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Die Tramps von Luna

Die Tramps von Luna

Titel: Die Tramps von Luna Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert A. Heinlein
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Fahrräder, die jetzt natürlich den Markt überschwemmten. Roger Stone gab gerade soviel von ihrem Geld frei, wie sie für die Anschaffung benötigten. Noch am Spätnachmittag des Mittwochs verluden sie ihren kostbaren Schatz. Cas wog sie, Meade schrieb, und Pol hievte sie in die Luke. Alles andere war bereits im Schiff; der Wiegemeister wollte das Schiff überprüfen, sobald die Ladung an Bord war. Roger Stone begutachtete den Laderaum, da er persönlich für das Gleichgewichtsverhältnis im Schiff haftete.
    Zusammen mit Castor verstaute er die letzten Stücke. »Einige scheinen ihr Geld kaum wert zu sein«, stellte er fest.
    »Ramsch, wenn du mich fragst«, fügte Meade hinzu.
    »Du bist aber nicht gefragt«, erklärte Pol.
    »Rede anständig mit mir, sonst kannst du dir eine andere Sekretärin suchen.«
    »Vorsicht, Kleiner«, riet Castor. »Vergiß nicht, daß sie umsonst arbeitet. Paps, ich gebe zu, daß sie zum Teil fürchterlich aussehen, aber Pol und ich wollen sie unterwegs aufmöbeln. Sie werden wie neu wirken.«
    »Wehe, ihr verkauft sie als neu! Aber ich habe das Gefühl, daß ihr euch etwas übernommen habt. Wenn wir den Frachtraum schließen, ist hier kein Millimeter frei. Wo wollt ihr denn die Dinger reparieren? Falls ihr daran gedacht habt, daß ich euch das Wohnzimmer zur Verfügung stelle, habt ihr euch getäuscht.«
    »Nein, das war gar nicht unsere Absicht. Sobald wir im Raum sind, befestigen wir die Fahrräder am Außenrumpf des Schiffes und richten uns die Schleuse als Reparaturzentrale ein.«
     
    *
     
    Halb Luna City verabschiedete sich von ihnen. Der augenblickliche Bürgermeister Thomas Beasley geleitete Roger Stone zum Schiff; die wenigen Überlebenden der Gründerväter waren zu Hazels Ehren gekommen. Eine Abordnung der Juniorenliga und die männlichen Besucher des Technikums trauerten um Meade. Sie heulte und umarmte alle; aber Küsse wurden nicht verteilt. Wer einen Raumanzug trägt, kann nicht küssen.
    Die Zwillinge hatten nur die Aufmerksamkeit eines Händlers, der sein Geld wollte – und zwar gleich.
    Die Erde hing in der Halbphase über ihnen, und die langen Schatten der Obelisk-Berge zogen sich über das Feld. Der Sockel der Moostöter wurde von Scheinwerfern angestrahlt. Ihr schlanker Bug ragte über den Lichtkreis hinaus. Am anderen Ende des Startfeldes glänzten die Gipfel der Roger-Young-Kette im Licht der untergehenden Sonne. Orion schimmerte nahe der Erde; nördlich und östlich davon, die Deichsel zum Horizont gesenkt, leuchtete der Große Wagen. Die mächtige Tiefe des Raumes ließ die Gestalten in ihrem Helmen und Raumanzügen zwergenhaft erscheinen.
    Ein Scheinwerfer des entfernten Kontrollturms richtete sich auf das Schiff und blinkte dreimal. Hazel wandte sich ihrem Sohn zu: »Noch dreißig Minuten, Käpt’n.«
    »Gut.« Er pfiff ins Mikrophon. »Ruhe bitte! Vielen Dank, daß ihr alle hergekommen seid. Und auf Wiedersehen!«
    »Wiedersehen, Rog!« »Gute Reise, Leute!« »Aloha!« »Kommt bald wieder!«
    Die Freunde gelangten über eine Rampe in einen der Startfeld-Tunnels. Mister Stone wandte sich seiner Familie zu. »Noch dreißig Minuten. Alles an die Stationen!«
    »Aye, aye, Sir.«
    Hazel kletterte die Leiter nach oben, gefolgt von Pollux. Plötzlich blieb sie stehen, kehrte um und trat ihrem Enkel auf die Finger. »Aus dem Weg, junger Mann!« Sie sprang nach unten und rannte der Gruppe nach, die sich zum Tunnel begab. »He, Tom! Beasley! Warte! Einen Augenblick …«
    Der Bürgermeister blieb stehen und drehte sich um. Sie drückte ihm ein Paket in die Hand. »Kannst du das für mich aufgeben?«
    »Natürlich, Hazel.«
    »Braver Junge, Leb wohl.«
    Als sie zurück ins Schiff kam, fragte Roger: »Was sollte die plötzliche Panik, Hazel?«
    »Sechs Kapitel. Da bleibe ich die ganze Nacht wach, um sie fertigzuschreiben – und dann merke ich nicht einmal, daß ich vergessen habe, sie aufzugeben.«
    »Dein Kopf ist noch auf den Schultern?«
    »Werde nicht unverschämt, Kleiner.«
    »Marsch, ins Schiff.«
    »Aye, aye, Sir.«
    Als alle an Bord waren, nahm der Wiegemeister die letzte Überprüfung vor. »Zwei Komma sieben Pfund unter der Höchstgrenze, Kapitän«, sagte er und hängte die nötigen Gewichte an. »Knappe Berechnung. So, Sie können starten.«
    »Danke, Sir.«
    Roger Stone zog die Leiter ein und schloß die Luftschleusentür. Er warf einen Blick in den Kontrollraum. Castor hatte es sich bereits im Kopilotensitz bequem gemacht. »Zeit?«
    »Minus siebzehn

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