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Die Tramps von Luna

Die Tramps von Luna

Titel: Die Tramps von Luna Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert A. Heinlein
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hundert.«
    »Und ist es das nicht?«
    »Ich weiß nicht. Ihr müßt es mir beweisen.« Ihr Vater griff nach einem Buch und legte es in das Lesegerät. Dann wählte er eine bestimmte Seite. Es war eine Übersicht der bisher bekannten Mathematikgebiete. »Mal sehen, ob ihr da durchfindet.«
    Die Zwillinge sahen die Seite mit starren Blicken an. In der oberen linken Ecke entdeckten sie ein paar Dinge, die sie gelernt hatten. Der Rest der Seite war unbekanntes Territorium. In den meisten Fällen kannten sie nicht einmal die Bezeichnungen. Es stimmte, daß sie die angewandte Mathematik beherrschten. Aber sie waren noch nie auf den Gedanken gekommen, daß das nur ein winziger Ausschnitt der Gesamtmathematik sein könnte.
    »Paps«, fragte Pollux kleinlaut, »was ist eine ›Hyperideale‹?«
    »Wird höchste Zeit, daß du es herausfindest.«
    Castor warf seinem Vater einen raschen Blick zu. »Wie viele dieser Gebiete hast du studiert, Paps?«
    »Viel zu wenige. Aber meine Söhne sollen mehr wissen als ich.«
    Man einigte sich darauf, daß die Zwillinge während der ganzen Reise Mathematik studieren sollten, und zwar nicht nur unter Aufsicht von Roger und Hazel, sondern systematisch per Fernkursus. Sie nahmen genug Material für ein Jahr mit. Die ausgearbeiteten Lektionen konnten von jedem Hafen zur Erde geschickt werden. Mister Stone war zufrieden, denn insgeheim hatte er die Überzeugung, daß ein Mensch mit soliden Mathematikkenntnissen sich im Leben durchsetzen konnte.
    »So, Jungs, und was nun die Fracht betrifft …«
    Die Zwillinge warteten, und er fuhr fort: »Ich nehme das Zeug für euch mit … und ihr bezahlt Frachtkosten.«
    Die Blicke der Zwillinge wurden wachsam. »Was verstehst du unter Frachtkosten?« fragte Castor.
    »Das überlegt ihr euch. Ich werde die Zahlen überprüfen. Versucht mich nicht zu beschummeln, sonst müßt ihr eine Strafgebühr zahlen. Als Geschäftsleute dürft ihr scharfe Kalkulation nicht mit Betrug verwechseln.«
    »In Ordnung, Sir. Äh – wir können immer noch nicht bestellen, wenn wir nicht wissen, wohin die Reise geht.«
    »Richtig. Wie würde euch Mars als erste Haltestelle gefallen?«
    »Mars?« Die beiden sahen in die Ferne. Ihre Lippen bewegten sich lautlos.
    »Hört auf, euren Gewinn zu berechnen; noch seid ihr nicht dort.«
    »Mars ist großartig, Paps.«
    »Schön. Und noch eines – wenn ihr euer Studium vernachlässigt, verkauft ihr keinen Blechnagel.«
    »Oh, und ob wir lernen werden!« Die Zwillinge verschwanden, bevor ihnen noch mehr Bedingungen auferlegt wurden. Roger Stone sah lächelnd auf die geschlossene Tür. Brave Jungs! Ein Glück, daß er nicht mit ein paar gehorsamen kleinen Dummköpfen geschlagen war!
    Als die Zwillinge ihr Zimmer erreichten, nahm Castor sich sofort den Katalog des Vier-Planeten-Exports vor. »Cas?« fragte Pollux.
    »Stör mich nicht.«
    »Ist dir schon aufgefallen, daß Paps sich so lange herumschubsen läßt, bis er seinen Willen bekommt?«
    »Klar. Gib mir den Rechenschieber.«

 
5
     
    Die Moostöter wurde von der Bodenmannschaft des Raumhafens geholt – sehr zum Protest der Zwillinge, die sich gern einen Traktor gemietet und die Arbeit zum halben Preis ausgeführt hätten. Die restliche Summe wollten sie sich von Mister Stone auf die Frachtkosten anrechnen lassen.
    »Versicherung?« fragte ihr Vater.
    »Hm, eigentlich keine.«
    »Es wäre auch unser Risiko«, meinte Castor. »Schließlich haben wir wertvolle Güter zu transportieren.«
    Aber Roger Stone gab nicht nach. Er überließ die schwierige Aufgabe – nicht ganz zu Unrecht – den geübten Fachkräften.
    Und so zog das stattliche Raumschiff mit ganzen zwei Meilen pro Stunde zum Hafen hin ab. Als die Zwillinge sahen, wie schwierig die Handhabung war, obendrein bei den ständigen kleinen Mondbeben, die das Schiff erschütterten, gestanden sie sich ein, daß Mister Stone recht gehabt hatte.
    Der mythische Durchschnittsmensch braucht dreieinhalb Pfund Nahrung täglich, dazu vier Pfund Wasser (zum Trinken, nicht zum Waschen) und vierunddreißig Pfund Luft. Der kürzeste und wirtschaftlichste Weg vom Mond nach Mars dauert siebenunddreißig Wochen. Diesen Zahlen nach brauchte also die Stone-Familie etwa eine Tonne Verzehrgüter pro Woche.
    Zum Glück sah es in Wirklichkeit rosiger aus, sonst wäre die Moostöter wohl nie gestartet. Luft und Wasser in einem Raumschiff konnten immer wieder gereinigt und verwendet werden, wie auch auf einem Planeten. Gemüse wuchs in der

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