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Die Tramps von Luna

Die Tramps von Luna

Titel: Die Tramps von Luna Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert A. Heinlein
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hielt ihn ein paar Stunden lang unter einer leichten Hypnose. Als er aufwachte, wollte er essen. Sie gab ihm ein paar Löffel Eierkrem; beim ersten Bissen würgte er, aber das waren reine Schluckbeschwerden in der Schwerelosigkeit. Danach ging es besser.
    Als Dr. Stone ihm nichts mehr geben wollte, protestierte er heftig. Anschließend verlangte er, daß sie ihn losschnallen sollte. Diesen Wunsch erfüllte sie ihm, aber sie beauftragte Meade mit seiner Bewachung. Dann ging sie zurück zu ihrem Mann. Hazel und Castor arbeiteten am Komputer; Pollux schrieb die Ablesungen von der Erdstation nieder. Edith zog Roger Stone auf die Seite und flüsterte: »Liebling, ich glaube, es ist überstanden. Er hat gegessen – ohne sich zu übergeben.«
    »Bist du ganz sicher? Ich möchte nicht das geringste Risiko eingehen.«
    Sie zuckte mit den Schultern. »Ich bin Ärztin und kann keine Horoskope stellen.«
    »Und wofür entscheidest du dich?«
    »Ich bin für den Weiterflug zum Mars.«
    »Gut.« Er seufzte. »Die Raumkontrolle hat meinen veränderten Plan nämlich abgelehnt. Ich wollte es dir eben sagen.«
    »Dann haben wir gar keine Wahl.«
    »Du weißt genau, daß ich mich lieber mit dem Richter unterhalte, als daß ich Lowells Leben zerstöre. Aber ich habe noch einen Trumpf im Ärmel.«
    Sie sah ihn fragend an. »Die Kriegsgott ist weniger als zehntausend Meilen hinter uns. Im Notfall könnte ich in etwa einer Woche in gleiche Höhe mit ihr kommen und dich mit dem Kind umsteigen lassen. Sie ist für Passagiere gebaut und besitzt Schwerkraft.«
    »Daran hatte ich nicht gedacht. Nun, nötig wird es wahrscheinlich nicht sein, aber ich bin doch froh, daß Hilfe in der Nähe ist.«
    Pollux hatte seine Arbeit eingestellt und versucht, das Gespräch seiner Eltern mitzuhören. Es gelang ihm nicht; dazu hatten die beiden zuviel Abschirm-Erfahrung. Aber er bemerkte ihren angespannten Gesichtsausdruck und verständigte sich mit seinem Zwillingsbruder.
    »Moment, Hazel«, sagte Castor. »Was gibt es, Pol?«
    »Sollen wir es ihnen gleich sagen?« Er deutete auf seine Eltern.
    »Gut. Ich übernehme die Sache.« Sie gingen nach hinten.
    Roger Stone sah sie stirnrunzelnd an. »Was ist, Jungs? Wir haben eine Menge zu tun.«
    »Jawohl, Sir. Aber wir wollen eine Ankündigung starten.«
    »Ja.?«
    »Pol und ich stimmen dafür daß wir heimfliegen.«
    »Wie?«
    »Wir finden, daß man mit Buster kein Risiko eingehen darf.«
    »Sicher, er ist ein Fratz«, fügte Pol hinzu. »Aber ihr habt schon allerhand in ihn investiert.«
    »Wenn er unseretwegen sterben müßte, würde uns nichts mehr Spaß machen«, fuhr Castor fort.
    »Und selbst wenn er durchkommt – wer will schon wochenlang hinter ihm saubermachen?«
    »Macht euch keine Sorgen wegen des Vetos von der Raumkontrolle. Hazel und ich arbeiten einen Kurs aus, auf dem wir die Queen Mary um Minuten verpassen – um Sekunden, genauer gesagt. Kann natürlich sein, daß sie Angst dabei bekommen.«
    »Ruhe!« sagte Kapitän Stone. »Einer nach dem anderen. Castor, eine direkte Frage: Ihr beide seid also so um das Wohlergehen eures kleinen Bruders besorgt, daß ihr auf alle Fälle nach Luna zurückkehren wollt?«
    »Jawohl, Sir.«
    »Selbst wenn eure Mutier entscheidet, daß es sicher für ihn ist, weiterzufliegen?«
    »Jawohl, Sir. Wir haben lange darüber gesprochen. Selbst wenn es jetzt besser mit ihm aussieht, so war er doch schwerkrank, und die Reise nach Mars ist für einen Kranken nicht angenehm. Wir möchten nichts riskieren.«
    Hazel war ihnen nachgekommen und hörte zu. Jetzt sagte sie: »Edelmut steht dir nicht, Cas. Andersherum wirkst du überzeugender.«
    »Du hältst dich heraus, Mutter. Pol?«
    »Wie Cas sagte. Himmel, wir können noch genug Reisen machen.«
    Roger Stone sah seine Söhne an. »Ich muß sagen, daß es mich überrascht, soviel Familiensolidarität bei diesem Individualistenhaufen zu entdecken. Mutter und ich werden uns mit Stolz und Dankbarkeit daran erinnern. Aber zum Glück ist das Opfer unnötig. Wir fliegen weiter zum Mars.«
    Hazel betrachtete ihn düster. »Roger, hast du dir beim Start den Kopf angestoßen? Wir müssen das Kind nach Luna zurückbringen. Ich habe mit den Jungs gesprochen, und sie meinen es ernst.«
    »Paps, wenn du Angst vor dem schrägen Kurs hast, dann übernehme ich die Steuerung …«, begann Castor.
    »RUHE!« Als er sie endlich hatte, sagte er halblaut vor sich hin: »In den Gesetzen steht, daß ich hier bin, um Befehle zu erteilen, nicht, um

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