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Die träumende Welt 03 - Das Zeitalter des Chaos

Titel: Die träumende Welt 03 - Das Zeitalter des Chaos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jonathan Wylie
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Ungeheuer nicht all unsere Arbeit wieder zunichtemachen.«
    Wortlos führte J'vina sie gegen den Feind. Niemand stritt ihr das Recht dazu ab.
    Noch vor Erreichen der Kammlinie wusste Gemma, dass sie am Ziel angekommen waren - das Böse in der Luft ringsum war für sie fast greifbar. Cai spürte es ebenfalls, und die Bienen surrten erregt in ihrem Reisestock.
    Die Sonne ging gerade unter, als sie zum erstenmal auf die Stadt hinabblickten. In einem mit Metall gefüllten Tal ragten gewaltige Monolithen in den Himmel, weite Stahl- und Glasflächen warfen sowohl das erlöschende Tageslicht als auch die unzähligen Lichter und Leuchtfeuer der Stadt selbst zurück. Riesige Schornsteine spien Rauch und Dampf aus, und mitten aus dem Herzen der stinkenden Metropole drang ein rätselhaftes, pochendes Geräusch. Aus der Entfernung war keinerlei Bewegung zu erkennen. Der gesamte Komplex wirkte verlassen, völlig unmenschlich.
    Jeder einzelne aus der kleinen Armee blickte voller Ehrfurcht auf das Tal hinunter. Niemand zweifelte daran, dass hier tatsächlich das Zentrum all dessen lag, was ihre Welt heimgesucht hatte, das Ziel ihrer angstvollen Reise.
    »Sie ist anders als alle Städte, die ich bislang gesehen habe«, gab Galar kleinlaut zu.
    »So eine Stadt hat die ganze Welt noch nicht gesehen«, erwiderte Jordan.
    »Wie sollen wir das hier bloß angreifen?« wollte Hewe wissen. »Wo fangen wir an?«
    »Sie liegt mitten in freiem Gelände«, stellte Arden fest. »Wenn sie irgendetwas Vergleichbares wie die Waffen in Mendles Turm besitzen, könnten sie uns wegputzen, bevor wir auch nur in die Nähe kommen.«
    »Warte, bis es dunkel ist«, warf Cai ein. Die Bienen waren inzwischen aufgestiegen, und er begutachtete das Problem zusammen mit den anderen. »Dann haben wir größere Chancen, uns ungesehen zu nähern. Und vielleicht kann ich unsere Annäherung ein wenig verschleiern.«
    Der letzte Zauberer, der die letzte Schlacht beginnt.
    Gemma hatte geschwiegen, seit die Stadt in Sicht gekommen war, und jetzt wandten sich die anderen an sie. Wenn Cai Magie einsetzen konnte, dann konnte sie das gewiss auch.
    »Was meinst du, Gemma?« erkundigte sich Jordan.
    Doch sie antwortete nicht. Ihr Kopf war voll aufgeregter Stimmen. Es war verwirrend. Sie war sich nicht mal mehr ihrer Umgebung bewusst.
    Der Bau fällt. Das Klar-Rauschen hat aufgehört.
    Folgt J'vee. Der Clan hat zu tun.
    Schwarze-die-sich-häuten werden um ihr Gebiet kämpfen.
    Still rief Gemma nach den Meyrkats und wurde mit deren erstaunter und freudiger Begrüßung belohnt.
    Das gedämpfte Grollen der unterirdischen Explosionen erreichte die Zuschauer auf der Kammlinie, doch Gemma war noch immer mit ihren eigenen Gedanken beschäftigt.
    »Gemma, was ist?« erkundigte sich Jordan besorgt.
    »Lass sie«, ging Arden rasch dazwischen. »Es geht ihr gut.« Er wusste, dass Gemmas Verstand gelegentlich auf vielen Ebenen operierte, von denen die meisten sein Begriffsvermögen weit überstiegen. Er wusste auch, dass sie unter keiner unmittelbaren Bedrohung stand.
    Wo seid ihr? fragte Gemma den Clan.
    Im Riesenbau. J’vee führt uns in den Kampf, antwortete Ox. Wirst du dich uns anschließen, Clanfreundin ?
    Wenn ich kann. Seid ihr unter der Stadt ?
    Die Meyrkats verstanden das Wort Stadt ganz offenkundig nicht, und so kam es zu einer Verzögerung, bevor Av fragte, Unter dem Bau, aus dem die Glanzgesichter kommen ?
    Ja, erwiderte Gemma, während ihr Bilder von Mendle durch den Kopf blitzten.
    Der befindet sich über uns. Dorthin gehen wir jetzt, antwortete Ed. Das Klar-Rauschen hat drinnen aufgehört. Großer Kampf mit bösem Clan.
    Jetzt ?
    Ja. Er beginnt, gab Od begeistert zurück.
    Gemma löste ihre Gedanken gewaltsam von der kostbaren Gedankenverbindung und kehrte in eine Welt zurück, in der noch immer der Boden bebte. Verdammt! dachte sie. Wir kommen gerade rechtzeitig !
    »Die Meyrkats!« begann sie. »Sie befinden sich im Augenblick unterhalb der Stadt, zusammen mit J'vina und den anderen. Sie blockieren aus irgendeinem Grund die Tunnels, und fangen darin das Wasser auf.«
    »Ich dachte, sie wollten ein Feuer entfachen.« Hewe war verwirrt.
    »Was immer sie tun«, warf Jordan ungeduldig ein, »hat der Angriff begonnen?«
    »Ja.«
    Menschen waren zusammengekommen, um zu hören, was Gemma zu sagen hatte, und die Nachrichten verbreiteten sich wie ein Lauffeuer. Rufe plötzlich aufkommender Freude und aggressives Kampfgeschrei hallten durch die Menge der Grauen Vandalen, während

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