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Die träumende Welt 03 - Das Zeitalter des Chaos

Titel: Die träumende Welt 03 - Das Zeitalter des Chaos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jonathan Wylie
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Gemma in ihre Kindheit zurückgekehrt, wo sie ein anderes Baby sah, das eine solche Unterhaltung erlebt hatte und deswegen umgekommen war.
    Zeige sie mir, mein Liebling, sagte sie so ruhig wie möglich. Zeige mir diese große Frau.
    Augenblicklich sah sich Gemma etwas so Ungeheurem, so ungeheuer Altem gegenüber, dass sie zurückschreckte. Bereits der Versuch eines solchen Kontakts würde den Tod bedeuten - oder zumindest den Irrsinn. Doch das Kind war unverletzt, nur sehr verängstigt.
    Das Alter spricht vielleicht zur Jugend. Andererseits jedoch bedeutet Unschuld Macht. Als ihr die Worte der Katze wieder einfielen, erkannte Gemma die Wahrheit. Sie weiß es nicht! Weil sie ein Baby ist, kann sie mit ihm sprechen! Rasch erteilte sie ihrer kleinen Namensschwester Anweisungen.
    Gem, sag der großen Frau, sie soll ruhig sein. Wir versuchen ihr zu helfen, aber sie muss uns etwas Zeit geben.
    Ich versuche es, aber sie hört mir nicht zu. Das Kind klang fast empört.
    Gemma richtete ihr Augenmerk wieder auf die Kreise und war darauf bedacht, ihren weltlichen Feind so schnell wie möglich loszuwerden. Im Augenblick schien er ein eher belangloses Problem darzustellen, verglichen mit dem, was noch kommen konnte. Wenn der Erd-Geist sich mit seiner eigene Vernichtung dem durch die Vergiftung herv orgerufe nen Chaos anschloss, wäre die Welt allerdings dem Unter gang geweiht.
    Nachrichten von den Kreisen strömten herein.
    Ist es soweit?
    Verlässt du uns?
    Gemma ignorierte sie und verlangte Ruhe.
    »Lass mich gehen!« knurrte der Große Führer und blickte aus Augen auf sie herab, in denen sich eine irre Intensität spiegelte. »Hör auf mit diesem Unsinn!«
    »Auf jeden Fall«, versprach sie ruhig, »werde ich Euch hierbehalten, damit Ihr mit uns sterbt.« Aber das wird nicht reichen, sagte sie sich.
    Hewe war wankend auf die Beine gekommen und kam auf sie zu, das Schwert in der Hand.
    »Soll ich ihn töten?« fragte er erschöpft.
    »Das kannst du nicht«, erwiderte Gemma. »Die Kraft der Kreise bindet ihn - genau wie mich - aber sie schützt ihn auch vor deinem Schwert.« »Ich gehöre also nicht zu den Kreisen?« fragte Hewe.
    »Nein. Zana auch nicht - deswegen könnt ihr zwei euch auch bewegen«, erklärte Gemma. »Geh und sieh auf der Instrumententafel nach, ob die Himmelsraben schon gestartet wurden.«
    Hewe ging langsam hinüber zu der Reihe von Instrumenten und betrachtete sie argwöhnisch.
    »Die grün blinkenden Lichter bedeuten allesamt >aktiv - bewaffnet<, berichtete er. »Links gibt es noch andere, auf denen >Abbruch< steht. Soll ich sie drücken?«
    »Was passiert, wenn er das tut?« fragte Gemma ihren Gefangenen. Er weigerte sich zu sprechen und funkelte sie nur wütend an.
    »Drück sie«, meinte sie zu Hewe. Er tat es.
    »Alle Lichter sind ausgegangen«, rief er herüber. »Was jetzt?«
    Doch inzwischen war Gemma etwas anderes eingefallen, und sie achtete nicht auf ihn. Sie war zu den Kreisen zurückgekehrt.
    Unsere Energie schwindet rasch!
    Was ist passiert? Du wirst schwächer, Gemma!
    Ist es soweit?
    Ein Augenblick grimmiger Konzentration bewies, dass ihre Annahme richtig war. Irgendetwas stimmt nicht. Einer der Kreise fehlt! Sie begann ihre Suche, durchforstete das endlose Bombardement aus Worten. Nach einer Ewigkeit, wie es schien, fand sie, was sie gesucht hatte. Wynuts Stimme drang in ihren Kopf, ein schwaches, entrücktes Wispern, an das sie sich in dem verzweifelten Bemühen klammerte, die Verbindung aufrechtzuerhalten.
    Endlich! rief der Zauberer. Ich dachte, du würdest uns niemals hören!
    Wir brechen sämtliche Regeln, wenn wir das tun, fügte Shanti hinzu, dessen übliche Gereiztheit durch die wachsende Angst noch gesteigert wurde. Deine Torheit wird uns alle vernichten.
    Helft mir, flehte Gemma. Wir brauchen die Kraft des letzten Kreises.
    Das wissen wir! fuhr Shanti sie an.
    Wir werden es versuchen, sagte Wynut ruhiger, aber die Verbindung ist sehr schwach. Wir befinden uns noch nicht in unserer Raumzeit, es gibt also nur eins, das unseren vollen Kontakt verhindern kann.
    Was ? fragte sie verzweifelt.
    Elementale, erklärte Wynut ihr. Wir können alles auf dieser Welt durchdringen - nur nicht ihre Kraft. Sie bestehen aus reiner Energie und stehen außerhalb von Raum und Zeit.
    Elementale ? Gemma war verwirrter denn je.
    Ja! feuerte Shanti zurück. Du bist umringt von ihnen. Du musst dich von ihnen befreien, oder wir sind alle verdammt !
37 . KAPITEL
    »Hewe!« rief Gemma. »Geh zu den Fenstern.

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