Die Traumvektor Tetralogie - II.Aufstieg (German Edition)
etwas dichter beieinander, dann etwas weiter auseinander und wieder dichter und so fort.
fünf, sieben oder elf solcher parallel geführten steinreihen bildeten ein »regelmodul«, welches an der verbindungslinie zwischen zwei pyramiden liegen und an ihr ausgerichtet werden musste.
während nun die pyramiden dazu dienten, die freien energien zu sammeln, zu speichern und bei bedarf wieder abzugeben, waren die regelkreise dafür zuständig, diese energien im netz zu verteilen, umzuschichten. die pyramiden stellten sozusagen die kraftwerke und energiespeicher dar, die regelkreise waren hochspannungsleitungen und trafostationen.
das problem bestand nun darin, dass unmöglich an allen verbindungslinien regelmodule platziert werden konnten, nicht weil die zeit nicht ausreichte, sondern aus dem einfachen grund: die module würden einander das leben zur hölle machen, sich gegenseitig mit energien vollpumpen, was die überladung des netzes und den daraus resultierenden zusammenbruch des »traumfeldes« zur folge hätte, ähnlich einer akustischen rückkopplung, die in der lage ist, auch die teuersten lautsprecherboxen, beinahe in nullzeit, in dekorative designer-blumenständer umzugruppieren.
obwohl ich mich immer noch gegen den gedanken sträubte, meine »ahnen« könnten die pyramiden aus den gleichen gründen errichtet haben, wie die mardukianer, bestand zwischen den damaligen und heutigen pyramiden und steinreihen eine nicht wegzuleugnende ähnlichkeit.
der neigungswinkel, die ausrichtung, resonanzräume innerhalb der pyramiden und vor allem die orte, an denen sie errichtet worden waren, wie eben ägypten, südamerika, china, australien, russland, überall dort, wo auch die mardukianer welche hinstellen wollten.
und die endlosen steinreihen in europa, afrika, amerika waren mit bestimmtheit nicht, zumindest nicht alle, nur aus dekorativen gründen aufgestellt worden. ich konnte mir nicht vorstellen, dass die angeblich »primitiven alten« wirklich so primitiv waren und nichts besseres zu tun hatten, als den ganzen lieben langen tag, woche für woche, jahr um jahr nur steinquader zu schleppen, nur um die götter und ihre heilsverkünder glücklich zu machen.
ich erklärte diese übereinstimmung damit, dass meine vorfahren tatsächlich um die kräfte des universums wussten und an besonders geeigneten orten diese pyramiden errichteten, um diese kräfte für sich nutzbar zu machen.
woher sie dieses wissen nahmen und in welcher weise sie die energien verwendeten, konnte ich mir nicht erklären. sie mochten durch zufall auf orte gestoßen sein, an denen diese kräfte in konzentrierter form auftraten und auch auf das für sie wohl nicht erklärbare phänomen, dass gebäude in pyramidenform sie noch verstärken konnten.
doch an eine technisch hoch entwickelte kultur im dritten oder vierten jahrtausend vor der zeitrechnung, an eine kultur, die in der lage gewesen war, welten zu versetzen, glaubte ich nicht.
ich gestand mir immerhin ein, dass ein teil der pyramiden einer epoche entstammte, die viele jahrtausende vor den hochkulturen der ägypter oder inkas lag. verglich man zum beispiel die drei großen pyramiden von giseh mit den mickrigen, dilettantischen konstruktionen nachfolgender dynastien, konnte man leicht zur annahme gelangen, diese kleinen pyramiden waren nur stümperhafte versuche, die monumente einer längst untergegangenen zivilisation zu kopieren.
genauso waren die steinreihen wahrscheinlich relikte einer längst vergessenen kultur, und ihre wahre funktion war ebenso längst in vergessenheit geraten, als jahrtausende später nachfolgende generationen diese steine in besitz nahmen und sie in ihren glaubensriten als heiligtümer und opferstätten verwendung fanden.
doch das waren nichts als mutmaßungen und ich würde nie erfahren, ob sich die geschichte tatsächlich so abgespielt haben mochte, denn nichts von diesen »denkmälern« war übrig geblieben.
mein wissen um diese prähistorischen »kalenderbauten« genügte allerdings, in computersimulationen einige, zumindest in der theorie funktionierende »regelmodulnetze« aufzubauen. am ende entschieden wir uns für ein netz, dessen hauptmodule in irland, russland und afrika stationiert werden sollten, ersatzsysteme waren in nord- und südamerika, sowie australien, indien, china und entlang des atlantischen rückens, der ja jetzt über einen kilometer aus dem meer ragte, vorgesehen.
so vermieden wir, steinreihen auf den meeresgrund verlegen zu müssen, was
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