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Die Tramps von Luna

Die Tramps von Luna

Titel: Die Tramps von Luna Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert A. Heinlein
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weißt du das?«
    »Ja – und es tut mir leid. Ich sorge dafür, daß euer Anspruch anerkannt wird. Ich würde euch das Geld selbst vorstrecken, wenn mir die Alimente auf drei Planeten einen Cent übrig ließen.«
    »Vielleicht ist das gar nicht nötig.« Er erklärte die Sache mit dem Reflektor. »Wenn wir auf die alte Bahn zurückkommen, ist es uns vielleicht möglich, das Zeug wieder zu angeln.«
    Vandenbergh lachte. »Ich freue mich schon, deine Zwillinge wiederzusehen. In den letzten sieben Jahren sind sie sicher schön gewachsen.«
    »Sei vorsichtig! Die stehlen dir den Kommandositz unterm Hinterteil weg. Aber zurück zu deinem Angebot: Wieviel Reaktionsmasse hast du übrig?«
    »Bestimmt genug. Ich bin gespannt auf das Kapermanöver. So etwas hat noch keiner außer euch versucht.«
    Die Schiffe wurden so nahe aneinandergebracht, daß man einen Schlauch von der Kriegsgott zur Moostöter leiten konnte. Roger und Hazel berührten das Ding nur mit Zangen und Handschuhen, um sich keiner Ansteckungsgefahr auszusetzen. Zwanzig Minuten später wurde die Verbindung gelöst, und die Moostöter hatte einen ordentlichen Vorrat an Reaktionsmasse.
    Und nicht zu früh. Mars erschien rot und groß am Himmel; es wurde höchste Zeit, die Manöver einzuleiten.
     
    *
     
    »Da ist es!« Pollux hatte am Radarschirm gewacht; sein Schrei schreckte Hazel auf.
    »Höchstwahrscheinlich nur ein paar Wildgänse«, kommentierte sie. »Wo?«
    »Da! Siehst du nichts?«
    Hazel mußte brummig eingestehen, daß es sich bei dem Blip tatsächlich um die abgeworfene Ladung handeln könnte. Die nächsten Stunden verbrachten sie damit, die Entfernung und relative Bewegung zu messen und den wirtschaftlichen Annäherungskurs zu berechnen. Roger Stone trieb sie zur Eile an; die Nähe von Mars beunruhigte ihn ein wenig.
    Während der Wartezeit kalkulierten sie gleich die Marslandemanöver durch. Die Moostöter würde natürlich nicht direkt auf dem Mars, sondern am Raumhafen von Phobos landen. Zuerst mußten sie eine fast kreisförmige Ellipse um den Planeten einschlagen und die Bahn der Mondbahn angleichen. Dann, als letztes Manöver, mußten sie das kleine Schiff auf Phobos landen. Das hatte eine Schwierigkeit: Phobos rotierte in zehn Stunden einmal um sich selbst. Das hieß, daß sie nicht nur mit der richtigen Geschwindigkeit am richtigen Ort auftauchen mußten, sondern daß sie obendrein die richtige Zeit beachten mußten.
    Alle rechneten bis auf Buster. Meade ließ sich manchmal von Hazel helfen. Schließlich verkündete Pollux, der weiterhin das Radargerät beobachtet hatte, daß die günstigste Annäherung erreicht sei.
    Roger schnallte sich los und schwebte zu einer Luke. »Da – das Zeug ist direkt vor unserer Nase. Nun aber an die Arbeit.«
    »Ich komme mit«, verkündete Hazel.
    »Ich auch«, stimmte Lowell ein.
    Meade packte ihn an einem Bein. »Das bildest du dir ein, Buster. Wir beide spielen jetzt ein herrliches Spiel: ›Was gibt es zum Abendessen?‹ Viel Spaß, Leute.« Sie begab sich in die Küche und zog Lowell trotz seines Protestes mit.
    Die übrigen waren voll und ganz mit der Bergung ihres Ballastes beschäftigt. Die Zwillinge und Hazel arbeiteten mit Sicherheitsleinen im Freien, während Roger Stone die Dinge nach einem genau ausgeklügelten Gleichgewichtsplan verstaute.
    Schließlich kam Pollux an Castors Warnungsschild. »He! Cas!« rief er. »Hier hast du dein Schreiben wieder.«
    »Wir brauchen es nicht mehr.« Dennoch steckte er es ein. Und plötzlich wurden seine Augen groß. Unter seinen Zeilen stand: »Akzeptiert! Der galaktische Herrscher.«
    Kapitän Stone kam nach draußen, verwundert über die Verzögerung. Er las die Anmerkung und sah seine Mutter an. »Hazel!«
    »Was wollt ihr von mir? Ich war die ganze Zeit hier. Wann hätte ich das schreiben sollen?«
    Stone zerknüllte das Papier. »Ich glaube weder an Geister noch an galaktische Herrscher.«
    Wenn Hazel die Übeltäterin gewesen war, so gab sie es jedenfalls nicht zu. Sie beharrte darauf, daß der galaktische Herrscher eben doch noch nicht tot war. Um es zu beweisen, ließ sie ihn im nächsten Kapitel wieder auferstehen.

 
10
     
    Mars hat zwei ideale Raumstationen – ihre beiden winzigen Monde Phobos und Deimos. Deimos ist eine wild zerklüftete Felsmasse; jeder Kapitän hätte Schwierigkeiten, dort ein Schiff zu landen. Phobos war schon bei der Entdeckung beinahe kugelförmig und verhältnismäßig eben; durch Atomkraft entstand ein Landegürtel rund

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