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Die Traumvektor Tetralogie - II.Aufstieg (German Edition)

Die Traumvektor Tetralogie - II.Aufstieg (German Edition)

Titel: Die Traumvektor Tetralogie - II.Aufstieg (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeamy Lee
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unabwendbare zerstörung von sechs bewohnten planeten in unmittelbarer nähe der explodierenden sonne zur folge, was hieß, in einem umkreis von sechshundert lichtjahren, und die zwar nicht lebensbedrohliche aber doch merkbare beeinträchtigung der biospähren dutzender planeten bis weit über die doppelte und dreifache distanz hinaus.
    »soll’ ich mir gleich die kugel geben? ist sicher besser als zehntausend jahre arbeitslager.«
    mein geist hatte sich selbstständig gemacht, sich vollständig meiner kontrolle entzogen, ich hatte nicht das geringste dagegen tun können, und das schlimmste war, in meinem gedächtnis fand sich nichts, absolut nichts, nicht der kleinste hinweis auf die ereignisse, die sich in den letzten zwei stunden abgespielt hatten. wären nicht hastors aufzeichnungen und der unselige stern gewesen, ich hätte nie etwas von all dem erfahren.
    ich atmete schwer. ich fühlte, wie mein puls unter dem angenehm kühlen bioplasma arbeitete, das auf meine verbrannten hände aufgetragen worden war.
    »das ist ja entsetzlich. warum hat mich denn niemand vor mir gewarnt? ich hatte ja keine ahnung, welche kräfte ein tobender geist entwickeln, in welch’ todbringende waffe er sich verwandeln kann.«
    ich starrte thot an, gefasst auf ein donnerwetter der fürchterlichen art, auf eine qualvolle verbale hinrichtung. ich würde jede strafe dankend akzeptieren und mich darüber freuen, dass sie nicht noch härter ausgefallen war. er öffnete seinen mund und ich versank instinktiv noch etwas tiefer in meinen sessel, hoffte wohl darauf, dass ein teil der akustischen prügel von den nicht vorhandenen kissen abgefangen werden würde und so, wenn schon nicht völlig neutralisiert, doch ein wenig von ihrer lautstärke einbüßten.
    »ich sagte ja früher schon, du wärst ein held, wäre da jetzt nicht diese klägliche sterbende sonne. doch nimm es nicht persönlich, so ein kurzer geistiger aussetzer kann jedem mal passieren. das nächste mal müssen wir alle etwas besser aufpassen.«
    »außerdem sollten wir uns neue mechanismen überlegen, die das gleichzeitige abschalten aller kommandoplätze in zukunft verhindern und solche zwischenfälle vermeiden können.«
    thots stimme klang, als spräche er über das äußerst wichtige, täglich neu auszudiskutierende problem der zuteilung von büroklammern an die unterabteilungen des aktenordnungsamtes, entweder nach farben, in übereinstimmung mit dem couleur der akten oder aber nach ihren größen, entsprechend der unterschiedlichen anzahl von blättern der einzelnen aktenbündel, und nicht über sein ramponiertes schiff und über das bevorstehende chaos, das die evakuierung von sechs planeten unweigerlich zur folge haben würde.
    »es hätte schlimmer kommen können, im großen und ganzen sollten wir froh sein, dass wir noch leben. außerdem haben wir jetzt einen ansatzpunkt, wie wir diese lebewesen zu einem friedlichen miteinander veranlassen können. es hat den anschein, dass diese auseinandersetzung, dieses massaker, wie schon viele vorher, nur auf tragischen missverständnissen beruht, auf fehleinschätzungen.«
    ich war zutiefst beeindruckt. nicht so sehr von der stoischen ruhe, mit der thot die wertverminderung seines schiffes auf kilopreisniveau hinnahm, sondern von der abrupten wandlung seines standpunktes über die daseinsberechtigung der »narbenschiffe«. noch vor etwas mehr als zwei stunden hätte er jede dieser »bestien«, wäre es ihm möglich gewesen, mit vergnügen ins jenseits befördert. doch jetzt dachte er laut über die möglichkeit nach, sich mit ihnen zu verbrüdern und das, obwohl diese fremden für den tod von milliarden lebewesen, darunter auch viele seiner freunde und kameraden, die auf dutzenden schlachtschiffen ihr leben verloren hatten, verantwortlich waren.
    nicht nur er machte sich gedanken darüber. der plötzliche sinneswandel hatte die gesamte besatzung erfasst. im schiff breitete sich ein gefühl der erleichterung aus, nicht aus dem grunde, da eine möglichkeit gefunden worden war, die »narben« zu vernichten, sie in den strömen der ewigkeit untergehen zu sehen, sondern weil nun endlich die aussicht bestand, diesem ganz und gar fremden volk in friedlicher weise zu begegnen.
    »wir hätten viel früher darauf kommen müssen. wir hätten es besser wissen müssen. eben weil unsere vorfahren schon so viele sinnlose, auf irrtümer beruhende kriege geführt haben, hätten wir erkennen müssen, dass wir die aggressoren waren.«
    »zuerst

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