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Die träumende Welt 03 - Das Zeitalter des Chaos

Titel: Die träumende Welt 03 - Das Zeitalter des Chaos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jonathan Wylie
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Expedition in den liefen Süden teilgenommen hatten, und der daraus resultierende Streit erzeugte manche Reibereien. Jordan dagegen blieb seiner philosophischen Art treu, und - endlich einmal - war Hewe mit ihm völlig einer Meinung. Sie kannten beide die Wahrheit, ihnen war aber auch klar, dass sie für viele unglaublich erscheinen musste. Außerdem hatten sie wichtigere Dinge zu erledigen und verschwendeten keine Zeit darauf, sich über Vergangenes zu streiten. Das Land Cleve war - zumindest fürs erste - in ihrer Hand, und sie waren entschlossen, für es zu sorgen.
    Viele Bürger glaubten ihre Erzählungen allerdings auch. Sie gaben die Geschichten dieser dramatischen Geschehnisse weiter, wobei sie sie nur dann ein wenig ausschmückten, wenn sie sich nicht mehr ganz an die Tatsachen erinnern konnten. Künstler, die den Bergen nie näher gekommen waren als bis zur südlichen Stadtmauer, schrieben Lieder, Stücke und Gedichte und trugen sie vor, wodurch die Schlacht zur Geschichte wurde: eine Mischung aus Folklore, Wunschdenken und ein paar harten Fakten.
    Jordan fand all dies höchst amüsant, doch als er feststellte, dass er zum Führer der furchtloser Erretter der Welt hochgelobt wurde, dem fast alleine ihr Erfolg zu verdanken sei, wehrte er sich gegen solche Lobhudelei und strich die entscheidende Rolle von anderen heraus. In einigen Vierteln nützte ihm das allerdings nicht viel, und oftmals musste er die seltsamen und wundervollen Fähigkeiten abstreiten, die ihm die leichtgläubigeren Bürger zuschrieben. Jordans Problem bestand zum Teil darin, dass jeder ihn als einen aufrichtigen und visionären Führer kannte. Wenn er seine Heldentaten als bedeutungslos hinstellte, wurde dies vor allem seiner Bescheidenheit, die für ihn so charakteristisch war, zugeschrieben.
    Hewe dagegen war immer schon ein Spaßvogel gewesen, der für seinen trockenen Humor und seine phantastischen Geschichten bekannt war, und er brachte es fertig, dass seine Zuhörer sogar noch über die entsetzlichsten Geschichten lachten. Auch ihn sah man als Held, doch er war eher wie sie, einer aus dem Volk.
    Wie immer klappte die Zusammenarbeit der beiden Männer gut. Sie weckten Ergebenheit und Zuneigung bei den Menschen in ihrer Umgebung und setzten ihre Macht klug ein. Der Wiederaufbau der Stadt kam voran, und man schmiedete Pläne für eine bessere, gerechtere Zukunft ihrer Bürger.
    In seinen wenigen ruhigeren Augenblicken dachte Jordan oft an die phantastische Stadt in den Bergen zurück, und der Verlust so vieler unschuldiger Leben - aber auch des Wissens - stimmte ihn traurig. Insgeheim war er überzeugt, solch unglaubliche Bemühungen und Erfolge hätten auch zum allgemeinen Wohl eingesetzt werden können. Warum hatte ein derartiger Fortschritt nur dazu geführt, dass der Tyrannei Vorschub geleistet wurde? Er behielt diese Ansichten jedoch für sich, denn er wusste, dass dies nicht der richtige Augenblick war, sie offen auszusprechen. Die Stadt aus Metall war vernichtet worden, und die meisten Menschen bejubelten das von ganzem Herzen, da sie der Ansicht waren, dieses Schicksal habe sie voll und ganz verdient.
    Nach einer Weile bemerkten die Menschen aus Cleve, dass die Elementalen verschwunden waren. Jordan vermutete die blauen Flammen seien winzige Fragmente des Erd-Geistes, die dieser angesichts seines drohenden Wahnsinns freigesetzt hatte, und obschon er froh über das Anzeichen war, dass wieder Klarheit herrschte, so war das Verschwinden dieser verspielten Geschöpfe für ihn auch ein zusätzlicher beklagenswerter Verlust.
    Das sichtbarste Zeichen für das Verschwinden der Elementalen - vom Wall in Clevemouth abgesehen - war unter- halb von Great Newport zu sehen. Die Blauflammenkammer benötigte einen neuen Namen, denn die Wächter vor ihrem Eingang waren verschwunden. Der Raum aus Marmor stand aller Welt offen, sein Boden und seine Wände so makellos wie immer. Jordan und Hewe waren bald nach ihrer Rückkehr in die Stadt dort gewesen, um einen Blick in das alte Buch zu werfen. Sie konnten es kaum erwarten, die neue Version der jüngsten Ereignisse auf jenen Seiten nachzulesen, die Gemma und Cai solch grausame Hinweise gegeben hatten.
    Die Schrift erwies sich als dünn und kaum lesbar, doch Jordan gelang es, die Worte zu entziffern.
    »Dieser Rückschlag jedoch spornte die Streitkräfte des Tiefen Südens nur zu noch größeren Bemühungen an. Ihre Experimente nahmen rasch an Größe und Stärke zu, und schon bald konnten sie auf

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