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Die träumende Welt 02 - Das Schattenreich

Die träumende Welt 02 - Das Schattenreich

Titel: Die träumende Welt 02 - Das Schattenreich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jonathan Wylie
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als die Nummern anzukündigen.
    Fast einen Monat waren sie auf diese Weise unterwegs. Gemma spürte zwar, dass sie sich dem Dorf näherten, doch seine genaue Lage blieb rätselhaft. Niemand, den sie traf, hatte auch nur von ihm gehört, was sie allerdings nicht überraschte. Sie wusste, wie abgeschieden das Dorf lag und dass seine geheime Lage die einzigartige Lebensweise dort erst möglich machte.
    Während dieser Zeit war von den Grauen Vandalen weder etwas zu sehen noch zu hören. Schließlich begann Gemma zu glauben, sie sei tatsächlich in Sicherheit, und Aric sei mit seinen Leuten und der wertvollen und tödlichen Fracht weiter nach Norden gezogen. Obwohl sie nun viel mehr über die Grauen Vandalen wusste, blieben viele Fragen über die Krieger noch unbeantwortet, und Gemma freute sich darauf, mit Arden über sie sprechen zu können. Sie sehnte sich nach dem Tag, an dem sie endlich den Bergpass sah, der sie zu ihm führte.
    Ihre größte Sorge war die Gesundheit der Meyrkats. Sie waren ein abgehärtetes Grüppchen, doch sie waren das kühle, feuchte Wetter in den höher gelegenen Bergen nicht gewohnt und beschwerten sich des öfteren, es gäbe hier >zu viel Grün<. Ihre Ernährung hatte sich zwangsläufig verändert, was sich schließlich schädlich auswirkte. Es war offenkundig, dass eine Reihe von Tieren sich - bei aller Freude über die neue Lebensweise - in die Wüste zurücksehnte.
    Schließlich erkannte Gemma, dass sie auf diese Weise nicht weitermachen konnten. Ihr Blick war ausschließlich nach Osten gerichtet, während es die Wanderer nach Westen zog. Es wäre grausam, vielleicht sogar tödlich, sie zu bitten, zusammen mit ihr die Bergpässe in Angriff zu nehmen. Bestimmt würden sie ihr folgen, wenn sie sie darum bat, mittlerweile jedoch war sie gesünder, hatte ein paar Münzen in der Tasche und war zum Überleben nicht mehr, wie noch in der Wüste, auf ihre Hilfe angewiesen. Das Leben im Tal wäre für die Meyrkats als eingeschworene Fleischfresser bestimmt auch nicht das Richtige gewesen.
    Ihr unabänderlicher Entschluss, sich zu trennen, erzeugte so manches Leid, dennoch waren alle überzeugt, dass ihre gemeinsame Geschichte noch nicht vorüber war. Gemma und die Meyrkats würden sich Wiedersehen.
    Sie verbrachten die letzte gemeinsame Nacht in einer Höhle. Solche Unterschlüpfe hatten sie schon mehrfach benutzt, als sie gezwungen waren, draußen in der Wildnis zu schlafen. Außerdem fühlten sich die Meyrkats in der unterirdischen Dunkelheit wie zu Hause. Gemma hatte meisterlich gelernt, es sich bequem zu machen. Draußen heulte der Wind und schüttelte die Bäume, doch in ihrer Felsenhöhle waren sie warm und sicher.
    Die elf überlebenden Meyrkats scharten sich um Gemma und rückten der Bequemlichkeit halber zusammen.
    Wohin werdet ihr gehen? wollte sie von ihnen wissen.
    Offensichtlich hatte der Clan dies ausführlich besprochen, und Ox antwortete sofort.
    Nach unten. Der untergehenden Sonne entgegen, gab er zurück, dann fügte er zu ihrer Überraschung hinzu: Wir werden andere Höhlen wie diese hier erkunden.
    Die verschiedenen Höhlen, auf die sie gestoßen waren, hatten auf den Clan offensichtlich großen Eindruck gemacht.
    Wir sind jetzt Wanderer, fügte Ul hinzu. Wir wollen immer Neues sehen.
    Aber wir werden weniger Grün und weniger Klar-Rauschen suchen, warf Ed ein, und man stimmte ihm mit einem Piepsen zu.
    Tut mir leid, dass ihr wegen mir habt leiden müssen, sagte Gemma.
    Ein paar Augenblicke lang kam keine Reaktion, und sie fragte sich bereits, ob sie sie vielleicht beleidigt hatte.
    Das Wissen des Clans ist gewachsen, erwiderte Av nach einer Weile. Wir sind jetzt Wanderer aus eigenem Entschluss.
    In jener Nacht träumte Gemma wieder von Arden, und wiederum war die Vision anders. Kleine, pelzige Schattenwesen begleiteten sie, und da wusste sie, dass der Clan den Traum mit ihr teilte. Das war nur natürlich: Sie waren jetzt ein Teil von ihr.
    Die Dimension ihres Traumes hatte sich verändert. Sie war nicht länger auf einen Ort beschränkt, sondern konnte viele Höhlen und Tunnel sehen, steinerne Hallen, deren seltsame Felszapfen vom Boden hinauf und von der Decke herunterreichten. Kristallines Licht pulsierte langsam, erglühte und wurde dann schwächer. Wasser peitschte durch breite Schluchten, breitete sich dann heiter zu riesigen ruhigen Seen aus, die spiegelglatt waren. In den Höhlen bewegte sich etwas, undefinierbare schwarze Gestalten, Schatten von Geistern, die sich in

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