Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Die träumende Welt 03 - Das Zeitalter des Chaos

Titel: Die träumende Welt 03 - Das Zeitalter des Chaos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jonathan Wylie
Vom Netzwerk:
Oh, sie ist viele, viele Meilen entfernt«, versicherte er ihnen, »und bereits vor Jahren errichtet worden - im Hinblick auf ein derartiges Ereignis.« Seine Selbstgefälligkeit wurde unerträglich. »Und Vergesst nicht, viele meiner - Angestellten - werden trotz der Verschmutzung auf der Erdoberfläche operieren können. Ihr seht also, ihre Umwandlung hat durchaus ihre Vorteile. Ich werde der absolute Herrscher der Welt sein!«
    »Herrscher über eine tote Welt!« rief Hewe. »Ihr seid wahnsinnig!«
    »Oh, sie wird nicht völlig tot sein«, erwiderte der andere, von Hewes Ausbruch ungerührt. »Nur anders. Ich muss allerdings zugeben, einige Orte werden in der Tat wie ausgestorben sein. Eine notwendige Lektion für alle, die übrigbleiben. Ich kann nicht zulassen, dass irgendjemand glaubt, er könne mich angreifen und erwarten, ihm bliebe das volle Maß der Vergeltung erspart.« Er hielt inne und betrachtete ein Gesicht nach dem anderen. »Great Newport... euer hochgeschätztes Tal ... ein paar unbedeutende Inseln im Norden ... ich brauche bloß auf diesen Knopf zu drücken, sobald die Bewaffnung abgeschlossen ist, und die Himmelsraben werden ihre Ziele ansteuern. Das wird jetzt nicht mehr lange dauern.«
    »Und wenn Ihr Euch irrt?« fragte Cai mit schwacher Stimme. »Was ist, wenn die Welt tatsächlich tot sein sollte? Dann werdet Ihr über nichts herrschen.« Diesmal wird niemand überleben.
    »Ich irre mich nie!« erwiderte der Mann, und zum erstenmal schien er erzürnt.
    »Warum tut Ihr das?« flehte Cai. »Ihr seid Zauberer ...« »Nein!« Die Stimme des Großen Führers fuhr scharf dazwischen. »Ich hasse Magie. Ich habe sie benutzt, um eine neue Entwicklung zu schaffen, sie für meine neue Logik eingespannt, um den Gesang der Sirenen zu erzeugen. Das brachte mir die Menschen, die ich brauchte, deren Verstand ganz auf den meinen eingestellt war. Wir wussten, dass wir gemeinsam eine Technologie erschaffen konnten, die Magie und ihre albernen Dogmen ein für alle Mal überflüssig machen würde. Zauberei ist nur etwas für Schwächlinge, für die, die Kreise benötigen, damit sie ihnen Halt geben. Ich kann auf eigenen Beinen stehen!« Er hatte angefangen zu brüllen, wurde jetzt aber wieder ruhiger. »Mendle hatte die richtige Idee, aber er war zu ungestüm. Mein Sieg dagegen wird durch absolute Gründlichkeit errungen, durch sorgsamste Beachtung jeder Einzelheit.«
    Neben den Schaltern, die die Himmeltraben starten wür den, wechselten Lämpchen von Rot zu Orange, eine Verän derung, die der Große Führer mit Befriedigung registrierte. »Jetzt wird es nicht mehr lange dauern«, erklärte er ihnen. »Aber Ihr benutzt doch Magie«, beschuldigte ihn Cai und versuchte, seine erstarrten Glieder zu recken, doch der, der ihn gefangenhielt, lachte nur.
    »Nein. Was euch festhält, ist ein einfaches statisches Feld, das auf das Nervensystem einwirkt - wenn ihr wisst, was das ist.« Seine Verachtung war unverkennbar. »Ich kann es allerdings genau kontrollieren. Das ist der Grund, weshalb ihr sprechen und beobachten, euch aber nicht bewegen könnt.« Er ging auf Cai zu und zeigte mit dem Finger auf sein Gesicht. »Du bist der letzte Zauberer, mein Freund. Ich werde nie wieder Magie benutzen.«
    Die Lichter waren mittlerweile auf Grün gewechselt, doch der Große Führer schien es nicht zu bemerken.
    »Selbst dann nicht, wenn Ihr der neue Schlüssel zum Traum sein könntet?« fragte Gemma rasch in der Hoffnung, ihn ablenken zu können. Ideen schossen ihr durch den Kopf. »Wenn Ihr der Mittelpunkt aller Magie der Welt sein könntet - wäre das kein lohnendes Ziel?«
    Ihr Peiniger starrte sie an, während den anderen vor Fassungslosigkeit entsetzt der Atem stockte.
    Tante Gemma, die große Frau ist wütend!
    Sag der großen Frau, sie soll still sein, erwiderte Gemma. Wir werden ihr später helfen.
    Sie hatte ihren Vorteil erkannt und preschte weiter vor.
    »Habt Ihr vergessen, wie es sich anfühlt, die Kraft der Magie in den Fingerspitzen zu spüren?« fragte sie. »Ohne die Hilfe von Maschinen?«
    Dann ergriff Arden das Wort, auch wenn seine Stimme kaum wiederzuerkennen war. Er durchlebte einen Traum.
    »Vater«, krächzte er. »Einst war die Magie in dir - erinnerst du dich nicht? Nimm den Stab. Setze deine Liebe wieder ein.«
    Bei diesen Worten spürte Gemma, wie neue Kräfte sie durchzogen. Sie rief hinaus zu den Kreisen, und diese antworteten - einige erfreut, andere verängstigt, einige widerstrebend und voller

Weitere Kostenlose Bücher