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Die Tramps von Luna

Die Tramps von Luna

Titel: Die Tramps von Luna Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert A. Heinlein
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Erklärungen abzugeben. Und ich werde mich daran halten, selbst wenn ich meine eigene Mutter in Eisen schließen muß.« Er hob die Stimme. »Alles an die Stationen! Fertigmachen zum Steuermanöver! Abflug zum Mars!«
    Edith Stone sagte leise zu Hazel: »Dem Kleinen geht es gut, Mutter. Du darfst es mir glauben.« Dann wandte sie sich an ihre Söhne. »Castor, Pollux – kommt her.«
    »Aber Paps sagte …«
    »Ich weiß. Kommt zuerst her.« Sie gab jedem einen Kuß. »Und nun an die Stationen.«
    Meade erschien an der Luke. Sie zog Lowell wie einen Luftballon hinter sich her. Er wirkte fröhlich, und sein Gesicht war über und über mit Schokolade verschmiert. »Was soll denn der Lärm?« fragte Meade. »Ihr habt nicht nur uns geweckt, sondern bestimmt alle Passagiere in den Schiffen hinter uns.«

 
7
     
    Die Zündung am erdnächsten Punkt hatte geklappt. Roger Stone hielt zwar viel von seinen Zwillingen, aber diesmal hatte er das Manöver persönlich übernommen. »Achtung – Beschleunigung in fünf Sekunden!«
    Sie beschleunigten mit vier g, aber lediglich eine Minute lang. Kapitän Stone beobachtete im Teleskop seine drei Bezugspunkte – Spika, Deneb und Fomalhaut. Sie waren genau hintereinander ausgerichtet.
    Hazel rief: »Brennschluß!« und im gleichen Augenblick wurde der Druck von ihm genommen. Er holte tief Atem und sagte ins Mikrophon: »Edith?«
    »Ja, Liebling«, flüsterte sie. »Bei uns ist alles in Ordnung.«
    »Maschinenraum?«
    »Okay!« rief Pollux.
    »Gut, dann macht alles dicht.« Es hatte keinen Sinn, Hazel und Pollux im Maschinenraum festzuhalten. Wenn sich Korrekturen ergeben sollten, dann konnten sie erst Wochen später nach genauen Berechnungen erfolgen.
    Mit hängenden Schultern stand Roger Stone auf. Er war erschöpft und ausgelaugt wie selten zuvor. Seit dem Start hatte er sich mit Anregungsmitteln wachgehalten. »Ich gehe für die nächsten zwölf Stunden in die Falle«, seufzte er. »Ihr könnt schon mal unseren Vektor überprüfen. Aber weckt mich nur, wenn es ganz wichtig ist. Alles andere sehe ich mir an, wenn ich ausgeschlafen habe.«
    »Aye, aye, Käpt’n Bligh!«
    Die erste Oberprüfung zeigte, daß ihr Kurs völlig in Ordnung war. Hazel ging auch ins Bett – wobei »Bett« figurativ zu verstehen war, denn Hazel schnallte sich nie an, sondern ließ sich während des Schlafens frei in der Kabine herumtreiben. Sie teilte den Schlafraum mit Meade. Die Zwillinge waren mit Buster zusammen. Sie versuchten auch einzuschlafen, aber der Kleine war alles andere als müde. Er untersuchte gerade die Möglichkeiten des freien Falls und wollte Fangen spielen. Die Zwillinge hatten keine Lust dazu, aber Lowell spielte trotzdem.
    Pollux packte ihn am Knöchel. »Hör mal! Hast du uns nicht Scherereien genug gemacht, als du krank warst?«
    »Ich war nicht krank.«
    »So? Und wer hat die Ferkelei veranstaltet? Der heilige Niemand?«
    »Den gibt’s ja gar nicht! Ich war nicht krank. Du lü-lügst, du Iü-lügst, du lü-lügst.«
    »Streite nicht mit ihm«, vermittelte Castor.
    »Bring ihn einfach um und wirf ihn aus der Schleuse. Den Massenfaktor können wir morgen korrigieren.«
    »Ich war nicht krank.«
    Pollux meinte: »Meade hatte in den letzten Stunden genug Zeit zum Schlafen. Vielleicht können wir sie dazu bringen, den kleinen Teufel zu hüten.«
    »Gut, ich werde es versuchen.«
    Meade war wach. Sie ließ sich die Sache durch den Kopf gehen. »Was zahlt ihr?«
    »Schwesterlein, sei nicht eklig!«
    »Hm – wie wäre es mit drei Tagen Abspülen?«
    »Erpresserin! Also, abgemacht. Da, hol dir den Kadaver!«
    Da Meade den Schlafraum als Kinderzimmer brauchte, legten sich die Zwillinge in den Kontrollraum und schnallten sich auf den Liegen fest. Auch sie waren hundemüde.

 
8
     
    Kapitän Stone ließ alle bis auf Dr. Stone und Lowell den neuen Kurs berechnen. Sie gingen von den gleichen Daten aus, und zwar verarbeiteten sie die Informationen der Raumkontrolle mit den Ablesungen der eigenen Instrumente. Roger Stone wartete, bis alle fertig waren, dann verglich er die Ergebnisse.
    »Hazel?«
    »Mehr als eine Million Meilen weichen wir nicht vom Mars ab, Käpt’n.«
    »Meinen Berechnungen nach kommen wir genau hin.«
    »Jetzt, wo du es erwähnst, sehe ich, daß meine Zahlen das gleiche aussagen.«
    »Cas? Pol? Meade?«
    Die Zwillinge hatten auf sechs Dezimalstellen das gleiche Ergebnis und unterschieden sich nur durch eine Dezimalstelle von Hazel und ihrem Vater. Meades Lösung hatte mit

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