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Die träumende Welt 03 - Das Zeitalter des Chaos

Titel: Die träumende Welt 03 - Das Zeitalter des Chaos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jonathan Wylie
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Platz erhob.
    »Du bist also der Zauberer«, meinte der Neuankömmling.
    Cai nickte. »Ganz recht.«
    »Er behauptet, Gemma zu kennen«, warf Chad ein. »Er sagt, sie seien zusammen aufgewachsen.«
    Das stimmt nicht ganz, dachte Cai, korrigierte das naheliegende Missverständnis aber nicht.
    »Ich habe ihm nichts verraten, was nicht allgemein bekannt ist«, stellte Chad leicht abwehrend fest.
    Ich kann ihnen nicht verübeln, dass sie mir nicht trauen, entschied Cai. Trotzdem war er enttäuscht. So nah und doch so ...
    »Vergib uns, aber in der Vergangenheit hatten wir Gründe, Fremden gegenüber misstrauisch zu sein«, erklärte der Neue wie als Antwort auf Cais unausgesprochene Worte. »Ich heiße Dale.«
    »Ich bin Cai.«
    »Ich habe von dir gehört.«
    »Dann kennst du Gemma?« rief Cai.
    »Schon möglich.« Dale war noch immer vorsichtig. Er konnte sich nicht erinnern, dass Gemma während ihres Ritts vom Tal nach Altonbridge von einem Cai gesprochen hatte, doch in einem späteren Gespräch mit Hewe war der Name aufgetaucht. Er zermarterte sein Hirn bei dem Versuch, sich zu erinnern, was gesprochen worden war, doch ohne Erfolg.
    »Bitte«, sagte Cai. »Kannst du mir sagen, wo sie sich aufhält?«
    Dale antwortete mit einer Frage.
    »Kannst du beweisen, dass du ihr Freund bist?«
    Der Zauberer seufzte. Gemmas Schutz war wirklich ausgezeichnet.
    »Ich kann euch von ihrem früheren Leben erzählen«, meinte er. »Ich war es, der ihr beigebracht hat, einen Drachen zu fliegen. Und ich weiß, dass sie von diesem Können Gebrauch gemacht hat, seit sie hier ist.«
    Dale sah ihn abschätzend an.
    »Ich weiß nichts über ihr Leben, bevor sie nach Cleve gekommen ist«, sagte er. »Beschreib sie mir.«
    »Sie hat rotes Haar«, begann Cai.
    »Das weiß jeder«, murmelte Chad, doch Dale gab ihm ein Zeichen, dass er schweigen solle, und Cai fuhr fort.
    »Ihre Haut ist hell und voller Sommersprossen. Ihr Augen sind grau. Sie ist einundzwanzig, fast zweiundzwanzig jetzt. Und sie ist wunderschön.«
    Dale nickte.
    »Woher weiß du von ihren Heldentaten hier?« fragte er.
    »Manchmal verschmelzen unsere Gedanken miteinander«, erwiderte der Zauberer. »Nicht oft, und wenn, dann nur für kurze Zeit. Aber ich habe einen Teil ihres Fluges aus den Bergen gesehen, und ich habe gesehen, wie sie durch die blaue Wand gegangen ist. Und der Kampf auf dem Turm ...« Er erinnerte sich. »Und wie sie die Kinder in Keld geheilt hat.«
    »Diese Geschichten sind allgemein bekannt«, zeigte sich Dale keineswegs überrascht. »Du hättest sie in einem Gasthaus aufschnappen können.«
    »Warum sollte ich?« fragte Cai verzweifelt. »Was könnte ich mir davon versprechen, fälschlicherweise zu behaupten, Gemma zu kennen? Und was muss ich tun, um dich zu überzeugen, dass ich tatsächlich ihr Freund bin?«
    Der andere antwortete nicht, also versuchte es der Zauberer erneut.
    »Es gab noch ein weiteres Mal«, sagte er. »Als sie die Verborgene aufgesucht hat.«
    »Was?«
    »Diese alte Frau, die ihr geholfen hat. Adria.«
    Cai bemerkte Dales vorübergehende Verwirrung und schöpfte neue Hoffnung. »Sie hat Gemma gezeigt, wie sie ihre magischen Fähigkeiten einsetzen kann«, fuhr er fort. »Das geschah kurz nachdem Gemma ihren besonderen Ort, wie sie es nennt, verlassen hatte.« Er behielt sein Gegenüber genau im Auge, in der Hoffnung, endlich von ihm akzeptiert zu werden. Eine ganze Weile verstrich, ohne dass jemand etwas sagte.
    Dale überlegte fieberhaft. Er und Hewe waren bei Gemma gewesen, als sie Adria aufgesucht hatte, und seines Wissens waren sie die einzigen, die etwas von der Begegnung wussten. Trotz seines Misstrauens fühlte er sich allmählich beeindruckt.
    »Kannst du beweisen, dass du ein Zauberer bist?« fragte er unvermittelt.
    Cai dachte einen Augenblick lang nach. »Ich gebrauche Magie nicht gerne leichtfertig«, sagte er, »aber ich denke, dies ist eine angemessene Gelegenheit.« Er schnippte mit den Fingern, und eine abgebrannte Kerze auf dem Tisch entzündete sich. Ein Wink mit der Hand, und sie war wieder erloschen. Chad stockte der Atem, Dale jedoch blieb gelassen.
    Mal sehen, wie du darauf reagierst, dachte Cai mit einem Anflug von Boshaftigkeit. Er war ihr Misstrauen allmählich leid. Ihm war aufgefallen, dass eines der Fenster offenstand, und schickte dem Schwarm eine Nachricht. Ein paar Augenblicke später begannen die Bienen, in das Zimmer hineinzuströmen. Chad und Dale gingen in Deckung, entnervt vom zornigen Summen des

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