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Die träumende Welt 02 - Das Schattenreich

Die träumende Welt 02 - Das Schattenreich

Titel: Die träumende Welt 02 - Das Schattenreich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jonathan Wylie
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zurück!« flehte sie. Könnt ihr es einfangen? wollte sie von den Meyrkats wissen, doch bevor sie antworten konnten, hatten sich drei Elementale auf das fliehende Maultier gestürzt. Es blieb stehen, scheute vor ihnen zurück, dann machte es kehrt und galoppierte zurück zu Gemma. Sie schrie, als es näherkam, und das von Panik ergriffene Tier kam schliddernd zum Stillstand. Gemma stieß beruhigende Laute aus, während sie den Sack losband, dann kniete sie nieder und öffnete ihn.
    Av und Ed kamen zittrig und mit weit aufgerissenen Augen zum Vorschein, waren erstaunlicherweise aber unverletzt. Von Em keine Spur. Gemma verließ aller Mut, als sie die Hand in den Sack steckte und seinen kleinen Körper hervorzog. Er war kalt und steif. Er hatte sich das Genick gebrochen.
    Man wird sein Lied singen, sagte Ox ruhig zu ihr, während Gemma den kleinen Körper in den Armen wog, nicht bereit, seinen Tod hinzunehmen. Und jetzt komm!
    Die Worte des Clanführers rüttelten sie wach, und sie sah sich um. Männer und Pferde waren über das ganze Tal verteilt, und die Elementalen richteten noch immer ein heilloses Chaos an. Drei von ihnen jedoch schwebten ganz in der Nähe, so als wollten sie Gemma beschützen. Plötzlich schoss einer von ihnen in Richtung Felswand davon und verschwand. Kurz darauf folgten die beiden anderen.
    Eine Höhle! erkannte Gemma. Los, kommt, sagte sie zu Ox. Ruf den Clan zusammen, und dann geht zu der Felsenklippe.
    Aber wir können dort nicht hinaufklettern, antwortete er unsicher.
    Braucht ihr auch nicht. Es gibt dort einen Bau!
    Gemma rannte zur Felswand und hoffte, niemand würde sie in dem Chaos bemerken. Die Meyrkats folgten ihr und riefen sich dabei etwas zu. Der Eingang war nur halb so hoch wie Gemma, trotzdem kletterte sie hinein und konnte sich schon kurz darauf aufrichten. Sie befand sich in einer großen Höhle, die von dem bläulichen Schein der drei Elementalen beleuchtet wurde. Sie befanden sich tiefer im Innern und winkten, als wollten sie sie auffordern, ihnen zu folgen. Der Lärm der Mayrkats, die in diesem Augenblick die Höhle betraten, verhallte hohl.
    Gemma zählte die Tiere. Zwei fehlten.
    Wo sind die anderen? fragte sie.
    Ihre Wärme ist verschwunden, gab Ox zurück. Sie waren entweder von den Soldaten oder den wahnsinnig gewordenen Pferden getötet worden.
    Ich werde auch für sie singen, sagte sie traurig zu Ox, dann wandte sie sich wieder an die Elementalen.
    »Danke«, sagte sie laut und drang, mit den Meyrkats im Schlepptau, tiefer in die Höhle der Elementalen vor.
11 . KAPITEL
    Die blauen Flammen führten sie tiefer in den Fels hinein, einen schmalen Tunnel hinab. Gemma tastete sich vorsichtig über den unebenen Boden und vorbei an den schroffen Wänden. Hoffentlich ließen sie ihre schmerzenden Glieder nicht im Stich. Den Meyrkats war das Halbdunkel offensichtlich recht vertraut. Zwei von ihnen kletterten sogar voraus und suchten nach Fallgruben. Ed und Av litten noch immer an den Nachwirkungen ihrer kraftraubenden Gefangenschaft und mussten von den anderen ständig zum Weitergehen angehalten werden.
    Die Elementalen waren immer mehrere Schritte voraus. Offensichtlich waren sie darauf bedacht, dass es kontinuierlich vorwärtsging. Als der Tunnel anzusteigen begann, fragte sich Gemma zum erstenmal, wohin sie überhaupt gingen. Ein bisschen spät, um sich zu entscheiden, ob man ihnen vertrauen will oder nicht, schalt sie sich und kletterte weiter. Nach einer Weile verschwanden die Elementalen wie ausgeknipst. Gemmas Herz setzte einen Augenblick aus. Dann sah sie, dass ihr Lichtschein einem kreisrunden Flecken aus Tageslicht weiter vorn gewichen war. Die Meyrkats eilten voraus, sie hatten es eilig, die Sonne wiederzusehen.
    Himmels-Loch, berichtete Ox von seiner Position als Anführer. Großbau-Eingang. Er stand aufrecht auf seinen Hinterbeinen und blickte direkt nach oben. Gemma stellte sich neben ihn, und die anderen Meyrkats drängten sich um die beiden. Über ihren Köpfen befand sich ein Felskamin, und weit oben konnte man ein Stück Himmel erkennen. Es schien reichlich Handgriffe zu geben, doch an manchen Stellen war der Durchgang sehr eng.
    Raufklettern? fragte Ox zögernd.
    Ja, gab Gemma entschlossen zurück. Aber erst ruhen wir uns eine Weile aus. Glaubst du, die Grau-Häute folgen uns?
    Die Meyrkats in der Nachhut antworteten, man hätte sie nicht verfolgt. Gemma setzte sich hin und war froh, ihre müden Beine massieren zu können. Man brachte Ed und Av herbei,

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