Die Traumvektor Tetralogie - II.Aufstieg (German Edition)
Frage Iannas.
»Null. Das sind doch alles arme Schweine. Solange sie ein einigermaßen erträgliches Leben führen können, einen Job, genug zu Essen haben, werden sie nicht das geringste Risiko eingehen.«
»Sie werden weiter die braven Schäfchen spielen und jeden Versuch sie umzustimmen, sie von der Falschheit ihrer Überzeugung abzubringen, mit einem ›was wollt ihr? Ist doch ein wundervolles Leben, man muss sich um nichts Gedanken machen, die Regierung kümmert sich um alles‹ ungehört abschmettern.«
»Solange es sie nicht persönlich betrifft, geht es sie nichts an, sollen die Gesetzesbrecher doch der gerechten Strafe zugeführt werden, sie haben es ja verdient. Sind sie aber erst in den Klauen der ›Hüter des Gesetzes‹, ist es leider meist zu spät.«
»Wir müssen ..., wir haben keine andere Wahl, als ihr zu vertrauen und mit ihr gemeinsam einen Weg zu finden, der uns am Ende siegen lässt, also hören wir ihr erst mal zu, was sie zu sagen hat.«
»Genau das ist der springende Punkt«, ergriff Anath das Wort, »... Danke übrigens für deine Vorschusslorbeeren ... Wir müssen einen Weg finden, die ›kleinen Leute‹ dazu zu bringen, selbstständig zu denken.«
»Schön und gut«, warf Ed ein, »nur wie bringen wir diesen trägen Haufen zum Denken? Du hast Kigal gehört, wir versuchen es schon seit Generationen, ohne den geringsten Erfolg, sie sind in den letzten Jahren eher noch stumpfsinniger geworden.«
Anath war aufgestanden und stützte sich mit beiden Armen auf der Tischkante ab.
»Wir müssen dafür sorgen, dass sie in uns, wenn schon nicht Freunde, dann wenigstens einen verlässlichen Partner auf ihrem Weg der ›Wahrheitsfindung‹ sehen. Wir müssen ihnen deutlich vor Augen führen, nicht wir sind ihre Feinde, sondern die Regierung. Der Clou in diesem Unternehmen liegt darin, sie dazu zu bringen ›von ganz alleine‹ zu diesem Ergebnis zu kommen. Und ...«
Sie schlug mit der Faust auf den Tisch.
»... und ich weiß auch schon, wie wir das erreichen werden.«
»So? Na, dann schieß mal los, wie heißt deine Geheimwaffe? Eine Massengehirnoperation kommt wohl nicht in Frage, die haben zu wenig Hirn. Vielleicht Massenhypnose?«, fragte Reth schmunzelnd.
»Du glaubst doch nicht wirklich, dass ich es euch verrate, ohne vorher eine entsprechende Gegenleistung dafür bekommen zu haben? Hältst du mich wirklich für so dumm?«, sagte sie mit finsterer Miene. »Und ich will jetzt keine zustimmenden Antworten hören«, setzte sie noch schnell hinzu.
»Und was hältst du für angemessen?«, fragte Re, »hundert Millionen in kleinen Scheinen?«
Ein spitzbübisches Lächeln zeigte sich auf ihrem Gesicht.
»Wie wär’s, wenn du mir endlich meinen versprochenen Kuchen und eine Tasse Kaffee bringen würdest, danach sehen wir weiter.«
Re sprang auf, verbeugte sich vor ihr und verschwand mit einem »sofort eure Gnädigste« aus dem Raum.
Den Gesichtern der Anwesenden war anzusehen, dass ihre Träger deutlich entspannter waren, als noch vor wenigen Augenblicken. Anath warf sich wieder in ihren Sessel, lehnte sich zurück und platzierte ihre Beine auf dem Tisch.
»So, wollen mal sehen, ob der Kaffee es auch wert ist, euch meine Pläne anzuvertrauen.«
1 »V wie Vendetta (ital. vendetta „Blutrache“) ist eine Comic-Serie des Autors Alan Moore, die zum größten Teil von David Lloyd gezeichnet wurde. [...] Die Geschichte spielt in einem fiktiven England von 1997, in dem nach einem dritten Weltkrieg eine faschistische Partei die Macht übernommen hat, die von der titelgebenden Figur V, einem als Guy Fawkes verkleideten Anarchisten und Terroristen, im Alleingang bekämpft wird. Zentrales Thema ist die selbstbestimmte Freiheit des Individuums und der Gesellschaft sowie der Gegensatz zwischen Freiheit und Macht.« – Wikipedia: V wie Vendetta (Comic)
2 Diese Projektoren (H3G) projizieren die Bilder nicht mehr dreidimensional in den Raum, sondern interagieren mit speziellen Nanorobotern (H3G-Receiver), die in die Augen geträufelt werden und dort die Signale der H3G empfangen, entschlüsseln und die Bilddaten direkt an die Sehnerven weiterleiten. Entsprechend programmiert ersetzen sie die Zäpfchen und Stäbchen auf der Netzhaut komplett, was der Person zu einer größeren Sehschärfe, größeren Farbbrillanz und besseren Nachtsichtigkeit verhilft. H3G-Receiver sind ein Segen für sehbehinderte und blinde Menschen, die nach einer Behandlung mit diesen Nanorobotern wieder normal sehen
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