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Die Tramps von Luna

Die Tramps von Luna

Titel: Die Tramps von Luna Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert A. Heinlein
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fertig, und Hazel spielte mit Buster. Als eben aufgetragen war, kam ihr Vater heim. »Du siehst aus, als wäre dir eine Bestechung geglückt.«
    »Nicht ganz.« Er zögerte, dann fuhr er fort: »Ich gehe zu Edith in Quarantäne.«
    .»Aber, Paps …«, protestierte Meade.
    »Ich bin noch nicht fertig. Während ich fort bin, übernimmt Hazel das Kommando. Sie ist auch das Familienoberhaupt.«
    »Das war ich immer«, erklärte Hazel freundlich.
    »Bitte, Mutter. Jungs, wenn sie euch ein paar Knochen bricht, ist diese Maßnahme von vornherein von mir autorisiert. Verstanden?«
    »Jawohl, Sir.« – »Aye, aye, Sir.«
    »Gut. Ich packe jetzt und verschwinde.«
    »Aber, Paps!« protestierte Meade beinahe weinend. »Willst du nicht wenigstens mit uns essen?«
    Er blieb stehen und lächelte. »Natürlich, Kleine. Hast du gewußt, daß du allmählich ausgezeichnet kochst?«
    Castor sah Pollux an und meinte: »Äh, Paps, eines noch: Sollen wir einfach in diesem engen Schiff warten – bis du wiederkommst?«
    »Ja, natürlich – das heißt, das wird nicht nötig sein. Wenn Hazel einverstanden ist, könnt ihr das Schiff verschließen und euch auf dem Mars umsehen. Ruft uns an, sobald ihr untergekommen seid, und wir stoßen dann zu euch, wenn die Quarantäne vorbei ist.«
    Die Zwillinge seufzten erleichtert.

 
11
     
    Roger Stone steckte sich prompt an und mußte gepflegt werden – wodurch sich die Quarantänezeit verlängerte. Die Zwillinge hatten um so mehr Zeit, ihr Talent zum Unfugtreiben auszunützen. Die zusammengeschrumpfte Familie nahm die Fähre zum Mars, und obwohl das Ding winzig und unbequem war, mußten sie enorme Flugpreise entrichten. Von den Frachtkosten ganz zu schweigen …
    Die Zwillinge hatten die Fahrräder entladen und zwischen Zollschuppen und Verwaltungsgebäude zum Transfer fertiggemacht. Sie waren schockiert über die Summe, die sie bezahlen mußten – im voraus. Sie war höher als der Ladepreis, den sie mit ihrem Vater vereinbart hatten.
    Castor berechnete immer noch ihre Kosten und möglichen Gewinne, als sich die fünf Stones für die Reise nach Marsport festschnallten. »Pol«, sagte er verzweifelt, »wenn wir nicht ganz hohe Preise erzielen, sind wir erledigt.«
    »Werden wir, Opa, werden wir. Es sind schließlich gute Fahrräder.«
    Die Fähre glitt über den Großen Kanal und landete weich auf dem Wasser, wo sie eine Zeitlang friedlich vor sich hinschaukelte. Die Zwillinge waren froh, als sie aussteigen durften. Sie hatten noch nie zuvor ein Wasserfahrzeug bestiegen und fanden diese Art der Fortbewegung unangenehm und geradezu gefährlich. Das kleine Schiff öffnete seine Luken mit einem sanften Zischen, und sie atmeten zum ersten Mal die Marsluft ein. Sie war dünn, aber der Druck war nur wenig schwächer als in der Moostöter – das seit einer Generation vorangetriebene Atmosphäreprojekt hatte Druckanzüge und Atemmasken unnötig gemacht.
    Meade zog die Nase kraus, als sie auf das Dock kletterte. »Was riecht denn da so komisch, Hazel?«
    »Frische Luft. Komisches Zeug, nicht wahr? Komm, Lowell.« Sie betraten alle den Willkommenssaal, in den der einzige Dockausgang mündete. Hazel sah sich um, entdeckte einen Schalter mit der Aufschrift »Visa« und eilte darauf zu. »Los, Kinder. Bleibt in meiner Nähe.«
    Der Angestellte musterte die Papiere, als hätte er noch nie so etwas bearbeitet und als müßte er sich überwinden, es jetzt zu tun. »Sie haben sich auf Phobos ärztlich untersuchen lassen?« fragte er zweifelnd.
    »Sehen Sie selbst nach. Die Stempel sind eingetragen.«
    »Hm. Sie haben keine Einwanderungserklärung ausgefüllt.«
    »Wir sind keine Einwanderer; wir sind Touristen.«
    »Weshalb haben Sie das nicht gesagt? Sie haben keine Kaution gestellt. Alle terranischen Besucher müssen diese Kaution hinterlegen.«
    Pollux sah Castor an und schüttelte den Kopf. Hazel zählte bis zehn und erwiderte: »Wir sind keine Terraner; wir sind Freie Bürger von Luna – und können nach dem Vertrag von 07 volles Gastrecht beanspruchen. Sehen Sie selbst nach.«
    »Oh.« Der Mann sah verwirrt drein, aber er stempelte ihre Papiere ab. »Das macht fünf Pfund.«
    »Fünf Pfund!«
    »Marswährung natürlich. Wenn Sie das Bürgerrecht beantragen, wird Ihnen das Geld zurückerstattet.«
    Hazel zahlte. Pollux rechnete die Summe um und fluchte leise. Allmählich hatte er genug vom Mars. Der Angestellte zählte das Geld nach, griff nach einem Stapel von Heftchen und drückte jedem von ihnen eines

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