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Die Tramps von Luna

Die Tramps von Luna

Titel: Die Tramps von Luna Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert A. Heinlein
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seine Frau vor, und Mrs. Fries nahm Hazel ins Schlepptau. Die Zwillinge folgten den Männern in den vorderen Teil des Schiffes. Er war Lagerraum und Laden zugleich; an den Strebepfeilern waren Regale und Borde angebracht, in denen sich Vorräte aller Art befanden. Don Whitsitt hatte sich auf einer Art Sattel festgeschnallt und schrieb auf den Knien.
    Die Augen der Zwillinge wurden groß, als sie einen Blick in die Regale warfen. Zu ihrem Leidwesen waren die Vorräte durch die Vermehrung der Flachkatzen so geschwunden, daß man zuletzt ihre Luxuswaren angegriffen hatte und pietätlos Kaviar und Chikago-Würstchen verzehrt hatte. Pollux flüsterte Castor zu: »Ich hatte keine Ahnung, daß die Konkurrenz so scharf sein würde.«
    »Ich auch nicht.«
    Ein Mann kam auf Fries zu. »Einheitspreis, was diese Zentrifuge betrifft …«
    »Später, Sandy. Ich habe zu tun.«
    Kapitän Stone widersprach. »Aber ich will Sie nicht von Ihren Geschäften abhalten.«
    »Oh, Sandy kann ohnehin nichts tun als warten. Stimmt’s, Sandy? Gib mal Käpt’n Stone die Hand – seine Frau hat Jocko wieder zusammengeflickt.«
    »Tatsächlich? Ich bin mächtig stolz, Sie kennenzulernen, Käpt’n.« Er wandte sich an Fries. »Ernenne ihn gleich fürs Komitee.«
    »Heute abend.«
    »Einen Augenblick«, protestierte Roger Stone. »Ich bin doch nur als Besucher hier. Was sollte ich in Ihrem Gemeinde-Komitee?«
    Fries schüttelte den Kopf. »Sie haben keine Ahnung, was es für unsere Leute bedeutet, einen Arzt in der Nähe zu wissen. Das Komitee hat keine Arbeitstagung. Es will Ihnen nur sagen, wie froh wir sind, Sie hier zu haben. Und Mrs. Stone können wir zum Mitglied machen, wenn sie will. Sie wird allerdings wenig Zeit für die Gemeindearbeit haben.«
    Kapitän Stone fühlte sich in die Enge getrieben. »Immer langsam! Wir wollen sobald wie möglich von hier zur Erde aufbrechen – und meine Frau hat auch keine Praxis mehr. Wir befinden uns auf einer Vergnügungsreise.«
    Fries sah beunruhigt drein. »Sie wird sich nicht um die Kranken kümmern? Aber sie hat doch Jock Donaher auch geholfen?«
    Stone wollte schon energisch seinen Standpunkt klarlegen, als ihm einfiel, daß er in diesen Dingen nicht viel mitzureden hatte. »Ja, gut, sie wird sich um die Kranken kümmern. Aber, verdammt noch mal, deshalb sind wir nicht hergekommen. Meine Frau macht im Moment Urlaub.«
    Fries nickte. »Wir werden sehen, daß wir ihr die Aufgabe so leicht wie möglich machen. Die Dame kann natürlich nicht wie Doc Schultz von einem Felsen zum anderen sausen. Ist das klar, Sandy? Wenn jemand krank ist, soll er sehen, daß er hierherkommt.«
    Der Prospektor nickte feierlich. »Klar, Einheitspreis.«
    Sandy verschwand, und Fries fuhr fort: »Gehen wir zurück ins Restaurant. Martha wird frischen Kaffee haben. Wir müssen uns über ein paar Verwaltungsprobleme unterhalten.«
    »Ehrlich gesagt, ich habe keine Ahnung von Ihrem Leben hier draußen.«
    »Oh, dann muß ich eben zugeben, daß ich einfach jemanden zum Unterhalten brauche. Man sieht hier nicht jeden Tag ein neues Gesicht. Wollen Sie übrigens etwas kaufen? Werkzeuge? Sauerstoffzylinder? Prospektorenausrüstung?«
    »Nichts Besonderes – das heißt, ein Boot könnten wir gebrauchen. Am besten wäre es, wenn wir es in Miete bekämen.«
    Fries schüttelte den Kopf. »Freund, schade, daß Sie ausgerechnet danach gefragt haben. Genau diesen einen Artikel führe ich nicht. Sämtliche Prospektoren von Mars und sogar von Luna strömen hierher, und alle wollen Boote. Aber vielleicht können Don und ich Ihnen so ein Ding aus Ersatzteilen zusammenschweißen, wenn in zwei Monaten die Leuchtkäfer anlegt.«
    Roger Stone runzelte die Stirn. »Hm, das dauert zu lange. Der Start zur Erde ist bereits in fünf Monaten fällig.«
    Ein Mann klopfte ihm auf die Schulter und sagte: »He, Krämer, ich …«
    Das Gesicht von Fries verdunkelte sich. »Sie können mich mit ›Bürgermeister‹ ansprechen!«
    »Häh?«
    »Außerdem sehen Sie doch, daß ich beschäftigt bin.« Der Mann zog sich zurück, und Fries schäumte: »Freund und Feind nennt mich hier Einheitspreis. Wenn er das nicht weiß, kann er mich mit meinem Titel anreden – oder anderswo sein Geschäft abwickeln. Wo war ich? Ach ja, Sie könnten es beim alten Charlie versuchen.«
    »Wie?«
    »Haben Sie den Riesentank gesehen, der an der City Hall festgemacht hat? Das ist Charlies Bude. Er ist ein verrückter alter Knochen und in die Felsbrocken hier verliebt wie alle

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