzu und war so taktvoll, so zu tun, als sei es ihm unangenehm.
    Sie gingen nach draußen. Yarat saß alleine in der Nähe des Feuers, sah auf und zog ein mürrisches Gesicht, sagte aber nichts. Gemma marschierte in die Dunkelheit hinein, Gerard ein paar Schritte hinter ihr. Sie konnte keinen weiteren Posten erkennen. Nach ein paar weiteren Schritten blieb sie plötzlich stehen und stieß einen kleinen Schrei aus. Sie machte kehrt und rannte zum Feuer zurück, vorbei an dem verdutzten Gerard.
    »Wilde Hunde!« kreischte sie. »Ein ganzes Rudel!«
    Gerard linste nach hinten in die Nacht hinaus und glaubte mehrere Augenpaare zu erkennen, die im roten Schein des Feuers funkelten. Voller Entsetzen machte er auf dem Absatz kehrt.
    Inzwischen hatte Gemma das Lagerfeuer erreicht.
    »Wildhunde!« erklärte sie Yarat. »Sie sind auf dem Weg hierher.«
    Der dicke Soldat hatte sich gerade mühsam aufgerappelt, als Gerard sie erreichte. »Drei Dutzend!« stieß er atemlos hervor.
    »Feuer!« warf Gemma ein. »Feuer mögen sie nicht. Kommt schon, bevor wir alle bei lebendigem Leib gefressen werden!«
    Sie kniete nieder und packte die Enden zweier lichterloh brennender Äste. Nach einer Schrecksekunde taten es die beiden Männer ihr nach und machten ein paar zögernde Schritte auf ihre unsichtbaren Feinde zu.
    »Immer weiter«, drängte Gemma. »Sie werden wegrennen, wenn wir ihnen zeigen, dass wir keine Angst haben.« Die Männer gehorchten widerstrebend, während sie unauffällig zurückblieb. Dann wartete sie den richtigen Augenblick ab, drehte sich um und schleuderte die beiden brennenden Äste auf das Zelt, in dem die wertvolle Fracht untergebracht war. Die Äste landeten in einem Funkenschauer, und plötzlich zischten Flammen in die Höhe. Rasch schnappte sich Gemma zwei weitere brennende Holzscheite, rannte hinüber zum Vorratszelt und warf sie in das gerade entfachte Feuer. Die beiden Männer sahen, was sie tat, rannten ihr hinterher und brüllten ihren Gefährten irgendetwas zu.
    Sie lief um das Zelt, duckte sich und sah zu ihrer großen Freude noch, wie es in Flammen aufging, bevor sie wieder

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