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Die träumende Welt 02 - Das Schattenreich

Die träumende Welt 02 - Das Schattenreich

Titel: Die träumende Welt 02 - Das Schattenreich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jonathan Wylie
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weiß, wo er steckt.«
    »Was?«
    »Paule ist drinnen. Vielleicht kann er dir mehr sagen.«
    »Das glaube ich einfach nicht«, meinte Hewe kopfschüttelnd.
    »Geh hinein«, drängte Egan.
    »Übrigens, wie lautet die Parole heute?« fragte Hewe.
    »Angelhaken«, antwortete Egan mit einem Grinsen. »Aber bis jetzt haben wir noch nichts gefangen.«
    »Deine Scherze werden auch nicht besser«, stöhnte Hewe.
    Ein paar Schritte hinter der Fackel erreichten sie eine Tür, und Hewe wiederholte das Signal von vorhin und klopfte schnell ein paarmal auf das Holz. Ein Spion wurde aufgeklappt, dann hörten sie, wie Riegel zurückgeschoben wurden, und die Tür ging auf.
    »Willkommen daheim«, begrüßte Paule sie herzlich.
    »Das ist schon besser«, brummte Hewe und schob die anderen vor sich her.
    »Du siehst also«, schloss Paule, »seit deinem Aufbruch ist eine ganze Menge passiert, aber nichts hat sich wirklich verändert. Der neue Oberlord ist immer noch ein Rätsel - wenn auch ein unangenehmes -, und die Gründe dafür, ihn und die Gilde loszuwerden, sind dringender denn je. Wir haben während deiner Abwesenheit ganz schön unter Druck gestanden.«
    »Sieht ganz so aus«, meinte Hewe. »Wir müssen etwas gegen diesen neuen Palast - oder Turm - unternehmen, bevor er die halbe Bevölkerung auffrisst.«
    »Jetzt, wo du hier bist, können wir losschlagen, sobald Jordan zurück ist. Es hat keinen Sinn, noch länger zu warten.«
    »Gut.« Die Aussicht auf etwas Trubel gefiel Hewe ganz offensichtlich. Mittlerweile war deutlich geworden, dass eine unblutige Revolution zum jetzigen Zeitpunkt nicht in Frage kam - wenn das überhaupt je der Fall gewesen war. Kurz darauf fügte er hinzu: »Wieso hat Jordan nicht hinterlassen, wohin er wollte? Das ist doch gar nicht seine Art, so zu verschwinden.«
    »Er war schon häufiger allein in geheimer Mission unterwegs«, erinnerte Paule ihn.
    »Aber doch nicht, wenn die Lage so kritisch war wie jetzt!« warf Gemma ein. »Würde ich ihn nicht besser kennen, ich würde es glatt als unverantwortlich bezeichnen.«
    Paule und Hewe tauschten ein Lächeln aus, als sie behauptete, ihren Anführer zu kennen, obwohl sie ihm erst zweimal begegnet war - auch wenn sie mehrere Stunden in seiner Gegenwart verbracht hatte.
    »Wie auch immer, wir müssen ihm einfach vertrauen«, meinte Hewe. »Er hat uns noch nie im Stich gelassen.«
    »Er wird zurückkommen«, fügte Paule entschieden hinzu. »Sobald er es für richtig hält. Genau wie Hewe hier. Man kann sie einfach nicht unter Kontrolle halten.« Er grinste, doch Gemma war zu Späßen nicht aufgelegt, und er gab seinen Versuch, unbeschwert zu wirken, auf. »Wir freuen uns, dass du hier bist, Gemma«, fuhr er fort. »Adria hat uns durch ihre Söhne benachrichtigt, daher sind wir bereits über die schwebende Stadt informiert. Bislang hat man sie noch nicht gesichtet, doch das überrascht mich nicht. Nach dem, was du mir erzählt hast, deutet alles darauf hin, dass diese Bibliothekare sich nicht gerne bei ihrer Arbeit unterbrechen lassen.« Er lächelte, als Gemma zustimmend nickte. »Allerdings wollen wir in unseren eigenen Aufzeichnungen nachschlagen, in den Bibliotheken hier in Newport.«
    »Und was soll das nützen?« fragte Gemma. »Dort erfahrt ihr bestenfalls etwas über die Vergangenheit.«
    »Nicht, wenn man der Blauflammensekte Glauben schenkt«, erwiderte Paule.
    »Diesen Irren? Was haben die damit zu tun?« Hewe war verwirrt.
    »Möglicherweise sind sie gar nicht so irre, wie wir immer angenommen haben«, sagte Paule. »Aber darum geht es nicht. Wichtig ist, dass sie schon seit geraumer Zeit behaupten, in einem alten Buch Hinweise gefunden zu haben, die unsere gegenwärtige Situation mit erstaunlicher Genauigkeit vorhersagt.«
    »Kenn' ich«, warf Hewe ein. »>Das Ende der Welt ist nah<.«
    »So ungefähr«, gab Paule ihm recht. »Interessant ist aber, dass unser hochverehrter Oberlord das offenbar ernst nimmt. Er steht in Kontakt zu den Blauflämmlern und hat eine ungeheure Anzahl Bücher in den neuen Palast schaffen lassen. Noch kann er nicht gefunden haben, wonach er sucht, denn der Vorgang ist noch nicht abgeschlossen.«
    »Und was können wir dagegen tun?«
    »Auch wir haben ein paar Kontakte zu den Archivaren geknüpft und einige Erkenntnisse gewonnen«, erwiderte Paule. »Dem Anschein nach ist das Buch in einem geheimen Gewölbe unter den lächerlich falsch benannten Hallen der Gerechtigkeit versteckt.«
    »Und?« drängte Hewe.
    »Nun,

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