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Die Tramps von Luna

Die Tramps von Luna

Titel: Die Tramps von Luna Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert A. Heinlein
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Vorräten. Hier draußen gelten nicht die Gesetze von Luna City. Es könnte sein, daß jemand in Versuchung gerät.«
    Dr. Stone wandte sich ihrem Mann zu, und der sagte nervös: »Geh mit Lowell und Meade nach vorn. Ihr schließt die Trennwand, laßt aber die Mikrophone offen. Wenn etwas vorfällt, ruft ihr City Hall an.«
    Als die beiden mit dem Kleinen verschwunden waren, öffnete sich die innere Luftschleusentür. »Sollen wir ihn anspringen, Paps?« flüsterten die Zwillinge.
    »Nein. Bleibt mir aus der Schußlinie.«
    Eine Gestalt im Raumanzug stand geduckt im Eingang. Durch den Helm konnte man keine Gesichtszüge erkennen. Als der Fremde die Pistolen auf sich gerichtet sah, breitete er die leeren Hände aus und sagte: »Was ist los?« Seine Stimme klang vorwurfsvoll. »Ich habe doch nichts getan.«
    Kapitän Stone konnte sehen, daß der Mann keine Waffe trug. Er legte seine eigene Pistole weg. »Entschuldigen Sie. Warten Sie, ich nehme Ihnen den Helm ab.«
    Unter dem Helm kam ein rothaariger Mann mit sanften Augen zum Vorschein. »Was ist los?« wiederholte er.
    »Nichts. Wir wußten nur nicht, wer an Bord kam, und waren ein wenig nervös. Mein Name ist übrigens Stone. Ich bin der Kapitän.«
    »Freut mich, Kapt’n. Ich heiße Shorty Devine.«
    »Willkommen an Bord, Mister Devine.«
    »Shorty reicht.« Er sah sich um. »Äh, Sie müssen verzeihen, daß ich hier eindringe und Ihnen Angst einjage, aber ich hörte, daß Sie einen Arzt an Bord haben. Einen echten Doktor, keinen von diesen komischen Wissenschaftlern, die sich die gleichen Titel zulegen.«
    »Ja, das stimmt.«
    »Also, das ist großartig. In der Stadt ist seit dem Tode des alten Doc Schultz kein Arzt mehr. Und ich brauche dringend einen.«
    »Das tut mir leid. Pol, hole deine Mutter.«
    »Ich komme«, hörte man Ediths Stimme über das Mikrophon. Sie öffnete die Tür und sagte: »Ich bin die Ärztin, Mister Devine. Liebling, ich werde den Mann hier behandeln. Könntet ihr alle verschwinden?«
    Der Besucher sagte hastig: »Oh, das ist nicht nötig.«
    »Ich untersuche nicht gern vor Publikum«, erklärte Edith fest.
    »Aber ich habe noch gar nicht alles erklärt, Madam. Nicht ich bin krank – meinen Partner hat es erwischt.«
    »Oh!«
    »Er hat sich das Bein gebrochen. Quetschte es zwischen zwei Kernmetallstücke. Ich bin leider kein guter Sanitäter, und es geht ihm verdammt schlecht. Könnten Sie gleich mitkommen, Frau Doktor?«
    »Natürlich.«
    »Aber Edith!«
    »Castor, hol mir die Tasche – die schwarze. Hilfst du mir mit dem Anzug, Liebling?«
    »Aber Edith, du …«
    »Es geht alles in Ordnung, Käpt’n. Ich habe mein Boot draußen. Wir sind nur an die neunzig Meilen entfernt. Es dauert bestimmt nicht lange.«
    Kapitän Stone seufzte. »Ich komme mit. Ist in Ihrem Boot Platz für drei?«
    »Natürlich!«
    »Übernimm du das Kommando, Hazel.«
    »Aye, aye, Sir.«
    Sie waren die ganze Nacht weg. Hazel saß am Kontrollbord und verfolgte ihren Weg mit. Als sie zurückkamen, teilte Devine das Frühstück mit ihnen. Er bedankte sich immer wieder. Eben, als er gehen wollte, kam Lowell mit Fuzzy in den Salon. Devine starrte das Tierchen an. »Eine Flachkatze! Oder träume ich?«
    »Natürlich ist es eine. Sie heißt Fuzzy, und sie kommt von Mars.«
    »Also, das ist doch – Sag mal, darf ich sie einen Moment lang streicheln?«
    Lowell sah ihn mißtrauisch an und gewährte ihm dann gnädig die Bitte. »Ist die süß – fast hat man das Gefühl, wieder auf dem Mars zu sein.« Er gab sie zögernd wieder zurück und machte sich auf den Heimweg.
    Dr. Stone bewegte die Finger. »Zum ersten Mal seit meiner Praktikantenzeit habe ich eine Operation im freien Fall durchgeführt. Ich muß wieder etwas üben.«
    »Liebling, du warst großartig. Und Jock Donaher hatte großes Glück, daß wir kamen.«
    »Stand es schlimm, Mammi?« wollte Meade wissen.
    »Ziemlich«, erwiderte ihr Vater. »Die Einzelheiten will ich dir ersparen. Aber deine Mutter hat genau das Richtige getan. Und ich war keine schlechte Krankenschwester, wenn ich das sagen darf.«
    »Du darfst nicht, aber du tust es trotzdem«, meinte Hazel.
    »Roger?« fragte Dr. Stone. »Dieses komische Ding, in dem sie leben, kann doch nicht als Schiff benutzt werden?«
    »In seinem augenblicklichen Zustand würde ich es eher als Floß bezeichnen.«
    »Was machen sie, wenn sie fort von hier wollen?«
    »Wahrscheinlich wollen sie nicht fort. Sie werden in Rufweite von Rock City sterben – was Jock jetzt

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