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Die Traumvektor Tetralogie - II.Aufstieg (German Edition)

Die Traumvektor Tetralogie - II.Aufstieg (German Edition)

Titel: Die Traumvektor Tetralogie - II.Aufstieg (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeamy Lee
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»falsche« Muskelbewegung sie in tödliche Waffen verwandelte. An den sieben Gürteln, die um seine Hüfte, Oberarme, Schulter und Oberschenkel geschnallt waren, hingen Dutzende Ersatzmagazine, ausreichend für eine kleine Armee. Granaten, Sprengstoff, Messer, fünf weitere, soviel konnte sie zumindest auf den ersten Blick erkennen, kleinere Strahler, ein altes Maschinengewehr samt Munition, ein teurer Massendetektor und massenhaft sonstiges Zubehör, das für eine »erfolgreiche« Kriegsführung von Nöten war, wie Karten, ein Funkgerät, Nahrungsmittel, Schlafsack und ein Multifunktionsdatenterminal neuer Bauart, das er gerade auf den Tisch gestellt hatte, der in der Mitte des Raumes stand.
    Das Befremdendste an seiner Ausrüstung war jedoch der riesige Kopf eines Braunbären, der über seinen Helm gestülpt war, seine Handschuhe mit Bärenkrallen und seine Stiefel, die in den »Beinen« des wohl selben Bären steckten. In seiner »Verkleidung« konnte man ihn ohne Weiteres für ein Urzeitmonster halten, das sich der technischen Errungenschaften dieses Jahrhunderts bemächtigt hatte, und im Kampf verhielt er sich wahrscheinlich auch so, verwandelte sich zweifellos in eine furchterregende Kampfmaschine.
    Ianna und Kigal Eresch, die »Zwillingsamazonen«, standen in seiner Nähe und musterten die eintretende Anath argwöhnisch. So wie die Schwestern sie jetzt ansahen, erwarteten sie wohl in jeder Sekunde einen Angriff, eine Falle, und sie versuchten wohl, aus Anaths Mienenspiel den Zeitpunkt der Attacke vorauszusagen.
    Auch ihre Gesichter berichteten von einem langen, entbehrungsreichen Leben, Krieg schien die einzige Konstante im Auf und Ab ihres Daseins gewesen zu sein, das sie wohl die längste Zeit in den Kanälen, in der »Unterwelt« verlebt haben mussten, denn die Haut der Beiden war sehr hell, beinahe schneeweiß, ebenso ihre kurz geschnittenen Haare.
    Das Auffälligste, neben der überkompletten Ausrüstung eines kampfbereiten Soldaten, waren die Langbögen, die sie in ihren Händen hielten und die Armbrüste, die an ihren Seiten hingen.
    Anath fragte sich, ob diese antiken Waffen im Einsatz gegen die modernen Kampfanzüge überhaupt eine Wirkung zeigten, verwarf diese absurde Frage jedoch gleich wieder. Die beiden Frauen waren sicher zu kampferprobt, zu weise, um unnötigen Ballast mit sich zu schleppen.
    Der zweite Mann, Siris Dike sein Name, hatte es sich in einem Sessel bequem gemacht und kaute gedankenverloren an seinen Nägeln. Er war dunkelhäutig, seine Augen, wie seine gekrausten Haare schwarz wie die finsterste Nacht. Über seinen Helm, der auf dem Tisch lag war, Anath wunderte sich schon gar nicht mehr darüber, ein Wolfskopf gestülpt worden, das restliche Fell dieses Wolfes hing an seinen Schultern und »wärmte« seinen Rücken.
    Seiner entspannten, unbekümmerten Haltung zu schließen, sah er in ihr keine wirkliche Bedrohung, er schien eher gelangweilt zu sein, wollte vielleicht viel lieber »draußen« bei seinen Leuten sein, mit ihnen in den Kampf ziehen, als hier herumzusitzen und die Zeit mit Nägelkauen totzuschlagen.
    Das Überraschendste an dieser kleinen Gruppe war jedoch die Anwesenheit einer schlanken, hochgewachsenen rothaarigen Frau, die mit Sicherheit das zwanzigste Lebensjahr noch nicht erreicht hatte. Ihr Name war Sandra Basted und laut Rhets Auskunft war sie für sämtliche logistische Aufgaben im »Club der Rebellen« verantwortlich.
    Ihre grünen Augen sprühten vor Tatendrang, betrachtete man sie jedoch etwas länger, drang etwas tiefer unter ihre Oberfläche, erkannte man etwas anderes. Diese Augen hatten in ihrem kurzen Leben jede nur erdenkliche Grausamkeit gesehen, hatten hilflos zusehen müssen, wie ihr eigener Leib missbraucht, gefoltert, erniedrigt wurde, gehörten einer abgeklärten, erfahrenen Person, jemandem, den nichts auf dieser Welt mehr erschüttern, aus der Fassung bringen konnte.
    Diese kühlen, allwissenden Augen ließen kalte Schauer über Anaths Rücken jagen. Ihr gegenüber stand eine Frau, die ihr mindestens ebenbürtig, wenn nicht sogar überlegen war. Sie galt es zu überzeugen, konnte sie diese Frau für sich gewinnen, dann hatte sie gewonnen, dann konnte sie ihren Plan zuende führen.
    Ein kurzer Anflug eines überlegenen(?) Lächelns umspielte Sandras Lippen, konnte sie Gedanken lesen? Ein weiteres Mal durchlief ein kalter Schauer Anaths Körper.
    »Verfluchtes, kleines Biest. Du willst mit mir spielen? Kannst du haben«, dachte Anath und

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