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Die träumende Welt 02 - Das Schattenreich

Die träumende Welt 02 - Das Schattenreich

Titel: Die träumende Welt 02 - Das Schattenreich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jonathan Wylie
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in der Dunkelheit verschwand. Rufe und Schreie erschallten, als die schlafenden Männer aufgescheucht wurden und herbeieilten, um die Flammen zu löschen. Das Chaos war so groß, dass Gemma für einen Augenblick glaubte, man hätte sie vergessen, und sie verspürte ein hoffnungsvolles Kribbeln.
    Sie erreichte die Pferde, die wach waren und mit einem nervösen Wiehern auf die Flammen und den Lärm reagierten. Mit zittrigen Fingern gelang es ihr, eines von ihnen loszubinden. Dann hörte sie ein leises Hüsteln hinter sich, drehte sich langsam um und musste festeilen, dass die Spitze eines Schwertes fast ihre Kehle berührte. Dahinter erblickte sie Wrays grinsendes Gesicht.
    »Nicht schlecht für den Anfang«, meinte er.
10 . KAPITEL
    Das Feuer war rasch gelöscht, und nur das Zelt hatte wirklich etwas abbekommen. Aric, der drinnen geschlafen hatte, war unversehrt, genau wie die Fracht. Man hatte Gemma mit vorgehaltenem Schwert zurück ins Lager geschafft und gefesselt, während die Grauen Vandalen über ihr Schicksal berieten.
    »Was sie getan hat, beweist, dass sie eine Teufelsbrut ist«, stellte Wray fest. Seine Abscheu war der Stimme deutlich anzumerken. »Sie muss sterben.«
    Mehrere der anderen stimmten murmelnd zu, doch Aric schnitt ihnen das Wort ab.
    »Ich fälle hier die Entscheidungen», feuerte er zurück. »Wollt ihr etwa meine Autorität in Frage stellen?«
    »Bislang gab es dazu keinen Grund. Warum zögerst du diesmal?«
    »Glaubt bloß nicht, dass ihr alles wisst oder versteht«, erwiderte der Anführer gelassen.
    »Ich verfüge über gewisse Kräfte ..«, fuhr Wray fort.
    »Die ich durchaus respektiere«, warf Aric ein. »Dank deines ... Sehvermögens bist du, wie deine Gefährten, für unsere Sache von unschätzbarem Wert. Aber ... nein, lass mich erst aussprechen.« Er hob eine Hand, um allen Unterbrechungen zuvorzukommen. »Es sieht ganz so aus, als sei sie tatsächlich eine von denen, die das Böse ruft. Und ich habe von den höchsten Mächten den Befehl, diese Leute ausnahmslos zu ihnen zu bringen. Lebend.« Er hielt inne und betrachtete seine Männer, als wartete er geradezu auf Widerspruch. Die einzige Antwort war grimmiges Schweigen. »Logisch betrachtet beweisen die Geschehnisse der heutigen Nacht lediglich, dass sie eine Diebin mit nur geringem Respekt für das Eigentum anderer ist. Das ist in diesen verkommenen Zeiten durchaus nichts Ungewöhnliches.«
    »Das ist keine gemeine Diebin«, platzte Wray heraus und zeigte mit dem gezückten Schwert auf Gemma.
    »Ich werde nicht weiter diskutieren«, entschied Aric mit kalter Endgültigkeit. »Sie begleitet uns zu den Höhlen.« Er wartete ab, ob jemand widersprach, doch niemand tat es. »Uns ist nichts geschehen«, meinte er schließlich. »Das Frachtgut ist vom Feuer unberührt geblieben.«
    »Das wäre ein schönes Feuerchen geworden«, kommentierte Gerard trocken, und ein oder zwei seiner Kollegen stießen leise Pfiffe aus, als sie sich die Vorstellung durch den Kopf gehen ließen.
    »Wachdienst wie gehabt«, befahl Aric. »Und die anderen versuchen, etwas zu schlafen. Ich will morgen zügig weiter.«
    »Und was wird aus ihr!« wollte Yarat wissen.
    »Lasst sie da, wo sie ist«, antwortete Aric. »Vielleicht kann man ihr mit etwas Unbequemlichkeit Manieren beibringen.«
    Gemma lag auf der Seite, neben dem Feuer. Bei Anbruch der Dämmerung stellte sie erschöpft fest, dass sie trotz ihrer wütenden Verzweiflung tatsächlich die letzten paar Stunden der Nacht eingenickt war. Mit der Wiederkehr ihres Bewusstseins traf sie auch eine Woge von Schmerz - sie war an Hand- und Fußgelenken stramm gefesselt, und ihre Schultermuskeln taten höllisch weh. Sie versuchte, die Stellung zu ändern und die Verkrampfungen ein wenig zu lockern, doch das machte alles nur noch schlimmer. Sie schloss die Augen und blieb still liegen.
    Als sie sie wieder öffnete, sah sie die drei Meyrkats, die dicht vor ihr standen. Sie war entsetzt - denn sie hatte ihnen gesagt, sie sollten außerhalb des Lagers auf sie warten, und vergessen, sie zu warnen, als sie erneut gefasst wurde.
    Gemmas Entsetzen wuchs, als sie den Bogen in Caleys Hand sah. Der Pfeil war bereits eingelegt.
    »Bring sie um«, hörte sie Yarat sagen, und ihr Blut gefror.
    »Nein!« schrie sie heiser.
    Caley zögerte, während sich die Meyrkats offenkundig verwirrt und verängstigt umsahen.
    »Ich werde diese kleinen Bastarde nicht frei herumlaufen lassen.« Yarat blieb hart.
    Dann mischte sich eine weitere

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