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Die träumende Welt 03 - Das Zeitalter des Chaos

Titel: Die träumende Welt 03 - Das Zeitalter des Chaos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jonathan Wylie
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erzählt, der vor kurzem in Altonbridge stattgefunden hatte, aber von einem einzelnen Mann konnte er kein vollständiges Bild erwarten.
    Geh behutsam zu Werke, mahnte der Zauberer sich zur Vorsicht.
    Er erreichte das gesuchte Haus und klopfte beherzt an. Nach wenigen Augenblicken öffnete sich die Tür, und ein Mann schaute heraus. Er hatte eine Scheibe Brot in seiner rechten Hand und kaute herzhaft. Beim Anblick seines Besuchers stockte sein Kiefer, und er warf einen argwöhnischen Blick auf den Bienenschwarm.
    Cai grinste breit. »Bist du Chad?« erkundigte er sich.
    Der Mann nickte, den Blick immer noch nach oben gerichtet.
    »Mein Name ist Cai. Ich bin ein Zauberer von den Inseln im Norden.« Cais Lächeln wurde breiter. So gehe ich also behutsam zu Werke! dachte er leicht amüsiert.
    Chad schluckte und senkte den Blick, um dem Besucher ins Gesicht zu sehen.
    »Ich kann sie fortschicken, wenn sie dich stören«, sagte Cai. Chad antwortete nicht. »Kann ich reinkommen?« fragte Cai. »Ich habe ein paar Fragen, auf die ich eine Antwort brauche, und man hat mir gesagt, dass du mir helfen kannst.«
    Chad fand seine Haltung wieder.
    »Tut mir leid«, meinte er. »Normalerweise bin ich nicht so zurückhaltend mit meiner Begrüßung. Komm rein.« Er winkte Cai mit dem Stück Brot ins Haus. »Aber lass die Bienen draußen.«
    »Natürlich.«
    Cai ging an seinem Gastgeber vorbei und betrat einen düsteren Raum. Auf einem schlichten Holztisch waren Speisen ausgebreitet.
    »Ich frühstücke gerade. Willst du mir Gesellschaft leisten?«
    »Nein, danke«, antwortete Cai. »Ich habe schon gegessen.«
    »Du bist früh auf den Beinen«, meinte Chad und deutete auf einen Stuhl für seinen Gast. »Bitte entschuldige mich einen Augenblick.«
    Er ging in einen angrenzenden Raum, und Cai hörte eine kurze, geflüsterte Unterhaltung, konnte aber nicht verstehen, was gesprochen wurde. Dann das Geräusch einer Tür, die schnell geöffnet und wieder geschlossen wird, und Chad kam zurück ins Zimmer.
    »Stört es dich, wenn ich zu Ende esse?« fragte er und setzte sich an den Tisch. »Ich erwarte gleich noch andere Besucher.«
    »Bitte.«
    »Was sind das für Fragen, auf die du eine Antwort brauchst?«
    »Ich habe ein wenig von den letzten Ereignissen hier mitbekommen«, begann Cai, »aber ich würde gerne von jemandem mehr darüber hören, der in vorderster Front dabei war.« »Das ist stark übertrieben«, brummte Chad.
    »Aber du bist doch ein Mitglied des Untergrunds?«
    »Ja, aber ein Fußsoldat, kein General.«
    »Du bist sicher zu bescheiden«, sagte Cai, doch Chad zuckte nur mit den Achseln. »Ich habe gehört, im Turm hat ein entscheidender Kampf stattgefunden«, versuchte der Zauberer ihn auszuhorchen.
    Chad nahm einen Mundvoll Essen und kaute langsam. Dann schluckte er und betrachtete Cai mit echter Neugier.
    »Das war in Newport, nicht hier«, erklärte er.
    »Entschuldige. Ich bin erst kurz in diesem Land«, erwiderte der Zauberer. »Wo liegt das?«
    »Great Newport, Hauptstadt von Cleve. Das liegt ungefähr zweihundert Meilen westlich von hier«, antwortete sein Gegenüber. »Entlang der Küstenstraße.«
    »Eine Frau namens Gemma war in diesen Kampf verwickelt, nicht wahr?« fragte Cai. Sein Herz klopfte schneller.
    »Was hast du mit Gemma zu schaffen?« wollte Chad wissen, der argwöhnisch geworden war.
    »Sie ist eine Freundin von mir«, antwortete Cai benommen vor Freude, trotz der Vorsicht des anderen Mannes. Dieser Mann kannte Gemma! Endlich hatte Cai das Gefühl, unter Freunden zu sein - ihren Freunden - und dass er sie bald finden würde.
    »Ich kenne sie schon seit ihrer Kindheit«, fuhr er fort. »Weißt du, wo sie sich im Augenblick aufhält?«
    Chad schüttelte den Kopf.
    »Aber du kannst mir helfen, es herauszufinden?«
    »Warum willst du sie finden?«
    Cai gab nicht die Antwort, die ihm augenblicklich in den Sinn kam. Statt dessen erklärte er Chad, was er sich selbst eingeredet hatte, um seine Reise zu rechtfertigen.
    »Wichtige Dinge geschehen in unserem Land. Gemma spielt dabei eine entscheidende Rolle - und Magie ebenfalls. Als ihr Freund und als Zauberer fällt auch mir dabei eine Rolle zu, doch vorher muss ich sie finden. Ich bin von so weit her gekommen ...«
    Ein Klopfen an der Tür unterbrach ihn.
    »Herein!« rief Chad und wirkte fast erleichtert, als ein schlanker, drahtiger Mann den Raum betrat. Er schob seine feuchte Kapuze zurück, nickte Chad zu, dann drehte er sich um zu Cai, der sich von seinem

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