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Die träumende Welt 03 - Das Zeitalter des Chaos

Titel: Die träumende Welt 03 - Das Zeitalter des Chaos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jonathan Wylie
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Schwarms, das durch die Enge des Raumes noch lauter wirkte.
    Langsam sammelten sich die Bienen an einer Wand, und der Lärmpegel reduzierte sich zu einem leisen Summen. Die beiden Mitglieder des Untergrunds erhoben sich nervös und betrachteten erstaunt die Wand. Die winzigen Insekten hatten sich zu schimmernden Buchstaben in lebhaftem Gold und Schwarz formiert.
    GENÜGT DAS? fragten sie.
17. KAPITEL
    Dale führte Cai rasch durch das Gewirr der Straßen. Der Bienenschwarm schwebte über ihren Köpfen. Dale hatte zahlreiche Verpflichtungen, die seine Aufmerksamkeit verlangten, und hatte, ausgelöst durch die letzte Demonstration des Zauberers, eine Möglichkeit gesehen, zwei Fliegen mit einer Klappe zu schlagen und sich gleichzeitig davor zu schützen, getäuscht zu werden. Instinktiv hatte er mit dem Mann aus dem Norden Freundschaft geschlossen, doch in den letzten Jahren hatte zu viele Betrügereien gesehen, um irgendetwas - oder irgendjemanden - allein nach dem äußeren Schein zu beurteilen.
    »Wo gehen wir hin?« fragte Cai. Sie hatten Chads Haus rasch und ohne die Angabe eines Ziels verlassen.
    »Ich möchte dich jemandem vorstellen«, antwortete Dale. »Sie arbeitet in unserem Hauptquartier in der Nähe des Stadtzentrums.«
    »Weiß sie, wo Gemma ist?« erkundigte sich der Zauberer sofort.
    »Nicht besser als ich auch«, gab Dale zurück.
    »Wie kann sie dann helfen?«
    »Weil sie Gemma ebenfalls wiederfinden will.«
    »Wiederfinden?«
    »Zana traf auf dem gleichen Schiff in Cleve ein wie Gemma. Sie gehörte zur selben Gruppe. Kurze Zeit später wurden sie getrennt, aber jetzt setzt sie mir schon seit Monaten zu, ich soll erlauben, dass sie Gemma suchen darf.«
    »Dann weiß du also doch, wo sie ist!« rief Cai, gleichzeitig erregt und empört.
    Dale schüttelte den Kopf.
    »Ich will es dir erklären«, begann er geduldig. »Gemma blieb nach dem Kampf im Turm noch einige Monate in Great Newport, aber das Letzte, was ich gehört habe ist, dass sie fortgegangen ist, um sich auszuruhen.«
    »Wohin?« fragte der Zauberer, der überzeugt war, dass sie ihren geheimen Ort aufgesucht hatte.
    »Ich weiß es nicht«, gab Dale zurück. Auch wenn ich es mir wahrscheinlich denken kann, dachte er. »Man hat mir erzählt, Gemma und Arden befänden sich an einem sicheren Ort und dürften nur im äußersten Notfall gestört werden.«
    »Wer ist Arden?«
    »Ein enger Freund von ihr. Hat ihr, glaube ich, einmal das Leben gerettet.«
    Cai wurde von einem Gefühl ergriffen, das er sich weigerte, als Eifersucht zu erkennen. Er schob es von sich und fragte, »Woher hast du diese Information?«
    »Von einem meiner Kollegen, Hewe. Ich glaube, im Augenblick hält er sich in Great Newport auf. Und dorthin werde ich auch dich und Zana schicken.«
    Ah, wenigstens ein kleiner Fortschritt, dachte Cai. Er fragte sich kurz, ob Dale ihm etwas verheimlichte.
    »Jedenfalls«, fuhr der Südländer fort, »ist es fast einen Monat her, seit Hewe zuletzt dort war. Es ist also durchaus möglich, dass Gemma inzwischen wieder nach Newport zurückgekehrt ist.«
    Die Vorstellung hob Cais Stimmung beträchtlich.
    »Und wenn nicht, müsstest du dort zumindest etwas über sie in Erfahrung bringen können«, schloss Dale. Und wenn du nicht der bist, der du zu sein behauptest, werden dir Jordan und Hewe schon sehr bald auf den Zahn fühlen, fügte er für sich hinzu. Er hatte nicht die Absicht, den Fremden in das Tal zu führen, wo Gemma nicht unter dem Schutz des mächtigen Untergrunds stand.
    Das Hauptquartier in Altonbridge befand sich in einem Gebäude, das einer Mietskaserne ähnlich sah. Dort waren einst die Büros der Gilde untergebracht gewesen, der kürzlich gestürzten Regierungs- und Handelsorganisation. Dale bat Cai in einen kleinen Raum, den ein riesiger Schreibtisch fast gänzlich füllte, hinter dem eine attraktive dunkelhaarige Frau Anfang Dreißig saß. Sie redete mit einem jungen Mann, der neben ihr stand.
    »Nein. Nein. Nein!« sagte sie gerade. »Sie sollten dorthin gehen.« Um ihre Worte zu unterstreichen, tippte sie mit den Zeigefinger auf ein Blatt Papier, das auf dem Schreibtisch lag. Sie warf einen kurzen Blick auf die Neuankömmlinge, gab zu erkennen, dass sie sie wahrgenommen hatte, redete aber weiter. »Der Trupp aus der Real Street braucht frühestens in zwei Monaten Dachziegel, aber wenn die Häuser in Nordviertel nicht bald gedeckt werden, sind sie bis zum Frühling zerstört. Geh und sag Bevin Bescheid, und sorge dafür, dass er

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